Was ist "dünnhäutig"?
Also im eigentlichen Sinne des Wortes bedeutet es ja, dass ein Mensch sich sehr leicht kränkt. Jetzt hat mir jemand erklärt, dass dünnhäutige Menschen auch immer Menschen sind, die sich sehr leicht für Dinge begeistern. Dass die "dünne Haut" also nicht nur Negatives, sondern auch Positives mehr durchlässt. Ich glaube nicht, dass zwischen diesen beiden Eigenschaften eine Verbindung besteht, sprich, dass jemand der dünnhäutig ist auch immer begeisterungsfähig ist. Wie seht ihr das?
7 Antworten
menschen, die leicht zu verletzen sind, die empfindlich sind, gleich beleidigt sind - sind nicht mit schnell zu begeisternden zu vergleichen. diese würde ich mehr zu den euphorischen menschen zählen
Dünnhäutigkeit beschreibt Sensibilität im Allgemeinen. Davon ist die begrenzte Kritikfähigkeit nur als winziges Fragment der "Nebenwirkungen" anzusehen.
Viel entscheidender ist die dadurch auch vorhandene Fähigkeit, Empathie - also auch Begeisterung - zu empfinden!
Darüber hinaus sind dünnhäutige Menschen auch meist liebes- und beziehungsfähiger...!
Die Auszeichnung dieser HA zeigt mir allerdings, dass es der Fragestellerin offenbar nur um eine Bestätigung ihrer eigenen Fehleinschätzung ging...!
Besten Dank. Das klingt so als wüsstest mehr über das Thema. Die semantische Bedeutung war mir klar, ich wollte eben Zweiteres wissen.
Empathie ist nicht Begeisterung, sondern Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt anderer hineinversetzen zu können.
nun ja, bis zum zeitpunkt meiner Auszeichnung hatte mich jeder bestätigt. Ich hatte daher keine Grund zur Annahme des Gegenteils... Empathie und Begeisterungsfähigkeit sind doch aus 2 völlig unterschiedliche Eigenschaften.
Quatsch -
deine erste Variante stimmt und nichts sonst.
empfindlich sensibel, empfindsam Bedeutung: empfindlich | Art: Adjektiv romantisch, rachsüchtig, zürnend, kitzlig, bizarr, allergisch, weich, verbittert, zart besaitet, knifflig, kapriziös, sentimental, unversöhnlich, feinfühlig, bedenklich, exzentrisch, reizbar, zimperlich, hart, zart, launisch, eigensinnig, wehleidig, grollend, verletzlich, heikel, grillenhaft Bedeutung: feinfühlig | Art: Adjektiv empfindsam, nachtragend, verletzbar, aufgeregt, labil, sensibel, feinbesaitet, nervös, beeinflussbar, mimosenhaft, überempfindlich, empfindlich, hoch empfindlich, schwierig Bedeutung: gefühlvoll | Art: Adjektiv von Liebe erfüllt, feinfühlend, beseelt, seelenvoll, kontemplativ, mit Liebe, zartbesaitet, gefühlstief, salbungsvoll, mitfühlend, innerlich, zärtlich, emotional, feinnervig, ausdrucksvoll, altruistisch, teilnahmsvoll, rührselig, voller Liebe, gefühlsselig, reizempfindlich, theatralisch, mitleidig, gemütvoll, liebevoll, irrational, feinsinnig, gefühlsbetont, einfühlsam, gemütsreich, larmoyant Quelle:synonyme.woxikon.de
M. E. bedeutet Dünnhäutigkeit, dass die Person exogene Faktoren absorbiert.
Solche Fragen sind an und für sich unsinnig, denn in ihnen steckt ja schon, dass sie unbeantwortbar sind - Formulierungen mit "immer" sind Allurteile, die im Bereich der subjektiven Personenbeurteilung nicht der Realität entsprechen können.
das problem liegt m.E. in der vermengung von zwei fragen, die eigentlich unabhänig voneinander zu betrachten sind.
die erste frage ist die semantische, also nach der wortbedeutung. was beabsichtigen menschen auszudrücken, wenn sie jemanden als dünnhäutig bezeichnen? offensichtlich schwingt für die meisten hier eine negative konnotation mit. gemeint ist nicht einfach nur "Sensibilität im Allgemeinen", was ja zunächst einmal neutral ist, sondern es liegt eine betonung auf den schattenseiten dessen, was sensibilität bedeuten kann (leicht verletz- oder reizbar etc.)
die zweite frage ist die, ob in der empirischen realität von personeneigenschaften ein zusammenhang zwischen den als negativ und positiv bewerteten facetten der sensibilität besteht, ob es also so etwas wie einen generalfaktor der sensibilität gibt. diese vermutung deckt sich zumindest nicht mit dem aktuellen stand der persönlichkeitspsychologischen forschung. das gegenwärtig weit verbreitetste und akzeptierte modell ist das der "big five". und die faktoren dieses modelles unter die die aufgezählten eigenschaften fallen hängen empirisch nicht oder sogar negativ zusammen. auf fachchinesisch: neurotizismus, extraversion und verträglichkeit sind (z.t. marginal) negativ korreliert. auf deutsch: menschen die emotional leichter zu irritieren (also dünnhäutiger) sind, sind statistisch gesehen weder mitfühlender noch begeisterungsfähiger. im gegenteil: der statistische trend geht in die umgekehrte richtung. (siehe z.b.: saarland.de/fak5/diff/doks/WS2005//PersoDiagnostik/NEO-FFI.ppt)