Was ist eigentlich Autismus, ist das schlimm Autist/in zu sein?
Autismus
15 Antworten
Ich bin Autistin und du hast ein Teil von meinem Autismus beschrieben :) (Außer Telefonbücher die lerne ich nicht auswendig)
ich bin auch Autist, und ich muss bei dem Punkt "schwere Entwicklungsstörung" widersprechen, das trifft auf manche Punkte des Spektrums vielleicht zu (auf Frühkindlichen Autismus zum Beispiel) aber Aspergerautisten (wie Ich) haben generell keinen Entwicklungsdefizit (kann Ich definitiv sagen, da Ich von von Gymnasiallaufbahn g8 auf g9 gesprungen bin, und immer noch weit bessere Zeugnisse als der Durchschnitt habe) außerdem liegt der IQ eines Aspergerautisten nur recht selten unter 110, und jeder 6te Aspergerautist ist Hochbegabt (IQ>130, obere 2% der Deutschen). Klingt für mich nicht nach einem Defizit in der Entwicklung (zumindest Mental, motorisch werde Ich nicht widersprechen)
Bin Autist, und ich weiß eigentlich gar nicht, was schlimm an dieser "Behinderung" ist.
Ich bin Autist Und Ich Kann Mich Sehr gut In Andere Hineinversetzen Und Jeder Autist Ist Übrigens Anderes Genau so wie jeder andere
Ich habe Autismus aber ich habe auch ADHS also eine mischung wenn ich Tabletten genommen habe wegen ADHS damit ich mich gut konzentrieren kann dann werde ich immer ganz ruhig und leise auserdem befase ich mich immer mit einem tema vor ein pahr tagen wa es noch die hypnose und jetzt ist es das mimikenlese
Autismus zeigt sich bei jedem anders. Ein paar typische Anzeichen, die aber nicht bei jedem Autisten vorkommen müssen, sind:
- Du bist überempfindlich auf manchen oder allen Sinnen, z.B. ist es dir schnell zu laut oder Berührungen tun dir weh.
- Du kannst Reize schwer filtern, z.B. verstehst du den Lehrer schlecht, wenn hinter dir jemand quasselt.
- Wenn du von Stress total überflutet wirst, geht dein Bewusstsein in "Notabschaltung".
- Du kannst schwer Blickkontakt halten.
- Bei Smalltalk redest du entweder zu wenig oder zu viel.
- Du redest zu laut oder zu leise.
- Du kannst nur über Themen reden die dich interessieren.
- Dir geht es schlecht, wenn du bestimmte Dinge nicht jedesmal genau gleich machen kannst.
- Du liebst Struktur und Muster. Immer gleiche Abläufe beruhigen dich.
- Andere Kinder finden dich komisch, keiner will mit dir spielen.
Autist zu sein ist genauso okay, wie jeder Mensch okay ist. Du bist eben so.
Konzentrier dich auf das was du gut kannst. Um alles was du schlecht kannst, kannste dich herum drücken. So kannst du es schaffen, in ein paar Dingen extrem gut zu werden und später einen passenden Beruf zu finden.
Wenn dich die Menschen ärgern, geh in dein Zimmer oder in eine öffentliche Bücherei. Da hast du Ruhe vor Gesprächen. Wälder sind auch gut zum Entspannen.
Hi du,
Autismus ist nicht gleich Autismus.
In den neuen medizinischen Klassifikationen wird es unter Autismusspektrum geführt.
Man kann nur "leicht merkwürdig" für andere sein.
Dann gibt es das Asperger-Syndrom, den frühkindlichen Autismus, den hochfunktionellen Autismus und den atypischen Autismus. Und natürlich alles dazwischen.
Autismus an sich ist dadurch gekennzeichnet, dass man eine andere Wahrnehmung und oder Wahrnehmungsverarbeitung hat. Man reagiert auf Reize (Geräusche, Berührungen, Licht, ...) manchmal empfindlicher oder unempfindlicher als jemand "neurotypisches". Darum sind Begegnungen mit Menschen oft unangenehm.
Auch kann man Probleme mit der Reizfilterung haben. Also nicht genau wissen, welche Reize jetzt gerade die wichtigen sind. Das macht Gespräche oder das Aufpassen in der Schule oder die Fahrt mit dem Schulbus extrem anstrengend.
Was auch ein Grund dafür sein kann, dass man Mittags gerne allein ist.
Viele halten Autisten für Gefühlskalt. Was sie aber nicht sind. Gefühle sind etwas, was mit Reizen zu tun hat, die man erst erkennen, sortieren und benennen muss. Auch sind sie für Autisten schwierig (nicht unmöglich und für manche einfacher) bei anderen zu erkennen.
Was den meisten Autisten (wie auch nicht Autisten) hilft, sind Regeln und Rituale. Wenn etwas immer gleich abläuft, braucht das nicht so viel Energie und man kann sich besser auf andere Sachen konzentrieren.
Wenn du eine Diagnose hast, dann stehen dir Hilfen zu. Z.B. Ergotherapie oder Psychotherapie, in denen du lernst mit deiner besonderen Wahrnehmung umzugehen.
Oder gehe zu Autismusgruppen in deiner Nähe.
Wenn du das nicht kannst, dann gibt es auch viele Foren im www.
Ich wünsch dir alles Gute!!!
Und es ist nicht schlimm Autist zu sein!
Jeder Mensch ist auf seine Art wertvoll für andere.
Was ich an deuner Antwort sehr gut finde ist, dass du es nicht so verallgemeinerst, so wie viele es tun, die keine Ahnung haben
Es gibt stärkere und schwächere Formen von Autismus.
Mein Vater ist auch Autist, allerdings nur sehr sehr schwach. Er hat die Diagnose erst vor ein paar Monaten bekommen und bis dahin hat man nichts gemerkt. Auch jetzt würde keiner denken er wäre Autist.
Allerdings gibt es wie gesagt auch stärkere Fälle, bei denen die Betroffenen überhaupt nicht im Alltag klarkommen, dafür aber sind sie in einer anderen Sache extrem ,,intelligent“.
lg
das was du meinst Ist vermutlich das Savant -Syndrom, oder? Denn es gibt auch Fälle, das die nicht klarkommen, aber auch nicht besonders Intelligent sind (starke ausprägung von Frühkindlichem Autismus), denn es liegen sehr viele sehr unterschiedliche Sachen auf dem "Autismus-Spektrum" (Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Asperger Autismus, und eben Savant-Syndrom)