Was ist mit den Leuten los? Herbst, dunkel, Zeitumstellung, Laune sinkt, Depressionen, Einbruch, mimimi?
Ich glaube mein Hamster bohnert. Es geht auf allen medialen Kanälen ab wie irre und auch und vor allem auf Asocial Media.
- Hilfe, die dunkle Jahreszeit kommt.
- Wie sollen wir nur diese Dunkelheit (uuuaaah!) überleben?
- Hilfe, wir werden alle in Depressionen versinken.
- Hilfe, jetzt wird sicher überall eingebrochen.
- Hilfe, es wird alles nur noch schrecklich.
- Hilfe, ich kann es nur im Glühweinrausch ertragen.
- Hilfe, was ist mit den Leuten nur los?
WIe haben wir all die Jahrzehnte nur überlebt, in diesem unglaublichen Wechsel der Jahreszeiten, seit nunmehr 4,6 Milliarden Jahren! Was muss passiert sein, dass alle wie kaum zuvor am Rad drehen und glauben, dass der Weltuntergang naht, der Pferdefüßige das Regiment übernimmt, da es nun gegen 17:30 Uhr zu dämmern beginnt? Und nun wird es seit heute - oh weh, o Schreck, o Ungemach, auch noch eine Stunde früher dunkel!
Au wei, mein Leben ergibt nur dann Sinn, wenn ich bis 23 Uhr in Badehose und Flipflops sturzbesoffen flüssigen Spiritus in einen Holzkohlegrill am See kippen kann, also dort wo offenes Feuer verboten ist, oder was soll der Lebenssinn sein? Erklärt es mir!
Drehen nur noch alle am Rad? Ich raffe es nicht. Es sind Jahreszeiten.
J a h r e s z e i t e n.
Jeder Fünfjährige hat es 5x erlebt, jeder 15jährige 15x. Was ist daran so fürchterlich als kollabiere das Universum! Könnten sich alle mal wieder einkriegen und verstehen, dass es der Lauf der Dinge ist? Und wenn nicht, dann wandert doch aus in irgendeine Bananenrepublik am Äquator, wo Euch im Dezember die Schokoladennikoläuse wegschmilzen! Ich wette, im 2. Jahr schon vermisst ihr überfrierenden Nieselregen und den Zauber des wärmenden Kerzenglanzes.
Klärt mich bitte auf! Was ist in den Köpfen der Leute los? Ich will es verstehen.
4 Antworten
Hier mal ein paar Gedanken dazu:
- Die Menschen sind heutzutage so sehr an den ständigen „24/7-Erreichbarkeits- und Entertainment-Modus“ gewöhnt, dass echte Pausen schwer auszuhalten sind. Die Ruhe und Dunkelheit im Winter fordern ein Runterfahren, aber viele wollen oder können sich dem einfach nicht mehr anpassen. Da hilft es dann auch nicht, dass wir uns ständig gegenseitig in Social Media vor Augen führen, wie „schlimm“ es jetzt wird – das ist fast wie ein kollektives "Schwarzmalen".
- In unserer Kultur wird oft vermittelt, dass Erfüllung nur durch ständige Aktivität, Genuss und High-Life erreichbar ist – am besten in einem endlosen Sommer. Die Realität, dass im Winter halt auch mal die Natur und der Mensch eine Rückzugszeit haben, wird fast als Störung der persönlichen Freiheit wahrgenommen.
- Für viele Menschen sind Dunkelheit und Winter gleichbedeutend mit Stille und innerem Rückzug. Das kann für diejenigen, die eher nach außen leben und ständig unterwegs sind, beängstigend wirken. Diese innere Ruhe und Dunkelheit zwingen uns, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen, was viele als unangenehm empfinden.
- Die Medien lieben es, Themen dramatisch zu verkaufen, besonders die dunkle Jahreszeit und alle „Gefahren, Krankheiten, usw.“, die damit verbunden sind. Das kann Panik verbreiten und eine zusätzliche Schicht an Unsicherheit auf das kollektive Gemüt legen. Die Nachricht „Winter ist da, und das Leben geht weiter“ macht halt keine Schlagzeilen.
Die dunkle Jahreszeit ist eben auch die Zeit, um sich nach innen zu wenden, Kraft zu sammeln und sich zu erholen. Vielleicht wäre es tatsächlich heilsam, diese natürliche Ordnung einfach zu akzeptieren – den Winter als willkommenen Grund, das Tempo rauszunehmen.
Suuuuuper Antwort! Wie ein wärmender Kamin mit heißem Punsch, Schaukelstuhl, und Oma backt Schokoladenkekse, deren Duft das Haus durchziehen....
Wir entfernen uns von der Natur zu sehr.
Das beginnt mit Kindedgarten, geht weiter in der Schule kulminiert im Erwerbsleben.
Wir werden getaktet unabhaengig von Tageslaenge, Biorhytmus, eigenen Beduerfnissen.
Das hinterlaesst Spuren im koerperlichen und seelischen Leben.
Mit dem "just in time" rund um die Uhr erreichbar zu sein, "facetime" anstelle Dialog "from face to face" entfernen wir uns immer weiter von der Natur.
Interaktionen schwinden - Dep(p)ressionen und andere seelische Probleme nehmen zu
Ich denke ein großes Problem ist der Stress in der Gesellschaft, aber auch der Vitamin D Spiegel spielt denke ich eine große Rolle. Viele sind kaum draußen und wenn die Tage kürzer werden bekommen sie noch weniger Licht ab und dadurch sinkt der Vitamin D Spiegel immer weiter.
Dabei ist es das Vitamin D, dass vom Licht, vom Licht der Sonne kommt das, was wir Menschen brauchen und was uns Energie gibt.
Mfg
DerEineHalt08
Also außer dir ist mir bis jetzt niemand untergekommen, der deswegen "am Rad dreht".
Das ist aber ganz schön schmerzlich zu hören. Die andere Antwort gefällt mir besser.