Was ist der unterschied zwischen evangelisch und katholisch?
7 Antworten
Da gibt es sehr viele Unterschiede.
Was die Glaubensgrundlage betrifft Sola Scriptura "allein die Schrift"(Bibel)
Im Gegensatz zur kath. Kirche, die der Schrift die mündliche Überlieferung hinzugefügt hat und denselben Autoritätscharakter besitz.
Obwohl sich Jesus allein nur an der Schrift orientiert hat Lukas 24, 27.44.45 und an keiner mündlichen Überlieferung, die es auch im Judentum gegeben hat. Z.B. den Talmud und die Mischna. Sie haben bei Ihm keine Beachtung gefunden.
Was genauso für das Neue Testament gilt, das allein als Glaubensgrundlage dient Epheser 2, 20; 2.Timotheus 3,14-17. Auf das die Kirche ursprünglich gegründet wurde und auf keine weiteren außerbiblischen Quellen. Mit der alles geprüft werden muss Apostelgeschichte 17, 11.
Dass ist auch der Grund warum wir im Neuen Testament, in den Evangelien und den Briefen und in der Offenbarungen ausschließlich nur Bibeltexte aus dem Alten Testament finden.
Aus diesem fundamentalen Unterschied ergeben sich alle Lehr- und Praktiken Unterschiede, die zwischen der evangelischen (reformierten Kirchen) und der katholische Kirche bestehen.
Kirchen- und Herrschaftsstruktur
Evangelisch: Synodale, kollegiale Struktur, wo es keinen Alleinherrscher (Papsttum) über die Kirche gibt wie das auch in den ersten Jahrhundert in der kath. Kirche gewesen ist. Da gab es noch kein Papsttum, das erst Jahrhunderte später entstanden ist. Wo das Kirchenvolk eingebunden ist gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Wo auch die Frauen die Gleichberechtigung besitzen. Und an den kirchl. Aufgaben und Ämter mitbeteiligt sind.
Katholisch: Ein klerikales, monarchistisches Herrschersystem, an deren Spitze der Papst steht. Der allein die Macht besitzt in der Kirche alles zu bestimmen und zu entscheiden. Wo selbst der Klerus und das Kirchenvolk nur eine beratende Funktion ausüben dürfen. Ein solches Alleinherrschersystem hat aber lt. Aussage in Matthäus 20, 25-27 Jesus abgelehnt. Eine solche Alleinherrschaft hat Petrus auch zeitlebens nicht ausgeübt. Historische Tatsache ist, dass diese hierarchische Alleinherrschaft vom römischen Imperium übernommen wurde und auf die Kirche übertragen wurde. Wo alle Machtinsignien analog vom römischen Kaiser übernommen wurden. Selbst der Titel Pontifex Maximus wurde vom röm. Kaiser übernommen, bzw. von Papst allein für sich beansprucht.
Fundamentale Lehrunterschiede kurz zusammen gefasst:
- Die Einsetzung eines analogen und exklusiven Priestertums, dass allein berechtigt wäre, die kirchlichen Aufgaben zu erfüllen. Wie das Abendmahl, die Taufe, die Krankenölung usw. Ein solches exklusive Priestertum wurde weder von Jesus noch später von den Aposteln eingesetzt. Warum nicht? Weil mit dem einmaligen Opfertod Jesu das aaronitische Priestertum und der Opferkult sein Ende gefunden hat.
- Im Neuen Bund gibt es keine Opferdarbringen mehr auf dem Altar. Denn das Gedächtnismahl, das Jesus eingesetzt hat dient dem Gedenken an sein Opfer aber nicht der Opferdarbringung. Jesus sagte: "Tut das zu meinem Gedenken!" Brot und Wein dienen also keiner Opferdarbringung, sondern dem Gedenken an seinen Tod. Und gleichzeitig als sichtbares Mittel der Verkündung. 1.Korinther 11,28-33. Darum wurde auch keine exklusive Priesterschaft eingesetzt wie das mit der katholischen Opferdarbringung begründet wird. Darum ist auch die Bezeichnung MESSOPFER mit der Schrift nicht zu vereinbaren.
- Christus alleiniger himmlischer Hohenpriester Hebräer 8,1.2: Der allein als Fürsprecher und Mittler wirkt Hebräer 7,24-27. Hier hat eine gravierende Veränderung stattgefunden, in dem man begann verstorbene Märtyrer als Heilige zu bezeichnen, die Gott bevorzugt in den Himmel nehmen würde und ihnen gleichzeitig die Aufgabe übertragen würde als Fürsprecher für die Menschen zu wirken. Was zum HEILIGENKULT in der katholischen Kirche geführt hat. Wo später MARIA eine zentrale Funktion spielen würde. Und an der Seite Jesu als Fürsprecherin wirken würde, die man um Hilfe, Beistand und Schutz anrufen könnte. Obwohl es für diesen Heiligenanrufungskult keine biblischen Hinweise gibt. Aber gleichzeitig eine wichtige Funktion in der kath. Kirche hat. Tatsache ist, dass Gott, Christus allein für diesen himmlischen Fürsprecher- und Versöhnungsdienst eingesetzt hat, weil nur Jesus als Erlöser dazu in der Lage ist. Wie das aus Hebräer 7,24-27 hervorgeht. Und keine Verstorbenen. Alle Verstorbenen befinden sich in den Gräbern. Erst am Jüngsten Tag, wenn Jesus wieder kommen wird, werden alle Erlösten leiblich von den Toten zum ewigen Leben auferstehen und in die himmlische Welt gebracht werden. 1.Thessalonicher 4,13-17. Von einem sofortigen körperlosen Weiterleben nach dem Tod spricht die Schrift nicht. Sondern stets von der leiblichen Auferstehung am Jüngsten Tag.
