Was ist Büchners Geschichtsverständnis?
Bitte helft mir. Die Frage steht oben. Vielleicht im Zusammenhang des Fatalismusbrief?
2 Antworten
Büchners Geschichtsverständnis ist vom Phänomen der Revolution und von Nihilismus tief geprägt.
Der Einzelne vermag nichts, Ideologie alles:
"Für sie [= die große Klasse selbst] gibt es nur zwei Hebel : materielles Elend und religiöser Fanatismus. Jede Partei, welche diese Hebel anzusetzen versteht, wird siegen."
Einerseits könne nur Gewalt (also Revolution) helfen:
"Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll, so ist es Gewalt. Wir wissen, was wir von unseren Fürsten zu erwarten haben. Alles, was sie bewilligen, wurde ihnen durch die Gewalt abgezwungen."
Andererseits aber werde die Effizienz der Gewalt durch menschliche Schwäche grundsätzlich aufgehoben:
"Mästen Sie die Bauern, und die Revolution bekommt die Apoplexie. Ein Huhn im Topfe jedes Bauern machen den gallischen Hahn [hier: die Revolution] verenden."
eigentlich negativ formuliert: antimonarchistisch, antiaristokratisch. Er orientierte sich positiv an der französischen Revolution, und was er darüber dachte, steht in seinem Drama "Dantons Tod"