Was ist der größte Widerspruch im Christentum?

14 Antworten

Also das absurdeste an der üblichen Auslegung des Christentums finde ich, dass Jesus als Inkarnation eines liebenden Gottes gilt - und dann mit der Kreuzigung als Menschenopfer dargebracht wird, um diesen Gott zu besänftigen.

Nein, halt: natürlich wird er nur der Gerechtigkeit zuliebe geopfert - an der dieser allmächtige Gott nun leider nichts ändern kann, weil er deren Logik unterworfen ist.


RudolfFischer  18.10.2017, 10:05

Ja, das ist ganz gut auf den Punkt gebracht. Genau an diesen Deutungen des Kreuzestodes störe ich mich als Gläubiger auch und halte sie eben als Widerspruch zum Bild des liebenden Gottvaters nicht für richtig.

Das war eine falsche Deutung der frühen Christen, die noch ganz in der jüdischen Tradition des Sündenbocks und des Opferlamms des Alten Testamentes dachten.

Im modernen Christentum gilt es diese Deutung nicht. Danach hat Jesus den Kreuzestod freiwillig auf sich genommen, um auch dem Elendsten der Menschen Hoffnung und Solidarität zu vermitteln.

Erst aus der Perspektive des Lebens im Jenseits zeigt sich, ob ein irdisches Leben wirklich keinen Sinn hatte, der irdische Tod des Körpers ist relativ bedeutungslos. Maßgebend für alles ist das Prinzip der Liebe Gottes, die sich nicht an Gerechtigkeitsprinzipien der Menschen halten muss. Insofern hat jeder ein gutes Ende in Aussicht, wenn er sich nur der bedingungslosen Liebe Gottes unterwirft ("Frohbotschaft statt Drohbotschaft").

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Gronkor  18.10.2017, 11:29
@RudolfFischer

Mich würde jetzt interessieren, was du mit "modernem Christentum" meinst, RudolfFischer. Gibt es da bestimmte Theolog_inn_en oder theologische Schulen, auf die Du Dich beziehst?

Ich würde glaube ich gerne mehr über solche Deutungen lesen.

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OlliBjoern  18.10.2017, 00:36

Das ist in der Tat ein Punkt, der mir auch immer zu schaffen gemacht hatte (so mit 15/16 Jahren). Einerseits sagt man ja, dass dies (die Kreuzigung) zur "Erlösung" der Menschen beitragen solle, aber andererseits empfand ich dies eher als aufoktroyierte Sichtweise, dass ich nun plötzlich ein Menschenopfer als "gut" empfinden sollte (was aber meiner Grundüberzeugung widersprach).

Nun appelliert man meist an die Gefühlsebene (der Vater, der seinen Sohn freiwillig hergibt), aber weniger an die rationale Ebene (die ja nahelegt, dass ein allmächtiger Gott auch andere Mittel benutzen können sollte, um eine Erlösung herbeizuführen).

Im Zweifelsfalle kommt das "Argument", dass man als Mensch ja nicht alles verstehen könne. Nun gut, dachte ich da. Dann verstehen halt andere Christen meine Sichtweise auch nicht - daran kann ich dann leider auch nichts machen.

Wie dieser Werbespot mit den Babys sagt:
"Auch wenn sie nass sind, sind sie schön trocken." :)

Schrödinger lässt grüßen. Auch wenn er schon tot ist.

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Gefühltermaßen, auf die heutige Zeit übertragen, ist meiner Meinung nach der Größte Widerspruch, dass so gut wie 90% der Christen sich nicht an das Gebot der Nächstenliebe halten und somit indirekt ihre eigene Religion verspotten.

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" wer tut das schon? Viele Christen, bzw. generell viele Gläubige würden sich "religös fühlen" wenn sie auf dem Weg in die Kirchen sind, einen Obdachlosen der auf dem Weg dahin verhungert würde diese aber wenig interessieren.


OlliBjoern  18.10.2017, 00:18

Wobei man aber ergänzen sollte:

- Obdachlose gibt es, aber hierzulande muss keiner verhungern

- es sind ja oft auch kirchliche Organisationen, die sich um Obdachlose und andere Bedürftige kümmern (natürlich gibt es auch nicht-kirchliche Gruppen, die das ähnlich tun)

- ich kenne selber Christen, die mal in folgender Situation waren: vor der Tür stand eine Frau, die offenbar bedürftig war. Sie fragte nach Geld. Aber die Leute hatten ihr was zu essen angeboten.
(Schließlich hatte die Frau dieses Angebot auch angenommen. Aber anscheinend hatten die Leute sie an dem wunden Punkt erwischt. Es war ganz klar, dass sie lieber Geld wollte (und keineswegs am Verhungern war). Dennoch hatte sie schließlich das Essen genommen und ist gegangen.)

