Was ist eine gute Kamera zum trainspotten?

4 Antworten

Wenn es Canon sein soll, weil eventuell schon Objektive vorhanden sind oder das Handling super gut ist, dann wäre mein Tipp eine gebrauchte 60D oder eine 250D.

Wenn es nicht Canon sein muss solltest du dir die Pentax K5 und die Nikon D5600 anschauen, gerne gebraucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR
Von Experte habakuk63 bestätigt

Hallo

eine EOS 200D oder EOS 250D lösst viele Probleme der 2000D, besser gleich eine 80D kaufen.

Dazu noch zum einsteigen das EFS 18-135 IS USM, das EF 70-300 IS USM II plus das EFS 10-18 IS STM für Interieur, Museum, Bahndepot und einen 67mm Polfilter.


oucf9275 
Beitragsersteller
 07.06.2022, 08:11

Und wenn man gerade nicht gefühlt 5000€ übrig hat? 😅

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IXXIac  07.06.2022, 14:11
@oucf9275

Hallo

www.gutefrage.net/frage/gute-kamera-fuers-spotten

Nun ja die mir bekannte "Trainspotterscene" bzw Ferullisten braucht keine Kamera mit 3B/Sekunden oder ein Superteleobjektiv wenn das auch bei High Speed Zügen durchaus seinen Sinn hat.

Züge und rollendes Material sind ganz "simple" Motive die fahren auf Schienen (also auf festen Bahnen) nach Fahrplänen (zu festen Zeiten) und in jedem Abschnitt ist mit etwas Know How das zulässige Maximaltempo bekannt (Steht auf denn Schildern). Das heisst die Kamera braucht keine Automatiken. Das ist auch ein Grund warum es seit 1870 mit Einführung der Trockenplatten reichlich Eisenbahnbilder gibt... wenn auch bevorzugt Bahnhofsausfahrten und Bergstecken wegen wenig Geschwindigkeit und viel Dampf.

Dann sucht man sich für das Train Motiv eine Loaction an einer Langsamfahrstelle (50-80kmh) mit schönem Hintergund (diese Stellen sind ja bekannt und meist sowieso von Spottern überlaufen), stellt das Stativ auf, kurbelt das auf 2 Meter hoch und erarbeitet sich an denn Zügen die vor dem Zielmotiv kommen die optimale Verschlusszeit zur Winkelgeschwindigkeit, die nötige Blende, die Polfilterstellung (satter Himmel, sattes Grün) und denn optimalen Focuspunkt ab. Mit etwas Praxis dauert das keine 5 Minuten

Man geht tendenziel mittelnah an die Strecke abseits vom Bahnglände (Privatgrund der Bahn, Fotografien und filmen dort nur mit Genehmigung der Bahn) nimmt denn Fernauslöser in die Hand und wenn der Motivzug kommt grüsst man denn Lokomotivführer. Einige Grüssen zurück, einige senken den Kopf etwas ab damit die Schirmmütze erkennbarer wird. Dann lösst man wenn der Zug denn Optimalpunkt erreicht hat (Kann man ja vorher markieren) per Drahtauslöser aus,,,, und das Motiv ist im" Kasten".

1 perfektes Bild reicht für denn Triebwagen in Fahrt, das rollende Material ist ein anderes Thema mit anderer Arbeitstechnik. Wenn man jetzt die Triebwagenbilder der letzten 150 Jahre betrachtet sieht man das es gewisse Standardmotivstellungen gibt und Züge aus einer bestimmten Perspektive "Dynamisch" aussehen selbst wenn die stehen. Daher will der geübte Fotograf einen Zug genau mit der Verschlusszeit treffen wo der Zug scharf im Freeze ist die Radsätze aber einen Tick Bewegungungsunschärfe haben. Dass ist der Punkt wo Anfänger am einfachtsen eine Verschlusszeitenreihe im Serienbildmodus machen um sich einzuschiessen. Das kann zb die 80D, aber nicht die 250D oder 2000D. Aber man kann das auch vorher recht genau ausrechnen.

Inzwischen gibt es "Faulenzer" die das lieber später genau dosiert mit Photoshop machen. Inzwischen gibt es ja genug Sensoren die bis ISO 3200 die Maximalauflösung liefern, dass heisst bei Tageslicht (Lichtwert 12) und Blende 8 landet man bei 1/1000tel Verschlusszeit auf ISO 1600. Bei der EOS 2000D muss man für maximale Bildqualität auf ISO 100 bleiben die Kit Optik braucht Blende 8 damit landet man bei 1/60tel Sekunde Verschlusszeit. Deswegen wird man mittelfristig nicht um ein EFs 17-55 oder Sigma/Tamron 17-50/2.8 rumkommen die bei Blende 4 sehr gut auflösen und dann Verschlusszeiten auf 1/250tel ermöglichen.

Für den Job reicht erst mal die 2000D mit Kit Zoom man muss das 18-55 zwischen 24-45mm Brennweite und bei Blende 5.6-8 halten da hat die Optik die höchste Auflösung und die geringsten Abbildungsfehler. Da Züge meist "Zentralmotive" sind ist das "Randabfallproblem" der Optiken nicht im Motivwichtigen Teil und wird zu "Bokeh".

Wenn man denn Zug online verfolgt weiss man wann der in welchem Wartungsdepot in der Waschstrasse war und versucht denn in sauberen Zustand abzulichten. Es gibt aber Fans die wollen besonden schmutzge Züge und möglichst so scharf ablichten das man die Fliegenbeine der Insekten abzählen kann, das sind die Hyperrealtischen Bilder die optimal ausgearbeitet "plastisch" wirken. Das geht zur Zeit nur mit analogem Mittelformat Feinkornfilm bei fahrenden Material. Bei stehendem Material kann man Pixelshift und/oder HDR nutzen.

Bei denn Ferullisten gibt es viel Modelbauer, die sind bevorzugt mit Festbennweiten/Makros unterwegs und stöbern durch Museen und Depots dort geht es oft eng zu deswegen sind dort oft UWW Optiken im Einsatz und auch Tilt/Shift Typen.

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Die 2000D hat nur eine Serienrate von 3fps, also wenn du mehr willst, hilft dir nur ne andere Kamera.

Mit ner EOS M50 hättest du 10fps im AF-S Modus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Nach meiner Erfahrung brauchst du kein "Maschinengewehr", sondern ein gutes Auge und eine passende Reaktion. Da tut es praktisch jede Kamera. Ein Tele kann manchmal hilfreich sein, wenn du nicht nah genug an die Strecke kommst.