Was ist die zweite edle Wahrheit im Buddhismus?

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Die zweite Wahrheit: Ursache des Leidens

Die Ursache des Leidens sieht Buddha in Unwissenheit, Verlangen und Abneigung sowie dem, was er Trshna (Durst) nennt. Es ist das wiederholte tiefe Verlangen nach Sinneslust, das Verlangen nach Werden und das Verlangen nach Nicht-Werden. Das Verlangen bzw. die Gier ist das treibende Prinzip, aus dem das Leiden und die Wiedergeburt der Wesen, hervorgeht. Dazu gehören sowohl das Streben nach Reichtum und Macht als auch das Klammern an Vorstellungen, Meinungen, Begriffe, Lehren und Glaubensvorstellungen. In der Lehre vom Entstehen in Abhängigkeit (Pratityasammutpada) wird die Entstehung des Leidens im Detail dargestellt.


Roentghen  12.05.2022, 11:29

funktioniert prima

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Vielleicht kann es dir 1 Beispiel verständlicher machen. Wenn du eine Abneigung hast gegen Irgendetwas, ist dir das Leiden sicherlich schon deutlich. Du hast dann eine Vorstellung davon, wie etwas sein soll, und wenn es anders ist, lehnst du es ab und fühlst dich unwohl. Das ist noch einfach zu verstehen.
Aber wieso führt auch Verlangen zu Leiden? Wenn z. B. ein neues Smartphone-Modell herausgebracht wird, und man dir durch Werbung einredet, dass du das unbedingt brauchst, um zufrieden und glücklich zu sein, dann wirst du plötzlich unzufrieden mit deinem jetzigen Smartphone, und willst das neue Ding haben. Solange kein Verlangen (Durst) nach etwas anderem da ist, kann man zufrieden sein mit dem was man hat.
Bei genauerer Betrachtung ist aber auch im Besitz des neuen Gerätes schon Leiden enthalten. Man muss fürchten, dass auch das alt wird und es wieder etwas neueres geben wird. Es könnte auch vorher schon kaputt gehen, es kann dir gestohlen werden oder verloren gehen. Wann immer Glück und Zufriedenheit abhängig ist von äußeren Umständen, ist Leiden darin "versteckt". Der Buddhismus zeigt Wege auf, mit denen ein zufriedenes, aber weitgehend leidfreies Leben möglich ist. Es gibt ein inneres Glück, Zufriedenheit, das dir niemand nehmen kann. Am Ende unseres Lebens müssen wir sowieso alles Weltliche zurücklassen. Dann bleibt einem nur das was man in sich entwickelt hat.