Was ist Deutschlands schwerste Ausbildung (Berufsausbildung, nicht Studium)?
Gemessen an der Lernmenge / gemessen daran, wie breit gefächert man sich auskennen muss / auf wie vielen unterschiedlichen Themengebieten für die Abschlussprüfung.
Mir geht es nicht darum, was für den einzelnen leichter oder schwerer ist nach Talent, sondern mal angenommen man geht mit relativ wenig Grundwissen zum Gebiet in eine Ausbildung - welche hat da den größten Lern-/Fleißaufwand?
Da erzählt mir jeder was anderes, ein richtiges Maß gibt es scheinbar nicht - aber mich interessieren da eure Ansichten. (Überzeugendste Antwort wird wie immer ausgezeichnet.)
12 Antworten
Habe oft gehört das der Beruf des Bankkaufmanns relativ "anspruchsvoll" ist. Ähnlich auch der Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen.
Vielleicht sind da Einige anderer Meinung da es sich um kaufmännische Tätigkeiten handelt, aber bei beiden Ausbildungen wird sehr viel Fachwissen vermittelt. Gutes mathematisches Verständnis und Lernbereitschaft sind wichtig. Man lernt auch viel zu Rechtlichem usw. Daher auf jeden Fall die zwei anspruchsvollsten kaufmännischen Berufe.
Lg :)
Vielen Dank für deine Einschätzung. Durchaus schlüssig.
Man könnte sehr wohl bestimmen, welche Ausbildungen anspruchsvoller sind als andere - gemessen an der Abschlussquote (Klar ist dies nicht immer ein zuverlässiger Indikator, da Desinteresse, Neigungswandel etc. immer zu dieser Quote beitragen, eben nicht nur die reine Anforderung).
Auf jeden Fall sind da die sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Technik) wie z.B. Techniker jeglicher Art (der eine mehr, der andere weniger anspruchsvoll), Berufe aus der IT-Branche, im kaufmännischen / finanziellen Bereich (Bankkaufmänner- / frauen, Versicherungsfachangestellte, ....) und eben im naturwissenschaftlichen Bereich, vorwiegend in der Chemie-Branche zu nennen.
Mit Sicherheit sind auch Berufe in der Marketing- / Werbebranche zu nennen, allerdings denke ich, dass hier weniger ein geistiger Anspruch, mehr aber ein psychischer Druck mit einhergeht (Konkurrenz, sehr hohe Erwartungen etc.) und Ausbildungen in diesem Bereich anspruchsvoll machen.
Im Handwerk wird man sicherlich auch ausdauernd sein müssen, allerdings besteht hier eher der Anspruch an Disziplin und körperlicher, harter Arbeit.
Man kann also de facto nicht sagen, welche Ausbildung als schwerste Ausbildung angesehen werden kann, wohl aber, wenn man der Frage den Anspruchsparameter übergibt und näher definiert, welcher Anspruch besteht. So wie ich die Frage verstanden habe, bezog sich die Frage auf die Schwierigkeit der Ausbildung im Hinblick auf die nötige geistig aufgebrachte Bereitschaft zu lernen. Hier sehe ich auf jeden Fall die Berufe, die einen engeren Bezug zur Mathematik / Informatik aufweisen - nicht zu letzt, da dies eben auch die Fächer sind, in denen Schüler bereits zu beginn in der Schule meistens die größten Schwierigkeiten bekommen.
Danke. Genau so eine detaillierte Antwort hatte ich mich gewünscht. Sie kommt spät, schade, sonst hätte ich deine als die beste Antwort ausgezeichnet. :-)
Als mathematisch technischer Software-Entwickler musst du sehr viel lernen und verstehen. Außerdem ist es die einzige Ausbildung mit höherer Mathematik. In meinen Augen die schwerste aller Ausbildungen. Nehmen wir an, du würdest die Stelle ohne Vorkenntnisse in diversen Programmiersprachen antreten, dann hättest du allein da schon viel zu tun. Davon abgesehen, dass sich kaum etwas so schnell entwickelt, wie Computer-Hardware und Software. Du wirst Jahr für Jahr neues lernen müssen, wenn du am Ball bleiben willst. Wäre der Mechatroniker besonders anspruchsvoll, dann wären außerdem die Anforderungen höher. Selbst mit Hauptschule hat man da gute Chancen.
Schön, dass du die Sprache auf die Informatik bringst. Ich wollte bewusst nichts vorweg nehmen, aber ich was interessiert, ob jemand diese Ausbildung nennt. :-)) Vielen Dank für deine Stellungnahme.
Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen ist meine Meinung nach eine Ausbildung die deutlich anspruchsvoller ist, als im Handel und auch seltener.
Du lernst eigentlich den ganzen SGB II und SGB III auswendig und wendest dies in der Praxisphase an. Diese Ausbildung bietet nur die Agentur für Arbeit an, dafür ist es ein krisensicherer Beruf, du kannst nicht gekündigt werden, außer du baust richtig scheiße. Während der Ausbildung kann es vorkommen, dass du viel reisen musst, hängt aber ab in welchem Bundesland du lebst.
Ich bin gelernte Großhandelskauffrau und mache eine zweite Ausbildung in dem oben genannten Beruf, da mein gelernter Beruf nicht krisensicher war (vorallem während Corona). Im öffentlichen Dienst musst du auch nie nach einer Gehaltserhöhung betteln.
Ich behaupte, dass der mathematisch technische Software-Entwickler die schwerste Ausbildung ist. :-)