Was ist und wie läuft ein EmissionsHandel ab?

2 Antworten

Guten Abend,

Quelle:https://www.dehst.de/DE/Emissionshandel/Grundlagen/grundlagen_node.html

Auszug:

Das Emissionshandelssystem ist ein marktbasiertes Instrument, um den Ausstoß klimaschädlicher Gase, z. B. Kohlendioxid (CO2), zu reduzieren. Es funktioniert nach dem Prinzip "Cap and Trade": Eine Mengenbegrenzung (Cap) sorgt dafür, dass CO2 ein knappes Gut wird und sich durch den Handel (Trade) am Markt über Angebot und Nachfrage ein Preis für CO2 bildet.

Zunächst wird eine Obergrenze festgelegt, wie viel CO2 höchstens emittiert werden darf. Diese möglichst knapp bemessene Obergrenze nennt man Cap. Den Unternehmen, die aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen am Emissionshandel teilnehmen, wird dann aus dem Cap eine bestimmte Anzahl Emissionsberechtigungen zugeteilt – entsprechend europaweit festgelegter Zuteilungsregeln. Eine Emissionsberechtigung entspricht einer Tonne CO2. Durch die Begrenzung der verfügbaren Emissionsberechtigungen werden den Unternehmen konkrete Minderungsziele vorgegeben. Die Berechtigungen sind handelbar (Trade) und dienen somit als eine Art Gutschrift. Durch die Umrechnung von CO2 in handelbare Gutschriften erhält die Tonne CO2 einen konkreten Wert. Die Höhe des Wertes wird durch den (Handels-)Markt bestimmt.

Die Unternehmen müssen jährlich für ihre tatsächlichen Emissionen eine entsprechende Anzahl an Emissionsberechtigungen abgeben. Senkt ein Unternehmen seinen Ausstoß soweit, dass die Menge an Emissionen die Menge an zur Verfügung stehenden Emissionsberechtigungen unterschreitet, so kann es die restlichen (somit nicht mehr benötigten) Berechtigungen am Markt verkaufen. Im umgekehrten Fall muss es Berechtigungen dazu kaufen, um seine Abgabeverpflichtung zu erfüllen. Erfüllt das Unternehmen diese nicht, werden Sanktionen fällig, die in der zweiten Handelsperiode 100 Euro pro Tonne Kohlendioxid betrug. In der dritten Handelsperiode wird diese Summe an den Anstieg der Verbraucherpreise angepasst. Die nicht erreichte Abgabe- oder auch Minderungsverpflichtung muss im Folgejahr zusätzlich erbracht werden.

Ein Unternehmen kann aber auch Berechtigungen am Markt zukaufen, wenn z.B. eigene Minderungsmaßnahmen teurer ausfallen würden. Dies bedeutet auch, dass Reduktionsmaßnahmen dort durchgeführt werden, wo sie am wirtschaftlichsten sind. 
Durch den Emissionshandel und das sogenannte "Cap and Trade"-Prinzip wird gleichermaßen ökologisch wirksamer und ökonomisch effizienter Klimaschutz umgesetzt.

Ein Beispiel

Die Unternehmen A und B emittieren die gleiche Menge Kohlendioxid und sollen diese um jeweils 500 t CO2, also insgesamt um 1000 t CO2 vermindern. Unternehmen A ist in der Lage, durch Investitionen in moderne Technologie seine Emissionen stark zu senken. Unternehmen B ist dazu nicht bereit oder in der Lage. Die Emissionen bleiben hier konstant. Durch den Emissionshandel ist es für das Unternehmen A also wirtschaftlicher, seine Emissionen um 1000 t CO2 zu vermindern und die dann nicht genutzten Emissionsrechte an das Unternehmen B, das selbst keine Emissionsminderung umgesetzt hat, zu verkaufen. Das gemeinsame ökologische Ziel konnte dennoch erreicht werden, denn die Emissionen wurden um die vorgegebenen 1000t CO2 reduziert.

KaterKarlo2016

Es ist so: Jedes Unternehmen hat Zertifikate, die diesem das Recht geben einen bestimmten Wert an CO2 auszustoßen. Verbrauchen sie weniger CO2 als sie dürfen, können sie die Zertifikate verkaufen. Stoßen sie mehr aus, müssen sie bei einer anderen Firma welche kaufen. :)