Was ist besser im 230V-Bereich, Schrauben oder Löten?

10 Antworten

In welchen Bereichen? Auf unseren Platinen löten wir die Teile, die mit 230 V zu tun haben, kein Thema. Aber das Verbinden von Leitungen mit einer Lötstelle ohne weitere Zugentlastung etc. ist kritisch, da Lötzinn kaum mechanische Beanspruchungen solcher Größen aushält.

Da Zinn im Laufe der Zeit unter Druck "fließt", ist meines Wissens nach auch die Verzinnung von Adern, um sie in Schraubklemmen etc. ein zuschrauben, unzulässig. Das lockert prinzipiell eine Verschraubung.

kommt auf die art der anwendung an. bei geringen lasten ist löten ein probates mittel in der regel wird allerdings eher geschraubt...

löten UND schrauben ist keine gute idee, weil das lötzinn zu weich ist. wenn du ein verlötetes kabel in eine schaubklemme verklemmst, dann wird sich das lötzinn verdünnisieren und die verbindung ist sofort wieder locker. ergo eine schraubverbindung mit verlöteten adern wird nicht fest!

lg, Anna

Ich will die Frage nicht beantworten, sondern sie grundsätzlich "bemeckern": Du hast ja erfreulich viele und von tlw. von profundem Wissen gestützte Antworten erhalten. Dafür gebührt allen Antworten ein Dankeschön. Ich antworte erst gar nicht, weil mir die bspw. von Peppie85 angedeutete Kritik: "Kommt darauf an ..." aus der Seele spricht: Bei der Frage solltest du wenigsten andeuten, für welches konkrete Problem du eine Antwort suchst. Wenn's nur um die Verbindung eines (gesponnenen) Kabels in einem Stecker geht, sidn Aderendhülsen m.W. das Mittel der Wahl. Ebenso, wenn es um die Verzeigung von Leitern mit mässigen Stromstärken geht. Löten? Keine Ahnung..

So einfach lässt sich das nicht sagen! Es ist irrelevant ob 24V oder 230V anliegen! 

Was gena willst du machen?

In der Regel wird geschraubt, wenn das möglich ist! Wichtig dabei sind Aderendhülsen und Berührungsschutz.   

Löten ist eine Feste Verbindung und lässt sich nicht mehr so einfach lösen! 


SirKermit  20.11.2016, 14:00

"Löten ist eine Feste Verbindung und lässt sich nicht mehr so einfach lösen! "
Sorry, aber das ist einfach nur Unfug, sogar besonders fegfährlicher Unfug, wenn es um große Leistungen geht. Wir bestücken häufiger Alu-Elkos in SMD (als Beispiel die http://de.rs-online.com/web/p/aluminium-elektrolytkondensatoren/6284074/ ). Die kannst du sogar erstaunlich leicht aus ihrer Lötstelle heraus hebeln. Du siehst dann in den Lötpads noch die Abdrücke der Anschlusspins des Elkos. Wobei die Pads auf der Platine heil bleiben.
Dazu auch ein Forum: http://www.mikrocontroller.net/topic/302697

die TU Ilmenau sagt: https://www.tu-ilmenau.de/fileadmin/media/wt/Lehre/Praktikum/Interdisziplinaeres_Grundlagenpraktikum/_Loet__Loetbarkeitspruefung_v2015.pdf

"Beim Weichlöten liegt die Arbeitstemperatur unterhalb von 450 oC

. Auf Grund der Benetzung der Werkstücke durch das Lot erfolgt eine mechanische Verklammerung der Werkstücke an den Lötflächen durch Adhäsionskräfte an den Phasengrenzen zwischen Lot und Werkstück. Das Weichlöten ist für Verbindungen geeignet, die keiner größeren mechanischen Belastung unterliegen."

Löten (Weichlöten!) hat eher den Charakter einer Heißklebeverbindung. Du kannst mit einem Skalpell sogar Lötzinn gut schneiden.

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germi031982  21.11.2016, 18:48
@SirKermit

Es geht per Definition um die zerstörungsfreie Lösbarkeit, und die ist bei Lötstellen eben nicht gegeben. Mit Gewalt bekommst du alles auseinander, auch massiven Kupferleiter kann man zerbrechen (x Mal hin und herbiegen in den verschiedensten bösen Winkeln), aber auch der zählt nicht als lösbare Verbindung.

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zersteut  21.11.2016, 21:30
@germi031982

Missverständnis!!

Ich habe nicht gesagt, dass löten eine stabile Verbindung ist, die hohen Belastungen stand hält!

sondern das Löten eine Verbindungstechniken ist, bei der das Lot und der Grundwerkstoff eine Legierung bilden und somit eine feste Verbindung eingehen. 

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Lötzinn schrumpft mit der Zeit, verzinnte und dann mit Schrauben befestigte Kabelenden können sich also lockern und zu Problemen bis hin zu Bränden führen. Lege artis verwendet man Adernendhülsen.