- Fegefeuer und Ablasspraxis. Was eine der Gründe gewesen ist warum es durch Luther zur Reformation gekommen ist. Wo den Menschen mit den Ablassbriefen versprochen wurde, die man kaufen musste, früher aus dem Fegefeuer (Ort der Läuterung)zu kommen. Was man für Verstorbene und für die Lebenden tun könne. Nur gibt es kein Fegefeuer, wo sich Menschen zur Läuterung befänden, noch dass man sich mit Geld den Eingang in das Reich Gottes erwirken könnte. Der einzige Gewinner dieser Praxis war die Kirche bzw. der Papst in Rom, der unter anderem mit diesem Geld den Petersdom finanziert hat. Wenn auch inzwischen das Kaufen von Ablassbriefen abgeschafft wurde, so ist trotzdem die Ablasspraxis geblieben, wo man durch das Befolgen von kirchlichen Vorschriften und Praktiken genauso einen früheren Ausstieg aus dem Fegefeuer erwirken kann. Und 2025 würde es wieder ein hlg. Jahre geben(was in der Schrift auch nicht gibt), wo man wieder einen völlig Ablass von der Kirche bekommen kann. Von dem allem ist in der Schrift nichts zu finden.
- Ehe contra Zölibat: Es gibt im Gegensatz zur katholischen Kirche keine Verpflichtung ein zölibatäres Leben zu führen, wenn man ein kirchliches Amt oder eine Aufgabe ausüben möchte. Was auch nicht von Jesus oder von den Aposteln verlangt wurde. Jesus hat auch verheiratet Männer zu Aposteln berufen. Wo auch Petrus verheiratet gewesen ist. Wie auch Paulus den Bischöfen nahe legte zu heiraten und Kinder zu haben. 1. Timotheus 3,1-7 Wenn man bedenkt, dass der verpflichtende Zölibat erst 1139 eingeführt wurde.
Es gäbe noch weiter markante Unterschiede, aber diese sollen genügen, um aufzuzeigen welche große Lehr-und Praktiken Unterschiede zwischen der evangelischen und katholischen Kirche bestehen. Und es nicht egal ist welchen religiösen Vorstellungen und Praktiken man folgt. Vor allem ob man allein sich an der Schrift orientiert wie Jesus und die Aposteln oder nicht. Weil man diese gravierenden Unterschiede einfach nicht negieren kann. Bzw. Dinge nicht gutheißen kann, die wir weder bei Jesus noch bei den Aposteln finden.
Es gibt viele Gemeinsamkeiten - z.B. Glaube an Gott und Jesus - aber eben auch Verschiedenheiten, wie z.B.:
Bei Katholiken spielten die Traditionen eine sehr große Rolle, die einfach als richtig geglaubt werden, auch wenn sie nicht auf Urgemeinden zurückführbar sind. Bei Evangelischen sind Traditionen nicht so ausgeprägt.
Bei Katholiken wird sehr viel Wert auf Heilige gelegt, die angeblich auch dann noch für überirdischen Schutz sorgen sollen, wenn sie schon längst verstorben sind.
In evangelischen Kirchen gibt es meist den "Wohlfühlglauben", der eher zu einer Anpassung an aktuelle gesellschaftliche Strömungen führt. Die kath. Kirche ist da schon eher mal auch zu einer Konfrontation bereit und stellt sich gegen aktuelle gesellschaftliche Meinungen.
In der kath. Kirche wird der Begriff Sünde und Buße gelehrt, in den evang. Kirchen scheinen das weitgehend unbekannte Begriffe zu sein.
Ein weiterer Unterschied liegt im Zölibat - Katholen dürfen nicht heiraten, Evangelen schon...
Zudem soll die Mariaverehrung im Katholischen höher geprägt sein als bei den Evangelen...
...wenn ich mich nicht irre, hihihihi (Sam Hawkins)...
Gruß Fantho
Grundsätzlich im Alltag die Art zu beichten.
So kannst du bei Katholiken Geld spenden.
Bei Evangelen musst du selbst ans Werk.
Die evangelischen glauben grob nur daran, das sola scriptura die einzige Wahrheit ist und allein der Glaube ohne Werke zum Himmel führen.
Die Katholiken hingegen betonen die Wichtigkeit der Sakramente, dass Buße und eine entschiedene Abkehr der Sünde und der Fortschritt im Tugendleben der einzigen Weg zum Heil ist.