Was ist leichter zu schreiben: Roman oder Drehbuch?

1 Antwort

Bei einem Roman muss man sich um die Handlung, die Dramaturgie und die Sprache kümmern, beim Drehbuch ebenfalls, allerdings muss man beim letzteren noch eine Menge über die Wirkung von filmtechnischen Spezialitäten wissen (Überblendung, Schnitt, Close Ups, Spechbarkeit der Dialoge usw.). Und dafür wäre auch eine gewisse Regieerfahrung wünschenswert

Deshalb fände ich persönlich es bei einem vorgegebenen Thema schwieriger, ein Drehbuch zu schreiben.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich beim Drehbuchschreiben wenig Erfahrung habe, weil ich zwar viele "Drehbücher" und Storyboards für Werbespots geschrieben habe. Aber da muss sich der dramaturgische Bogen ja auch nur über 30 Sekunden (früher 60 Sekunden) erstrecken. Romane, Kinderbücher fand ich immer einfacher. Für ein Kinderbuch brauche ich ein Wochenende.

Aber das ist wie beim Erlernen eines Musikinstrumentes, der eine findet Klavier leichter, der andere Violine. Aber um wirklich exzellent zu werden, brauchen beide gleichlang, manchmal ein ganzes Leben.

Aber auch "exzellent" definiert jeder anders, der eine findet sich sich bereits "exzellent", wenn er seinen pubertären Lyrikschmalz in GF zur Diskussion stellt, der andere neigt mehr dazu, sich mit den wirklichen Könnern (Rilke, Benn, Eichendorff usw.) zu beschäftigen – und wird dabei sehr schnell sehr bescheiden.