Was ist das beste Audioformat und mit welcher Bitrate?

3 Antworten

Wie du mit FLAC schon angesprochen hast: Meistens wird die größere Audiodatei den besseren Klang geben, weil mehr Infomationen drinstecken. Grundsätzlich sind auch höhere Bitzahlen besser, resultieren aber auch in einer größeren Datei.

Abwägen, welche Qualität und welche Dateigröße du haben möchtest, kannst nur du, denn Ohren sind unterschiedlich und nehmen Differenzen unterschiedlich wahr. Vielleicht hörst du noch Unterschiede zwischen zwei Bitraten, die anderen nicht auffallen.

Die kompremierten Codecs geben sich alle nicht so viel. Mit mp3, ogg (vorbis) oder opus kannst du wenig falsch machen.

Unterschiede zwischen Dateien können aber auch aus anderen Ecken kommen. Wenn jemand eine Audiodatei bearbeitet oder erst in sehr niedriger Qualität speichert und dann wieder in einer höheren, sind die Informationen natürlich weg. Du müsstest also schon wissen, wo genau deine Dateien herkommen, um das wirklich beurteilen zu können.


majesticc89 
Beitragsersteller
 14.08.2016, 13:08

Sprich ein und dasselbe Lied im MP3 Format (mit 320kbps), kann dennoch Unterschiede aufweisen, wenn eins davon von 128kbps auf 320 hochskaliert worden ist. Also ist die Quelle entscheidend.

Von dem "ogg" habe ich noch nie etwas gehört. Wird das Format von gängigen Geräten unterstützt? Und spricht was gegen M4A (bzw. ACC)?

karajan9  14.08.2016, 13:19
@majesticc89

Exakt. Wenn du es ein Mal auf 128kbps runterskaliert hast, hast du die Informationen quasi vernichtet und auch ein hochskalieren auf 320kbps wird daran nichts mehr ändern.

Hauptunterschied ist wohl, dass ogg im Gegensatz zu mp3 Open-Source und lizenzkostenfrei ist. Dir ist das wahrscheinlich nicht bewusst, aber jedes Gerät, was mp3 können soll, muss einen bestimmten Betrag an die Fraunhofergesellschaft abdrücken. Wir Endnutzer bleiben im Moment noch davon verschont, aber sie könnten damit halt machen, was sie wollten. Mir ist das etwas unsympathisch und das Problem gibts bei ogg eben nicht.

Eben weil es Open-Source und kostenlos ist, kann jeder moderne Browser das Format und auch auf meinem Android ist das kein Problem. Auch die meisten Musikprogramme sollten damit funktionieren, aber das kommt wohl immer drauf an.

Mit acc kenne ich mich leider nicht aus, das habe ich noch nie verwendet, sorry.

majesticc89 
Beitragsersteller
 14.08.2016, 16:45
@karajan9

Ok, interessant. Werde das "ogg" mal versuchen. Spricht ja grundsätzlich nichts dagegen, danke :)

mguenther5  14.08.2016, 17:28
@karajan9

Der Endnutzer bezahlt es am Ende halt mit dem Kaufpreis von den Abspielgeräten.

Bei MP3 ist es gar nicht so dramatisch. Der beste MP3-Encoder ist das OpenSource-Projekt "LAME" und ab nächstem Jahr laufen auch die verbleibenden Patente aus.

Vorbis hat vor allem daher einen Qualitätsvorteil, da es um 2000 veröffentlicht und standardisiert wurde, während MP3 ursprünglich noch bis in die 80er hereinreicht.

.flac .alac oder .wav - Du musst nun halt zwischen Quantität oder Qualität wählen.


majesticc89 
Beitragsersteller
 14.08.2016, 16:56

In meinem Fall hätte ich gerne einen Mix aus beidem. Schöner Klang aber dabei sollte ein 3min Song die 15MB Grenze nicht überschreiten.

Erst mal: Beats sind keine gute Wahl, wenn es dir um guten, ausgewogenen Klang geht. Neben den Audiodateien selbst sollte man vor allem auch dem Equipment zum Hören etwas Aufmerksamkeit geben.

Für dein Archiv Zuhause empfehle ich FLAC. Das ist verlustfrei und kann jederzeit in ein andere Format umgewandelt werden, ohne jegliche Nachteile durch mehrfache Komprimierung.
Zu deiner Aussage "FLAC hat kaum Qualitätsverlust": FLAC hat gar keinen Qualitätsverlust. Du kannst aus einem FLAC 1:1 wieder die ursprüngliche WAV-Datei wiederherstellen.

Bei der Frage, welches Format du Unterwegs nutzen solltest, gibt es verschiedene Optionen, die eigentlich alle zu einer hohen Qualität führen.

MP3 ist der Rentner unter den Formaten. Mit dem aktuellsten LAME-Encoder lässt sich ab 128 kbit variabel eine gute Qualität erzielen, ab 192 kbit hört man keinen Unterschied mehr. D.h. wenn du da auf die Qualitätsstufe V0 mit 256 kbit/s variable setzt, bist du schon bedient.
Konstante 320 sind Unfug und führen den Sinn von MP3 ad absurdum.

Neuer sind die Formate AAC und OGG Vorbis. AACs erstellst du am besten über iTunes mit dem Apple Encoder. Die beiden Formate sind auch ab 100 kbit schon gut hörbar und MP3 weit überlegen. Je weiter man dann aber mit der Bitrate hoch geht, desto kleiner werden die Vorteile der neueren Formate.


majesticc89 
Beitragsersteller
 14.08.2016, 18:29

In welchem Format hört ihr persönlich Musik unterwegs? *-* Ich habe leider nur die neuen Beats Wireless. Rein aus Interesse, was wären den Alternativen (Wireless/On-Ear). Was benutzt ihr?

mguenther5  14.08.2016, 21:32
@majesticc89

Ich persönlich setze bei meinem Android-Gerät auf Vorbis, indem ich meine gerippten CDs von FLAC zu Vorbis konvertiere. Aber wenn ich jetzt einen Titel nur als mp3 vorliegen habe (z.B. weil ich ihn von Amazon geladen habe), ziehe ich die mp3 ohne Umwandlung auf das Gerät. Denn ein hin- und herwandeln zwischen verlustbehafteten Formaten sorgt immer für unnötigen Qualitätsverlust. 

Bei meinem iPod nutze ich AAC, da es das beste verlustbehaftete Format ist, welches von Apple-Geräten gelesen wird.

Im Auto nutze ich MP3 mit LAME in der Qualitätsstufe V4, da das Autoradio MP3-CDs lesen kann.

Als Kopfhörer nutze ich unterwegs die In-Ears "SoundMagic E10". Im Bereich von Over-Ears und kabellosen Modellen bin ich leider nicht informiert genug.

majesticc89 
Beitragsersteller
 15.08.2016, 11:24
@mguenther5

Werde mir mal die SoundMagic E10 genauer anschauen, dank dir :)
Ebenso wie Vorbis. m4A bzw ACC werde ich auch mal näher unter die Lupe nehmen (obwohl ich jetzt kein Apple Geräte habe).