was hatte odysseus mit den kimmerern zutun?

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Odysseus (griechisch: Ὀδυσσεύς) und seine verbliebenen Gefährten wollen nach einem Jahr Aufenthalt bei der zauberkundigen Göttin Kirke (griechisch: Κίρκη) auf der Insel Aiaia (griechisch Αἰαία) nach Ithake (griechisch: Ἰθάκη; lateinisch: Ithaca und danach in der deutschen Sprache „Ithaka“ die geläufige Bezeichnung) heimkehren

Kirke gibt Odysseus den Rat, er solle vorher noch zur Unterwelt gelangen und dort mit Hilfe eines Totenopfers den verstorbenen thebanischen Seher Teiresias (griechisch: (Τειρεσίας) nach Hinweisen für die Heimkehr befragen (Homer, Odyssee κ - 10. Gesang, Vers 488 – 540).

Die Kimmerer bzw. Kimmerier (griechisch: Κιμμέριοι) kommen wegen ihrer örtlichen Nähe zur Unterwelt in die Erzählung.

Nach Darstellung der Odyssee (Homer, Odyssee κ - 10. Gesang, Vers 508 – 515 und λ - 11. Gesang, Vers 13, Vers 156 – 159 und Vers 639) liegt die Unterwelt in der Nähe des die Erde rings umfließenden Weltstromes Okeanos (griechisch: Ὠκεανός) und dort, wo die Flüsse Pyriphlegethon (griechisch: Πυριφλεγέθων) und Kokytos (griechisch: Κωκυτός; ein Abfluß des Stygischen Wassers) in den Fluß Acheron zusammenlaufen, große Flüsse und der Okeanos liegen zwischen der Welt der Lebenden und der Unterwelt.

Odysseus und seine Gefährten fahren mit dem Schiff und kommen zum Land der Kimmerer/Kimmerier, wo aufgrund des Fehlens von Sonnenlicht immer Nacht ist. Dort landen sie an der Küste (ob das Land eine Insel ist, wird nicht gesagt), bringen mitgeführte Schafe (als Opfertiere bestimmt) heraus und gehen entlang des Okeanos-Stromes zu einem Platz, wo ein Eingang zur Unterwelt möglich ist. Dort vollziehen sie ein Totenopfer (Graben eines Loches/einer Grube in einer Länge, Breite und Tiefe von knapp einem halben Meter, Totenspende an die Toten mit Gießen von Honig, Wein und Wasser, Drüberstreuen von weißem Mehl/heller Gerste, Gebet und Gelobung des Opfers einer Kuh und eines Brandopfers an die Toten und an Teiresias zusätzlich eines schwarzen Schafes, Schlachtung [Durchschneiden der Kehlen] eines Widders und eines schwarzen weiblichen Schafes, zum Dunkel der Unterwelt gewendet, über die Grube gehalten, selbst das Gesicht zu den Stromfluten gewendet, Brandopfer der abgehäuteten Opfertiere, Gebet zu Hades und Persephone, Trinken des in das Loch/die Grube geflossenen Blutes durch die Toten, zuerst durch den Seher Teiresias, wobei mit gezogenem Schwert eine vorherige Annäherung anderer Toter verhindert wird). Sie sehen Teiresias und andere Verstorbene in der Unterwelt (die dort einen schattenhafte Existenz haben), Odysseus spricht mit einigen und bekommt von Teiresais Auskünfte zur Heimkehr und seinem Tod. Odysseus geht zum Schiff zurück und fährt mit den Gefährten zunächst zur Insel Aiaia.

eine Internetseite mit Übersetzung:

https://www.gottwein.de/Grie/hom/od11.php

Homer, Odyssee λ - 11. Gesang, Vers 11 - 19 über die Ankunft im Land der Kimmerer/Kimmerier

Homer, Odyssee : griechisch-deutsch ; mit Urtext, Anhang und Registern. Übertragen von Anton Weiher. Einführung von Alfred Heubeck. 14. Auflage. Berlin : Akademie-Verlag, 2013 (Sammlung Tusculum), S. 289:

„Tagsüber bleiben die Segel gespannt auf der Fahrt durch die Wogen.

Doch als die Sonne versank und sich Schatten auf Wege und Straßen

Legten, erreichte das Schiff auch den Rand von Okeanos' Tiefstrom.

Dort ist die Stadt der kimmerischen Männer; dunstige Nebel

Hüllen sie völlig ein, das Volk und die Stadt. Denn niemals

Dringen des Helios leuchtende Blicke herunter zu ihnen,

Nicht, wenn zum Himmel mit allen Gestirnen hinauf er den Weg nimmt,

Nicht, wenn vom Himmel zur zur Erde er wieder sich wendet zur Rückkehr:

Allzeit traurige Nacht überwölbt jene elenden Menschen.“

Homer, Die Odyssee. Übersetzt in deutsche Prosa von Wolfgang Schadewaldt. Hamburg : Rowohlt, 1958 (Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft ; 29/30), S. 139:

„Und den ganzen Tag waren seine Segel gespannt, während es das Meer durchquerte. Und die Sonne ging unter, und überschattet wurden alle Straßen. Und das Schiff kam zu den Grenzen des tiefströmenden Okeanos, wo Gau und Stadt der Kimmerischen Männer ist. In Dunst und Wolken sind sie eingehüllt, und niemals blickt der leuchtende Helios auf sie herab mit seinen Strahlen, weder wenn er zum gestirnten Himmel aufsteigt, noch wenn er sich vom Himmel her wieder zurück zur Erde wendet, sondern böse Nacht ist über die armen Sterblichen gebreitet.“

Homer, Werke in zwei Bänden. Aus dem Griechischen übersetzt von Dietrich Ebener. Band 2: Odyssee. 3. Auflage. Berlin ; Weimar : Aufbau-Verlag. 1983 (Bibliothek der Antike : Griechische Reihe), S. 164:

„Über den Tag hin spannte beim Fahren sich stetig das Segel.

Unter ging die Sonne, in Dunkelheit sanken die Straßen.

Nunmehr erreichte das Schiffe des tiefen Okeanos Ufer.

Dort befinden sich Land und Stadt der Kimmerer; ständig

sind sie in Dämmer und Nebel gehüllt. Die leuchtende Sonne

schaut mit den feurigen Strahlen niemals auf diese hernieder,

weder wenn sie den Weg zum gestirnten Himmel hinanklimmt,

noch wenn sie vom Himmel herab zur Erde sich wendet;

grausige Nacht bliebt über die elenden Menschen gebreitet.“

Homer, Odysse. Übersetzt von Roland Hampe. Stuttgart : Reclam, 1979 (Universal-Bibliothek ; Nr. 280), S. 172.

„Einen Tag lang fuhr das Schiff mit geschwollenen Segeln;

Und die Sonne versank, und es dunkelten alle Wege,

Da erreicht' es den Rand des tiefen Okeanos-Stromes.

Da befinden sich Volk und Stadt der kimmerischen Männer,

Eingehüllt in Wolke und Dunst, und es blicket niemals

Helios nieder auf sie, der leuchtende, mit seinen Strahlen,

Weder wenn aufwärts er zum gestirnten Himmel emporsteigt,

Noch wenn er wieder zur Erde herab vom Himmel sich wendet,

Sondern schreckliche Nacht liegt über den elenden Menschen.“

Hallo!

Ist das die Zyklopen-Insel??

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung