Was ist schlimmer, Überforderung oder Unterforderung?

Beides ist gleich schlimm. Der Psychologe Mihail Czsikszentmihalyi http://de.wikipedia.org/wiki/Mihaly_Csikszentmihalyi hat genau diese Frage untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder Mensch ein individuell hohes Level hat, in dem er sich exakt zwischen Über- und Unterforderung befindet. Er nennt das "Flow-Zustand" und beschreibt damit den optimalen Zustand bei einer Tätigkeit, bei dem man Raum und Zeit um sich herum vergisst.
Überforderung führt über Unruhe und Stress zum Burnout und Unterforderung führt über Langeweile und Stress (aus Langeweile) zu destruktiven Verhaltensweisen (ebenfalls aus Langeweile, z.B. Mobbing, schlecht über andere reden usw.).
Der Schlüssel eines Traumberufs liegt darin, sich in eben diesem Beruf in seinem individuellen "Flow-Channel" zu befinden.
Tolle Frage!
Gruß, finde-deine-aufgabe

Hey,

ich habe gerade mit Unterforderung zu kämpfen, während meine beste Freundin aus dem Kindergarten überfordert ist. Sie kann darauf hinarbeiten die Dinge zu verstehen und vor allem hat sie Erfolge (z.B. eine 3 in Mathe)

Bei mir wird es glücklicherweise immer besser, aber noch vor 4 Wochen war es der Horror. Ich kann dir ja mal meinen Wochenablauf von damals berichten:

Montag:

Erster Schultag nach dem Wochenende. Ich hatte noch ein bisschen Hoffnung und Motivation. In der Schule werde ich dann aber quasi dafür bestraft schneller als andere zu sein. Bedeutet wenn ich etwas verstehe und andere noch arbeiten, dann bekomme ich die selben Aufgaben mit größeren Zahlen oder längeren Texten usw. Total frustriert bin ich dann schwimmen gegangen und bin eineinhalb Stunden einfach nur geschwommen. Danach bin ich nach Hause gegangen, habe fast nichts gegessen und mich dann in mein Zimmer zurückgezogen, wo ich kompliziertere Dinge gelernt oder einfach Bücher gelesen habe. Manchmal habe ich auch Modern Family geschaut. Ich weiß auch nicht wieso, aber diese Serie beruhigt mich extrem...

Dienstag:

Schule wieder das gleiche. Danach frustriert rudern gegangen um dann Gitarre zu spielen und mich wieder in mein Zimmer zu verziehen.

Mittwoch:

Schule hat mich wie immer gelangweilt. Danach hatte ich Klavier...

Donnerstag:

Der schlimmste Tag! Erst Schule und dann gar nichts. Langeweile pur...

Freitag:

Nach der Schule war ich froh, dass ich die Woche geschafft habe und bin rudern gegangen. Dann habe ich mit meinen Eltern einen Filmabend gemacht (eines der wenigen Dinge bei denen Ich gelächelt habe)

Samstag und Sonntag:

Habe viel vorgelernt, hatte Blockflöten Unterricht und habe Ausflüge mit meinen Eltern gemacht...

Bevor ich so stark unterfordert war habe ich mich jeden Tag auf die Schule gefreut, habe mich ständig verabredet und habe immer gelacht und jetzt hatte ich nur noch Langeweile und Frustration über die Dummheit meiner Klassenkameraden:(

Bei einer Überforderung kann man darauf hinarbeiten, der Aufgabenstellung gerecht zu werden. Aber was will man gegen eine dauerhafte Unterforderung machen? Momentan habe ich da teilweise mit zu kämpfen! Man sucht sich neue Aufgaben und Herausforderungen. Aber die liegen ja auch nicht gerade so herum! Das ist gar nicht einfach!

meine meinung hängt ganz von der situation ab, ich hab nichts gegen unterforderung wenn ich dabei 10 000 euro verdiene die frage ist doch wann wird unterforderung, überforderung zu ein problem, viele überfordern sich auch gern und fühlen sich so gestresst wohl, also zu mindest eine zeit lang, viel mehr ist die frage was für ein stress ist das? positiver oder negativer bei zu viel negativen stress, ist beides sehr gefährlich.

Überforderung erzeugt Stress, Unterforderung erzeugt Langeweile und Lethargie = beides gleich schlimm, meiner Meinung nach.