Was hat man benutzt bevor es Mixer gab?

4 Antworten

Meine Oma war Profi-Köchin und hat ihren Stolz darauf gesetzt, zum Beispiel Erdbeer-Gelee ohne Kernchen und ganz "glatt" zu kochen. Dafür benutzte sie erst einmal ein Teil, das "Flotte Lotte" genannt wurde. Da kamen die Erdbeeren rein und wurden durch das Sieb (es gab dafür mehrere Siebeinsätze und zwei davon waren feiner als die, die hier im Bild zu sehen sind) gedrückt.

Damit hätte man aber die Kernchen nicht rausgekriegt. Dafür stand dann ein sauberes, feines Leinentuch, in das die Erdbeer-Matsche kam und noch mal ganz fest ausgedrückt wurde. Und aus dem, was dabei rauskam, kochte Großmuttern dann das Gelee.

Bild zum Beitrag

Dabei muss man übrigens etwas bedenken: Damals war man darauf eingestellt, dass Kochen was größeres ist. Am Beispiel meiner Oma erklärt: Die war vor dem ersten Weltkrieg - so um 1910 herum muss das gewesen sein - "Herrschaftsköchin" bei einer sehr reichen Familie. Und sie hat den lieben, langen Tag an sechs Tagen in der Woche je 10 Stunden lang nichts anderes gemacht als gekocht und gebacken. Dabei hatte sie sogar Unterstützung: ein Küchenmädchen und eine Küchenmagd mussten ihr zuarbeiten, außerdem gab es in dem Haushalt eine Spülmagd. Und wenn Großmutter morgens auf den Markt ging (es wurde selbstverständlich täglich frisch eingekauft), begleitete sie ein kräftiger Diener - eine Herrschaftsköchin trug ihren Korb nicht selbst.

Von meiner Großmutter sind leider keine Aufzeichnungen erhalten - das Haus meiner Großeltern ist im zweiten Weltkrieg ausgebrannt. Aber dafür gab's bei meinem Ex-Mann die Haushaltsjournale seit 1876 (da ist der Großvater meines Ex in das Haus eingezogen) - und die Familie war noch ein wenig reicher und besser mit Personal ausgestattet wie die, für die meine Oma gearbeitet hat.

Beim Ex habe ich gestaunt, wie abwechslungsreich und international die Küche war. Ich hätte z.b. darauf gewettet, dass Makkaroni in Deutschland erst nach dem zweiten Weltkrieg aufgekommen sind - Pustekuchen! Bei den Vorfahren meines Ex gab's schon 1878 einen Auflauf mit Makkaroni und Käse. Und weil man selbst Wild und Fischteiche hatte, wurden Fische gefüllt und alles mögliche Wild verarbeitet - und man hat unheimlich viel Zeug durch Verarbeitung haltbar gemacht. Zum Beispiel wurden Pilze getrocknet, Marmeladen eingekocht, diverses Fleisch geräuchert (ich hätte spontan gedacht, dass die damals halt Schweineschinken und Speck geräuchert haben. Hatte sich was! Da wurden auch Wildschweinkeulen und Rehkeulen in den Rauch gehängt), man legte eigenes Sauerkraut ein und kochte von den Früchten über das Gemüse bis hin zu ganzen Hühnern alles mögliche ein. Da wundert man sich nicht mehr, warum die Herrschaftsköchin 50 Stunden in der Woche schuftete!

 - (Essen, Küche)
früher benutzt hat als es noch keinen Mixer gab

Das was man auch heute noch in vielen Fachgeschäften für Haushaltswaren findet.

Stampfer, Siebe und Rührbesen.

Wer auf diese Gerätschaften benutzt, schätzt sein Produkt höherwertig ein, einfach mal probieren :-)

Das bereits genannte Passiersieb (Flotte Lotte) oder ein normales Küchensieb, durch das die Früchte nach dem Kochen gedrückt wurden.

Das Passiersieb benutze ich immer noch zum Einkochen, weil ich keine Kerne in der Marmelade haben will.

Beim einkochen wird die doch eh matschig.