Was ist mit den Leuten los? Herbst, dunkel, Zeitumstellung, Laune sinkt, Depressionen, Einbruch, mimimi?

4 Antworten

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Hier mal ein paar Gedanken dazu:

  1. Die Menschen sind heutzutage so sehr an den ständigen „24/7-Erreichbarkeits- und Entertainment-Modus“ gewöhnt, dass echte Pausen schwer auszuhalten sind. Die Ruhe und Dunkelheit im Winter fordern ein Runterfahren, aber viele wollen oder können sich dem einfach nicht mehr anpassen. Da hilft es dann auch nicht, dass wir uns ständig gegenseitig in Social Media vor Augen führen, wie „schlimm“ es jetzt wird – das ist fast wie ein kollektives "Schwarzmalen".
  2. In unserer Kultur wird oft vermittelt, dass Erfüllung nur durch ständige Aktivität, Genuss und High-Life erreichbar ist – am besten in einem endlosen Sommer. Die Realität, dass im Winter halt auch mal die Natur und der Mensch eine Rückzugszeit haben, wird fast als Störung der persönlichen Freiheit wahrgenommen.
  3. Für viele Menschen sind Dunkelheit und Winter gleichbedeutend mit Stille und innerem Rückzug. Das kann für diejenigen, die eher nach außen leben und ständig unterwegs sind, beängstigend wirken. Diese innere Ruhe und Dunkelheit zwingen uns, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen, was viele als unangenehm empfinden.
  4. Die Medien lieben es, Themen dramatisch zu verkaufen, besonders die dunkle Jahreszeit und alle „Gefahren, Krankheiten, usw.“, die damit verbunden sind. Das kann Panik verbreiten und eine zusätzliche Schicht an Unsicherheit auf das kollektive Gemüt legen. Die Nachricht „Winter ist da, und das Leben geht weiter“ macht halt keine Schlagzeilen.

Die dunkle Jahreszeit ist eben auch die Zeit, um sich nach innen zu wenden, Kraft zu sammeln und sich zu erholen. Vielleicht wäre es tatsächlich heilsam, diese natürliche Ordnung einfach zu akzeptieren – den Winter als willkommenen Grund, das Tempo rauszunehmen.


Emissary 
Beitragsersteller
 27.10.2024, 23:36

Suuuuuper Antwort! Wie ein wärmender Kamin mit heißem Punsch, Schaukelstuhl, und Oma backt Schokoladenkekse, deren Duft das Haus durchziehen....

tanzella  30.10.2024, 09:07

Tolles Statement, mein Kompliment!😃

Wir entfernen uns von der Natur zu sehr.

Das beginnt mit Kindedgarten, geht weiter in der Schule kulminiert im Erwerbsleben.

Wir werden getaktet unabhaengig von Tageslaenge, Biorhytmus, eigenen Beduerfnissen.

Das hinterlaesst Spuren im koerperlichen und seelischen Leben.

Mit dem "just in time" rund um die Uhr erreichbar zu sein, "facetime" anstelle Dialog "from face to face" entfernen wir uns immer weiter von der Natur.

Interaktionen schwinden - Dep(p)ressionen und andere seelische Probleme nehmen zu

Ich denke ein großes Problem ist der Stress in der Gesellschaft, aber auch der Vitamin D Spiegel spielt denke ich eine große Rolle. Viele sind kaum draußen und wenn die Tage kürzer werden bekommen sie noch weniger Licht ab und dadurch sinkt der Vitamin D Spiegel immer weiter.

Dabei ist es das Vitamin D, dass vom Licht, vom Licht der Sonne kommt das, was wir Menschen brauchen und was uns Energie gibt.

Mfg

DerEineHalt08

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also außer dir ist mir bis jetzt niemand untergekommen, der deswegen "am Rad dreht".


Emissary 
Beitragsersteller
 27.10.2024, 23:34

Das ist aber ganz schön schmerzlich zu hören. Die andere Antwort gefällt mir besser.