Was ist der Unterschied zwischen Leistung und erzeugter Energie bei Windkraftanlagen?

4 Antworten

Die erzeugte Energie ist die elektrische Leistung x Zeit.

Darüber hinaus muss man überlegen, wo man die Leistung betrachtet. Das reine Drehmoment des Windes am Rad kann durch mechanische Verluste dem Generator zugeführt werden, dann spuckt das Windrad nach Abzug elektrischer Verluste eine elektrische Leistung und multipliziert mit der Zeit eine elektrische Energie aus.

Warum aber weicht die erzeugte Energie einer Anlage von diesem Wert ab?

Welche Werte betrachtest du denn? Dass die theoretische Berechnung vom praktischen Wert abweicht, ist häufig so. Je genauer die Werte, desto geringer die Abweichung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterstudium Elektrotechnik - Schwerpunkt Embedded Systems

lymanzerga 
Beitragsersteller
 08.01.2024, 11:23

Vielen Dank für die Antwort.
Was mich verwirrt ist, dass bei der Formel
Leistung d Windes x Wirkungsgrad
die verloren gegangene Energie durch den Wirkungsgrad doch schon ausgedrückt wird, demnach müsste ich die mechanischen Verluste doch darin schon berücksichtigt haben, oder?

Gleiches Problem habe ich übrigens bei der Wasserkraft:
Wenn eine Turbine 75kW Leistung hat (moderne Wasserkraft hat einen Wirkungsgrad von ca 95%), wie viel Strom erzeugt sie am Ende in einem Jahr?

Gehilfling  08.01.2024, 13:01
@lymanzerga

Korrekt. Wenn der Wirkungsgrad alle Verluste berücksichtigt (nicht nur z.B. den "elektrischen" Wirkungsgrad betrachtet), dann kann man rechnen mit "Eingangsleistung x Wirkungsgrad = Ausgangsleistung".

Hast du ein konkretes Beispiel für deine Verwirrung? Eventuell kommt der Fehler von wo anders.

Wenn eine Turbine 75kW Leistung hat (moderne Wasserkraft hat einen Wirkungsgrad von ca 95%), wie viel Strom erzeugt sie am Ende in einem Jahr?

Angenommen, die Turbine leistet 75 kW ununterbrochen, 24/7. Dann sind das am Tag
75 kW x 0,95 x 24h = 1.710 kWh und im Jahr 1.710 kWh x 365 = 624.150 kWh oder ca. 624 MWh.

Das Umwandeln der Windenergie in Strom geht über ein Getriebe, den Generator usw., im Getriebe gibt es Reibungsverluste, die in Wärme "verloren" gehen. Auch braucht jeder Generator mehr Eingangsenergie als "hinten" raus kommt, auch wegen mechanischer und elektromagnetischer Verluste.

Ich weiß es zwar nicht wirklich, aber ein bisschen Schwund gibt es ja immer. Ich denke mal, dass die Leistung für das Maximum spricht, was die Anlage produzieren kann und die erzeugte Energie der tatsächliche Wert ist.