Was ist, wenn ich trans bin, es aber nicht sein möchte (verschiedene Ängste)?
Also: ich habe das Problem, dass ich mich falsch in meinem Körper fühle und auch schon seit sehr langem lieber ein Junge sein möchte bzw. mich nicht als Mädchen identifiziere.
Aber: ich möchte schon (um so ziemlich alles in der Welt) ein Junge sein und kleide, verhalte mich auch so. Das Problem ist halt, dass ich so was von Angst vor den Reaktionen der Menschen habe, dass ich nicht respektiert werde, alle es nur belächeln, ich auch Jahre/für den Rest meines Lebens von Leuten nur als "der Transmann" oder als "maskuline Lesbe" oder der gleichen bezeichnet werde.
Außerdem finde ich den Begriff "Mann" so seltsam, weil meine Oma immer so davon redet, als ob alle Männer Vergewaltiger oder der Gleichen wären. Und wenn sie mich fragt, ob ich ein Mann sein möchte, sagt sie es immer mit so einem komischen Unterton. (Sie betont auch immer, dass ich eig so ein hübsches Mädchen bin)
Gibt es nicht irgendwelche Therapien (zB im Internet) dass ich wieder "normal" werde (ich meine nicht damit, dass Transpeople keine normalen Menschen sind) also ein normales Mädchen?
7 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Shinjischneider/1446103655249_nmmslarge__107_193_468_468_61627deafbbe749d455e8a0867217817.jpg?v=1446103655000)
Du bist der Mensch der Du bist.
Man kann das Trans sein etwa genausogut weg therapieren wie das Schwul sein. Durch Gehirnwäsche, Drohungen, Gewalt oder einfach Angst.
Aber das würde Dich nicht glücklich machen. Ich kann verstehen, dass Dir die möglichen Reaktionen Angst bereiten. Aktuell ist es im Umfeld von vielen Idioten leider Mode Witze gegen Transmenschen zu machen.
Wenn Du wirklich eine Geschlechtsangleichung anstrebst, dann wirst Du dazu was Du innerlich bereits bist. Ein Mann. Eventuell bleibt der Punkt "ich wurde in einem Frauenkörper geboren" zurück wenn Du es mit einem Partner besprichst, aber Du bist Du. Aber für die meisten Menschen wirst Du ein Kerl wie jeder andere sein.
Was Deine Oma anbelangt, scheint sie in einem Umfeld aufgewachsen zu sein, in dem Männer nur Täter sein können. Ich kann das nachvollziehen.
Ich bin ein CIS-Mann und sogar ich betrachte Männer im allgemeinen als hirnlose Trottel die nur auf Sex aus sind. Aber das liegt daran weil mir das anerzogen wurde von TV und Gesellschaft.
Langer Rede kurzer Sinn nochmal zusammengefasst:
- Man kann nicht wegtherapieren wer/was man ist.
- Die Leute die wichtig sind, werden Dich immer akzeptieren wie Du bist
- Ob Du ein "schönes Mädchen" bist definiert nicht Dein Geschlecht.
- Das Klischee des notgeilen Mannes definiert nicht wie DU als Mann bist.
- Du bist DU. Und das ist das wichtigste.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/11_nmmslarge.png?v=1551279448000)
https://www.trans-ident.de/trans-ident-beratungsstelle
Du musst deinen Weg finden, mit dieser Situation umzugehen.
Deine Oma, die eventuell Kriegs oder Nachkriegserfahrungen hat ist keine objektive Ratgeberin.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/PmMeYourCactus/1563379333896_nmmslarge__0_0_400_400_a7448469a17c2ce8ed07251058ff274b.jpg?v=1563379334000)
Es gibt keine Therapie um dir das "auszutreiben" und das wird auch kein seriöser Therapeut in Deutschland machen.
Einige Leute sind heutzutage leider noch immer nicht sehr offen, was dieses Thema angeht, aber das wird sich im Laufe der Zeit verbessern, ganz sicher.
Wenn du nicht als "der Transmann" angesehen werden möchtest, dann musst du das auch nicht.
Du bleibst du und wirst auch mehr sein, als "nur Trans".
Darüber hinaus gibt es keine Verpflichtung jeden wissen zu lassen, dass du Transgender bist. Wenn du eventuell geschlechtsangleichenden Maßnahmen durchziehst, die Personenstandsänderung hast... als Mann lebst, dann kannst du auch als Mann leben und nicht als Transmann.
Es bleibt im Ende in deinem Ermessen, ob du so weiter leben kannst oder ob du etwas verändern möchtest, die Entscheidung kann dir auch keiner abnehmen. Dich zu akzeptieren und die ersten Schritte zu gehen wäre aber höchstwahrscheinlich gesünder
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Aleqasina/1504884818834_nmmslarge__44_4_651_651_b9c60f841ab0697a0f494ab21a2489a8.jpg?v=1504884819000)
Nein, das kann und sollte man nicht therapieren.
Das Gute ist ja, man kann als Transmann zu ziemlich alles (außer sexueller Penetration und im Stehen an den Baum pinkeln) alles machen, was Cismänner auch machen. Dann kriegt man mal gesagt "an dir ist aber ein Kerl verlorengegangen", aber sonst fällt das nicht groß auf. Umgekehrt ist es schwieriger.
So wie ich sebst als Cis-Frau auch vieles mache, was manche als männertypisch betrachten.
Du kannst mit dem Outing ja noch warten, bis du dich stabil genug fühlst. Und deine Oma sollte nun wirklich nicht maßgeblich für dein Bild vom Mann-Sein sein.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nayes2020/1568189216544_nmmslarge__158_111_285_285_20e04276f1f27c996a49a2796d753310.jpg?v=1568189217000)
Nein gibt es nicht.
In der Vergangenheit wurden homosexuelle gefoltert um ihnen das " auszutreiben".
Ich kann dir aber sagen das du heutzutage nicht mehr so eine angst haben musst.
Dle Menschen sind offener und aufgeschlossener denje. Und es wird immer idilten geben aber selbst "normale" müssen sich sebr vieles anhören.
Es werden soviele verschiedene arten von Menschen gemobbt und kritisiert. Das deine angst kein grund ist dein Wunsch nicht auszuleben. Weil dann keiner raus auf die Straße dürfte^^
Wie gesagt du lebst in einer Zeit wo die meisten Menschen dies akzeptieren. Du wirst natürlich auf menschen stossen die das eben nicht verstehen und differenzieren können. Aber ist es das wert wegen paar idioten deine tiefsten wünsche und Bedürfnisse nicht auszuleben?
Lass sie doch nicht gewinnen!