Was ist die ökologische Nische der Biene?
Ich habe gelesen das Imker mittlerweile sogar ihre Bienenstöcke auf Hochhausdächern aufstellen. Inwiefern verändert sich dabei ihre ökologische Nische? Bzw welche Faktoren sind eigentlich wichtig für das überleben der Bienen (ökologische Nische)?
2 Antworten
Bienenstöcke auf Hausdächern, so etwas klingt natürlich erst einmal sehr gut. Doch es hat auch gravierende Nachteile für die Wildbienen die in der Stadt leben. Die sind wirklich gefährdet, unsere Honigbienen nicht. Die Wildbienen haben es in einer solchen Situation nicht nur schwer eine Unterkunft zu finden, sie finden mit der neuen Konkurrenz auch deutlich weniger Nahrung. Besser wäre es also die Stadt Insekten freundlicher zu machen, mehr Wildblumen anzupflanzen, die Exoten aus der Erde heraus zu reißen mit denen unsere Insekten nichts anfangen können und mehr einheimische blühende Pflanzen in die Gärten und Parks zu pflanzen. Dazu sollte es ausgedehnte Brachflächen geben, die von Biologen bewirtschaftet und beobachtet werden, auf denen mehrjährige Pflanzen stehen, in deren vertrockneten Stielen die Tiere ihre Eier über den Winter bringen können. Mit einer saftigen Steuer auf vollkommen sinnlose Steingärten könnte man auf privaten Grundstücken jede Menge Lebensraum für Insekten schaffen. Mit den Einnahmen aus dieser Steuer könnte man den Menschen einen Zuschuss geben, die ihren Garten Insekten freundlich gestalten. Es gäbe eine Menge was man tuen kann. Man muss es nur anpacken. Bienen auf den Dach sind schön. Aber sie sind keine Hilfe für die Natur.
Richtig! Mit ein paar ganz kleinen Stellschrauben kann man ganz viel erreichen.
Die ökologische Nische bleibt in etwa gleich. Die Honigbienenstöcke in Deutschland können nicht mehr für die Bestäubung unserer Nahrung garantieren.
Es ist wirklich sonderbar, daß Stadtbienen besser dran sind als Bienen auf dem Lande. In der Stadt blüht immer irgendetwas. Das reicht aus um einen Bienenstaat am Leben zu erhalten und auch für ein wenig Honig. Die Honigbiene ist ja eigentlich faul und zieht reiche Tracht vor. Aber zur Not nimmt sie auch vereinzelte Blüten.
Die Wildbienenarten sind meist anders. Sie brauchen weniger an Pollen, aber sie haben den Vorteil schon fliegen zu können, wenn es der Honigbiene noch zu kalt ist. Und sie bleiben länger auf einer Blüte. Das führt zu einer besseren Bestäubung.
Das unsere Honigbiene noch lebt verdanken wir leider den Imkern. Gibt es keine Tracht mehr, was oft auf dem Lande passiert, laufen sie schnell Gefahr zu verhungern. Zudem gibt es dort zu viele Gifte und kaum noch Blütenpflanzen das ganze Jahr über.
Die Wildbienarten haben dieses Glück nicht. Und die meisten Menschen hassen jedes Insekt. Mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen und dabei hat der Stadtmensch Ideen zum töten von Insekten entwickelt die die Landwirtschaft weit übertreffen. Während ein Landwirt nur zu bestimmten Zeiten, bestimmte Pflegemaßnahmen durchführt, damit wir auch sicher 30% von den was er herstellt wegwerfen können, mach der Mensch mit Garten dieses das ganze Jahr hindurch. Und die Mittel die er benutzt sind wirklich Ideenreich und ohne Grenzen.
Egal durch welche Gärten ich gegangen oder welche ich von außen sehen konnte. Wirklich Insektenfreundliche Bepflanzungen sind großflächig sehr selten. Weniger als 1 von 100
Seit ich meinen Garten verändere und imkere gibt es hier wieder vermehrt Solitärbienen. Und dieses Jahr sah ich einen Wollschweber und Wespenbienen die sind neu. Doch jedes Haus was hier in der Nähe verkauft und einen mehr als 40 Jahre alten blühenden Garten hat, wird nach der Renovierung zur Ökologischen Wüste. Weil meine Bienen schuld an zu viel Obst, sind einige Obstbäume gefällt. Zu viel Obst muß aufgelesen werden, dafür sind Tonnen nicht ausreichend. Frische Kirschen/ Äpfel aus dem Garten? Lieber die aus dem Supermarkt.
Das Thema ist so lang und kann nur ansatzweise angekratzt werden.
Letztendlich fehlt Pollen und Nektar für Beide und ein vielfältiges Angebot.
Bei diesem Thema hoffe ich bei der nächsten Wahl auf die Grünen. Aber leider ist das kein rein deutsches Problem. Auf der ganzen Welt verlieren wir die Insekten und in diesem Zug auch gleich die Vögel, weil nicht mehr genug Insekten finden um ihre Jungen zu füttern.
Wenn nicht angefangen wird, passiert gar nichts. Und anfangen kann man nur durch Verstehen. Aber das Verstehen wird nicht gelehrt. So kann keiner anfangen.
by Awashiro
Etwas weniger Chemie, Mathe, Physik und Religion in der Schule und dafür mehr Umwelt, Umweltschutz, was jeder Einzelne tuen kann und was unbedingt getan werden muss. Das schließt die Insekten natürlich ein.
Tierliebe ja, sie schließt aber nur süße kuschelige Tiere ein oder die die man dafür hält. Das sind die Auserwählten. Ob nochmal so etwas kommt wie in den 70er/80ern? Proteste wegen Tierquälerei bei der Herstellung von Pelzen? Doch Insekten sind nicht kuschelig. Und sie schreien auch nicht, haben keine niedlichen Augen. Ihr Blut ist nicht rot. Ihre Haut kann man nicht anziehen und daher sieht sie auch keiner. Sie sind nur für unsere Nahrung zuständig. Das will aber keiner wissen.
ich finde Menschen mit Garten oder Terrasse sollten verpflichtet werden, ihre Gärten insektenfeundlich zu gestalten und die Stein und Thujagärten müssten verboten werden. Auch Balkone kaann man dementsprechend bepflanzen.