Was ist auf den Bildern zu sehen(Bio Hausaufgabe?
Wir sollen in Bio das AB bearbeiten und die letzte Aufgabe lautet "erläutern sie die abgebildeten Beispiele für interspezifiscje Beziehungen ausführlich."
Kein Problem,nur weiß ich nicht, was auf den Bildern dargestellt sein soll...
2 Antworten
Moin,
Beispiel 1 ist eine Flechte.
Flechten sind eine Kombination aus Algen und Pilzen. Die Algen erhalten durch das Pilzmycel einen gesicherten Lebensraum und werden mit Nährsalzen und anderen Stoffen wie Wasser oder Kohlenstoffdioxid versorgt, während die Algen das Pilzgeflecht mit Nährstoffen (vor allem mit in der Fotosynthese hergestellten Zucker) versorgt. Das ist eine interspezifische Lebensgemeinschaft zum gegenseitigen Vorteil. Deshalb ordnet man dies als interspezifische Probiose und noch genauer als enge Symbiose ein. Diese Symbiose kann bei manchen Flechtenarten so weit gehen, dass weder der Pilz noch die dazu gehörende Alge ohne die jeweils andere Lebensform überleben kann. Deshalb "enge" Symbiose...
Beispiel 2 ist eine Mistel auf einer anderen Pflanze (in der Regel ein Baum).
Die Mistel ist ein sogenannter Halbschmarotzer. Sie produziert beerenartige Früchte, die von Tieren (in der Regel Vögeln) gefressen werden, so dass die Samen über den ausgeschiedenen Kot auf andere Bäume verteilt werden. Die Samen sind klebrig und setzen sich in der Baumkrone fest. Dann entwickelt sich die neue Mistelpflanze auf dem Wirtsbaum. Eine Pflanze, die auf einer anderen Pflanze wächst, bezeichnet man als Epiphyt. Dabei zapft die Mistel die Wasserleitungsbahn der Leitbündel in ihrer Wirtspflanze mit sogenannten Senkern an und stellt auf diese Weise die eigene Wasserversorgung sicher. Das schädigt ein bisschen den Wirtsbaum. Außerdem hat die Mistel so Gelegenheit, in der Baumkrone von Anfang an in der Nähe des Sonnenlichts zu sein (und muss nicht im Schatten anderer Pflanzen vegetieren). Sie nimmt also auch dem Wirtsbaum ein bisschen Licht. Darum stellt dies eine interspezifische Lebensbeziehung dar, die zugunsten des einen und zu Lasten des anderen geht. So etwas gehört zu den interspezifischen Antibiosen, genauer zum Parasitismus. Da sich aber die Schädigungen des Wirtsbaums sehr in Grenzen halten und vor allem weil die Mistel Chlorophyll enthält, mit dessen Hilfe sie Fotosynthese betreibt, so dass sie in dieser Hinsicht auch ein autotrophes Lebewesen ist, bezeichnet man sie als halbschmarotzenden Epiphyten (Halbschmarotzer).
Beispiel 3 zielt auf den Putzerfisch ab.
Diese Fische begleiten schwimmend andere Fische oder warten (stationär) an bestimmten Orten, die dann die "Kunden" aufsuchen, damit der Putzerfisch "seine Arbeit" erledigt. Diese besteht darin, dass die Putzerfische ihre "Kundschaft" von Parasiten befreit, indem der Putzerfisch diese Parasiten frisst. Der Vorteil des Putzerfisches besteht darin, dass er Nahrung erhält, ohne diese groß suchen oder jagen zu müssen. Der Vorteil für den "Kunden" besteht darin, die lästigen Parasiten loszuwerden. Dies ist zwischen dem "Kunden" und dem Putzerfisch eine interspezifische Probiose, genauer: eine (mehr oder weniger lockere) Symbiose. "Locker" deshalb, weil Putzerfische selten auf einen "Kunden" spezialisiert sind, sondern mehrere Fischarten "bedienen" können. Außerdem können sowohl der "Kunde" als auch der Putzerfisch auch ohne den jeweils anderen überleben (nur eben mit eventuell eingeschränkter Lebensqualität). Hinzu kommt, dass Putzerfische nicht "tabu" sind, das heißt, wenn sie das Verhalten eines Raubfisches falsch verstehen, kann es ihnen passieren, dass sie selbst gefressen werden.
Die Beziehung zwischen den zu fressenden Parasiten und ihren Wirten ist natürlich eine interspezifische Antibiose, genauer eine ektoparasitäre Beziehung. Die Beziehung zwischen den Parasiten und den Putzerfischen ist wiederum eine interspezifische Antibiose, aber hier eine Räuber-Beute-Beziehung.
Ich hoffe, damit sind alle Möglichkeiten erörtert...
LG von der Waterkant
Beispiel 2 sieht nach einer Mistel aus, Beispiel 3 scheint ein Putzerfisch zu sein.
Damit würde es sich bei Beispiel 2 um Parasitismus handeln, bei Beispiel 3 um eine Symbiose.