Was ist mathematisches Talent?
Sorry für den nichtssagenden Titel. Ich will nur wissen, was eigentlich mit diesem mathematischen Verständnis gemeint ist.
Es wird immer von mathematischer Begabung gesprochen, aber mein Problem war eigentlich nie die Mathematik, sondern, dass ich die Aufgaben einfach nicht verstanden habe, insbesondere in Physik, oder in der Schule bei Extremwertaufgaben.
Das fiel mir besonders auf, als ich mit dem Buch "Jay Orear Physik" so ein Kapitel durchgearbeitet habe, die Übungen innerhalb des Kapitels waren schon unmöglich zu lösen und am Ende die Aufgaben ebenso: ich kam einfach nicht auf das Ergebnis, ich wusste nicht mal wie ich anfangen sollte (außer es waren triviale Aufgaben der Art ein Bergsteiger klettert 100m hoch, wie viele Schokoriegel muss er jetzt essen... [Sorry das ist schon ein paar Jahre her, aber das kam so oder so ähnlich darin vor]).
Ich habe das Gefühl, es geht bei "mathematischem Talent" mehr um Vorstellungskraft.
Oder ein anderes Beispiel: Ich musste mal eine Exceltabelle erstellen die halt das und das machte, aber ich habe überhaupt nicht verstanden was genau die Aufgabe war, das Problem ist nicht, dass ich zu dumm war, mit der Wenn-Funktion zu arbeiten, sondern einfach das ich nicht verstanden hatte was man überhaupt tun sollte.
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/12_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich gehe davon aus, dass es andere gibt, die solche Aufgaben verstehen und deshalb lösen können, wenn sie mathematische Lösungskompetenz haben.
Wenn man dir die Aufgabe so genau erklärt, dass du sie verstehst und was du dabei zu berechnen hast, gelingt es dir aufgrund deines mathematischem Könnens, oder?
Eine Aufgabe zu verstehen hat was mit der Fähigkeit zu tun, einerseits abstrakt zu denken und Abstraktes in konkretes Verstehen zu verwandeln. Anderseits ist Kreativität nötig, um überhaupt auf Lösungswege zu kommen und zuletzt ist sicher wichtig, das vorgegebene zu kennen. Beispiel: Wenn du nicht weißt, was digitale Dualität ist, ist eine Aufgabe, in der das vorkommt quasi fern deiner Allgemeinbildung. Wer das Periodensystem nicht kennt, versteht nicht, was eine Aufgabe soll, in der von Schalen die Rede ist.
Allgemeinbildung, viel Wissen und Kenntnisse haben nicht unbedingt mit Mathematik zu tun. Wer sehr gut in Mathematik ist aber gar nicht weiß, wozu man sie bz.B. in technischen Dingern oder Alltag einsetzen kann hat das selbe Problem, wie jemand, der in Mathemtik gut ist aber z.B. an der Aufgabe: Berechne den Radius von ... nicht ausführen kann, weil er keine Ahnung von pi, Umfang oder Durchmesser hat.
Mein Physiklehrer sagte gern ironisch auf unsere Unwissenheit: "Ich kann euch verstehen. Wenn ich nicht wüsste um was es geht, hätte ich auch keine Ahnung." ;-)
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/11_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Goldlaub hat das schon gut beschrieben.
Neben der Fähigkeit Mathematische Regeln anzuwenden, kommt noch der "Blick" dazu, Tricks anzuwenden, um z.B. Formeln/Gleichungen geschickt umzustellen/zu lösen.
Weite auch das Verständnis der "Text"-Aufgaben. Den einem liegt das, wie der "magische Blick", dem anderen nicht. Letztere brauch viel, viel Übung, um zumindest mal die Aufgaben irgendwie zu lösen, während der talentiert, das einfach "so" und schnell hinbekommt.
"...Aufgaben einfach nicht verstanden habe, insbesondere in Physik, oder in der Schule bei Extremwertaufgaben..."
Da hast du offenbar nie den Einstieg geschaft; dann kann man trotz Beherrschung der Mathe-Regeln nichts schaffen.
Musst du noch Mathe/Physik noch was lernen?
![](https://images.gutefrage.net/media/user/hologence/1565763512947_nmmslarge__0_0_200_200_206c5dc1b471eb79da3f219b3ef382b3.jpg?v=1565763513000)
mein Problem war eigentlich nie die Mathematik, sondern, dass ich die Aufgaben einfach nicht verstanden habe
die Aufgaben zu verstehen wäre nur der Anfang mathematischer Begabung. Mit dem selbständigen Finden von Lösungsansätzen geht die Begabung weiter. Also ist Mathematik das Problem. Mathematik ist nicht Rechnen.