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ProRatione  17.10.2017, 18:38

Das ist kein Widerspruch des Christentums an sich.

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Worsnop  17.10.2017, 18:40
@ProRatione

Nimm es wie du willst, es ist ein Widerspruch in dem Verhalten eines gläubigen Christen/Menschen.

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Hi,

zunächst:

  • Widerspruch, nicht Wiederspruch
  • im, nicht in
  • welcher, nicht welche
  • größten, nicht Größten
  • und, ach egal

Wenn es Dir darum geht Widersprüche zu finden kannst Du mal auf https://www.dittmar-online.net/ vorbeischauen. Möchte keine Werbung machen, aber ich dachte mir ich erwähn die Seite mal da sich viele daraus bedienen. Ich selbst halte die genannte Quelle für äusserst fanatisch und einseitig in der Denke. (Kann es sogar begründen, nur fehlt mir erstmal die Lust zu. :-P )

Wenn Du tiefer einsteigen willst und eventuell Kritik und Widersprüchlichkeiten der Religionen im generellen erfahren möchtest dann empfehle ich Dir das Werk "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins.

Nicht schaden tut es wenn Du die Bibel einfach liest um Dir dann ein möglichst vielschichtiges Bild zu ermöglichen anstatt einseitiges Geplappere nachzuplappern!

Grüße :)

Für mich ist das Christentum in einigen Punkten schon widersprüchlich. 

Beispiel:

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben (nur an einen Gott glauben).

Was sagt dann die Trinität aus? Vater, Sohn und der Heilige Geist (sind ja drei Personen).

Es gibt noch mehr andere Beispiele.


RudolfFischer  18.10.2017, 10:21

Die Dreifaltigkeit ist ein Konstrukt, aus der Notwendigkeit entstanden, zunächst Christus und Gottvater als damals gleichzeitig existierend (Christus auf der Erde, Gottvater im "Himmel") zu erklären, später nach der Himmelfahrt Jesu auch den Heiligen Geist, der ja bei den Menschen bleiben sollte.

Mit menschlicher Logik lässt sich nichts Verbindliches über ein Wesen aussagen, dass u.a. außerhalb von Raum und Zeit existiert. So ist die Hilfsvorstellung einer Trinität heutzutage eigentlich theoretisch überflüssig. Wer sich aber im Menschen Jesus Gott näher sieht, betet zu ihm, andere lassen sich vom Heiligen Geist erleuchten. Man redet dan von "Personen", d.h. unabhängig voneinander agierende Teile des einen Wesens. Mag sein.

Da ich auch nichts Verbindliches üer die Natur Gottes sagen kann, halte ich mich daran, dass es nur ein Wesen gibt, dass alles geschaffen hat und dass dessen Prinzip laut Jesu Lehre die Liebe ist. Damit komme ich gut über die Runden.

Dass neue physikalische und mathematische Theorien die Möglichkeit eröffnen, dass ein über den Dimensionen stehendes Wesen auch als Projektion (in einem menschlichen Körper) in den 3 Dimensionen, die wir kennen, erscheinen kann, bestärkt mich nur in meiner Haltung.

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Hadaguggna  17.10.2017, 18:45

Das sind nicht 3 -> Personen :-)

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Worsnop  17.10.2017, 18:45

Aber nicht drei Götter.

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@Aonline Ich kann es dir kurz erklären warum es Gott schon immer gab.Gott hat die Materie erschaffen aus dem der Urknall entstanden ist.Vor dem Urknall gab es keine Zeit .Gott existiert außerhalb der Zeit. An einem Ort wo es keine Zeit gibt's gibt es auch keine Vergangenheit oder Zukunft nur die Gegenwart.In der Gegenwart erschuff Gott den Urknall ,Den Himmel und die Hölle. Es können keine 2 Allmächtigen geben den sonst müsste sich jemand dem anderen unterwerfen und somit wäre diese Nicht mehr Allmächtig.Das ist,dass was du wissen solltest.Ich bin selbest Muslime und allein das wir existieren ist der Beweis dafür das es einen Gott gibt.