Was ist schlimmer? Lügen oder Verheimlichen...
Mein Vater sagte mal, daß Verheimlichen schlimmer als Lügen sei. Ich allerdings halte Lügen als schlimmer. Wer kann mir einen Rat hierzu geben ?
Was ist denn schlimmer ?
Lügen oder Verheimlichen ?
Das Ergebnis basiert auf 74 Abstimmungen
67 Antworten
Lieber fighter,
hier komme ich mit der genauen Definition des Vorgangs nicht weiter. Ich fasse es mal so auf:
- Wenn ich nach einem Fakt oder einer Meinung gefragt werde und das Gegenteil von dem behaupte, was mir richtig erscheint, ist es eine Lüge.
- Wenn in einem Gespräch der Bedarf an Fakten oder Meinungen offensichtlich wird und ich diese nicht äußere, obwohl ich davon Kenntnis habe, ist es verheimlichen.
Wenn ich es so sehe, halte ich Lügen für verwerflicher. Aber:
Alles steht und fällt mit dem Motiv dahinter, so daß auch diese Pauschalaussage eigentlich wertlos ist. Es kann notwendig sein, Wissen um meine Freunde zu verheimlichen, um ihre Privatsphäre zu schützen. Es kann notwendig sein, jemand in Kenntnis seiner Schwächen anzulügen, um ihm aus einer sonst ausweglosen Situation herauszuhelfen. Ich tue beides ab und an - und ich glaube, daß es in unterschiedlichem Umfang jedem so geht. Die Frage, warum ich dies getan habe, muß ich mir allerdings im Spiegel knallhart stellen können. Anderenfalls habe ich falsch gehandelt und habe etwas geradezurücken...
LG andisazi
Das ist komplizierter, timey, weil ich weder den Charakter deines Chefs noch den deiner Neuerung kenne. Vielleicht so:
- betraf die Neuerung nur ihn und dich, hätte er dir seine Meinung ruhig von Anfang an kund tun können. Es spräche aber für ihn, daß er sie erstmal mit ausprobiert. Hier müsste ich den Charakter deines Chefs kennen, um auf sein Motiv des "Hinterm-Berg-Haltens" zu schließen...
- betraf die Neuerung dich und die Kollegen, deinen Chef aber nur indirekt als Nutznießer, würde ich hier sein Verheimlichen der eigenen Meinung auch eher positiv werten. Hier wäre die Meinung der Kollegen zu der Neuerung interessant, da diese ja von der Mehrheit unterstützt werden sollte. In Unkenntnis seines Charakters würde ich sein Schweigen eher als positiv bewerten, da ich ihm unterstellen würde, daß er deine Kollegen nicht durch ein frühzeitiges negatives Votum seinerseits beeinflussen wollte...
Du siehst also, daß eine konkrete Aussage zu dem von dir genannten Fall an mangelndem Wissen über die Motive deines Chefs krankt. Das Verheimlichen der eigenen Meinung zugunsten eines ergebnisoffenen Testlaufs einer Neuerung halte ich aber eher für eine positive Seite. Sollte er von Anfang an dagegen gewesen sein, hätte er dir das jedoch in einem Einzelgespräch besser mitgeteilt. Dies hätte dem Testlauf keinen Abbruch getan und dir Zeit gegeben, dich auf eine eventuelle Ablehnung besser vorzubereiten...
LG andisazi
...hat eigentlich einer mitgekriegt, daß ich dich in der Antwort mit dem falschen Nick angesprochen hab? Mann, ist mir das peinlich...
Gute Frage..
Erstmal sollte man den Unterschied zwischen Lügen und Verheimlichen sich klar machen. Für mich bedeutet Lügen nicht die Wahrheit zu sagen, enn man nach etwas bestimmten gefragt wird. Als Verheimlichen würde ich das nicht erzählen einer Sache, die einem selbst unangenehm ist, die man nicht tun darf, oder die der andere nicht wissen sollte, bezeichnen.
Nun, was ist schlimmer? Ich denke beides ist fast gleich doof, aber manchmal muss es eben sein. Wir lügen sowieso jeden Tag was weiß ich wie oft. Das ist normal.
Sowohl beim Lügen, als auch beim Verheimlichen kann es sich um schlimme Dinge und nicht so schlimme Dinge handeln. Der einzige Unterschied ist für mich, dass das Verheimlichen über einen längeren Zeitraum geht; nicht wie das Lügen, das macht man auch mal zwischendurch nebenbei. Aber das ist nur sehr pauschal gesagt, somit stimmt mein aufgestellter Unterschied auch nicht wirklich.
Ich kann dir nur nach meiner Meinung sagen: Beides ist gleich schlimm, weil es bei beidem um sehr schlimme und nicht wirklich schlimme Dinge gehen kann. Trotzdem kann jeder es anders sehen... - Trotzdem ist beides nicht gut.
LG pritt
manchmal ist es besser, etwas zu verheimlichen..oder auch mal mit einer lüge "rüberzukommen". nämlich beispielsweise dann, wenn die wahrheit jemanden unnötig verletzen würde. besonders dann, wenn sich die wahrheit eh nicht in irgend einer weise auf etwas spezielles auswirken würde. mit verheimlichen ist es ebenso. in manchen fällen ist es einfach so, dass reden silber bedeutet..und schweigen sich als gold erweist.
allerdings ist das ne echte gratwanderung..kommt es dann raus, dass gelogen oder etwas verschwiegen wurde, kann das völlig falsch interpretiert werden..
wenn man mit der wahrheit rausrückt oder nicht einfach etwas verschweigt, allerdings ebenso..so gesehen.....es gibt momente im leben, da haste irgendwie die arschkarte..egal wie man's macht..
Vom Grundsatz her ist beides nicht die feine art - ABER - wo wären wir heute wenn nicht das eine oder andere verheimlicht worden - oder die eine oder anderer Lüge verbreitet worden wäre.
die freundin fragt wie ihre haare sitzen - ob die klamotten gut ausehen ....?
unsere Kanzlerin gibt etwas zur Lage der Nation bekannt....
Der Staatsschutz erzählt etwas über Terrorismusbedrohung.....
usw...
ich denke es muss grundsätzlich abgewogen werden wo die volle Wahrheit von nutzen ist oder aber doch eher zerstörerische Folgen haben kann. Die Wahrheit kommt immer raus - es ist nur die Frage ob es Sinn macht diese immer sofort zu wissen - oder doch eher besser etwas später.
Ehrlich währt am längsten!
Sicher, manchmal ist es aus verschiedenen Gründen besser, wenn man gar nichts sagt, oder sogar lügt. So z.B. um die Gefühle einer Person nicht zu verletzen oder jemanden zu schützen. Aber grundsätzlich ist es immer noch am besten, die Wahrheit zu sagen.
Danke Dir ! Kannst Du mal bitte meinen Kommentar in der Antwort von Schuhu lesen. Speziell darüber würde mich auch Deine Meinung interessieren. DH4u