Was hat Hitler mit Nonnen gemacht?

7 Antworten

Die Nationalsozialisten erheben auch gegenüber den christlichen Kirchen ihren weltanschaulichen Führungsanspruch. Einzelne evangelische Geistliche und Gemeindemitglieder widersetzen sich den Absichten der nationalsozialistischen "Deutschen Christen". Sie schließen sich 1933 zum Pfarrernotbund und 1934 zur Bekennenden Kirche zusammen. Nur wenige Pfarrer nehmen im Laufe der Jahre eine grundsätzliche Gegnerschaft zum Nationalsozialismus ein. Sie werden aus ihren Gemeinden ausgewiesen oder inhaftiert. Evangelische Christen, die sich politisch gegen das NS-Regime wenden, schöpfen ihre Kraft aus Glaubensprinzipien, ohne auf die Unterstützung ihrer Kirche hoffen zu können.

Viele Katholiken stehen den neuen Machthabern distanziert gegenüber und hoffen, dass das Konkordat mit dem Vatikan im Juli 1933 die Eigenständigkeit ihrer Kirche sichert. Seit 1935 verstärkt die NS-Führung ihren Weltanschauungskampf gegen die katholische Kirche mit einer Diffamierungskampagne gegen Priester und Ordensleute. Viele Gläubige beugen sich jedoch nicht dem totalitären Herrschaftsanspruch des Nationalsozialismus.

Hitlers Befehl vom Herbst 1939, Patienten in Heil- und Pflegeanstalten zu ermorden, erregt Widerspruch von einzelnen Bischöfen, Geistlichen und Gläubigen. Während des Krieges werden Hunderte von Geistlichen in Konzentrationslagern gefangengehalten, mit Predigtverboten belegt oder unter Hausarrest gestellt. Viele überleben die Haft nicht; Einzelne verurteilt der nationalsozialistische „Volksgerichtshof“ zum Tode.

Solange Klöster den Nationalsozialismus nicht kritisierten wurden sie in der Regel verschont, gibt natürlich auch Ausnahmen wie z.B. Angela Autsch.

https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_135_0273-0308.pdf

Die Nazis verschonten niemanden auch die Nonnen nicht. Sogar der Papst mischte sich ein, weil ihm das zu viel wurde, obwohl er selber mit den Nazis koalierte wenn es gegen die Juden ging.

Woher ich das weiß:Recherche

Die meisten Nonnen sind ja katholisch und vor den beiden großen Kirchen hatte Hitler großen Resepekt. Er mochte sie nicht und wollte sie über kurz oder lang abschaffen bzw. ersetzen - es gab schon Ersatzfeste von Nazis, die Taufe oder Weihnachten ersetzen wollten.

Doch Hitler wusste, dass er ohne die beiden Kirchen in Deutschland nichts erreichen konnte. Deswegen lies er alles meist unangetastet und lies nur offene Gegner (z.B. scharfe Prediger) verhaften und inhaftieren. Klöster konnten, so lange sie die Füße still hielten, unbehelligt weiter existieren und dienten nicht selten als Versteck für Verfolgte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Stressika  08.01.2022, 11:02

Das ist leider in seiner Gesamtheit nicht korrekt, auch hier bitte den Begriff "Klostersturm" nachschlagen!

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Chris428  08.01.2022, 13:20
@Stressika

Dein Klostersturm war historisch gesehen ein Witz. Die SS beschlagnahmte 200 Klöster im Reich. Heute gibt es noch 1.453 Klöster in Deutschland - sind wir vorsichtig und schätzen wir mal die Zahl im Jahr 1941 auf das Doppelte? Ein Tropfen auf dem heißen Stein!

Und die Mönche/Nonnen? Es geschah ihnen nichts, außer dass sie vertrieben wurden. Ein bisschen Recherche auf einigen Klosterseiten hilft! Die Mönche/Nonnen kamen meist nach dem Krieg sofort wieder zurück, pflegten die Lazarettinsassen zu Ende und nahmen den Klosterbetrieb wieder auf.

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Stressika  08.01.2022, 14:07
@Chris428

Auf weitere Zugriffe wurde nur aufgrund von befürchteten "Unruhen" in der Bevölkerung abgelassen.

Die meisten Nonnen sind ja katholisch und vor den beiden großen Kirchen hatte Hitler großen Resepekt.

Die Nationalsozialisten hassten die katholische Kirche und dazu gehörte auch Hitler.

Doch Hitler wusste, dass er ohne die beiden Kirchen in Deutschland nichts erreichen konnte. Deswegen lies er alles meist unangetastet und lies nur offene Gegner (z.B. scharfe Prediger) verhaften und inhaftieren.

Diese Aussage ist ausschließlich für die Anfangszeit nach dem Jahre 1933 zutreffend, das Volk war der Kirche durchweg treu, danach wurden Maßnahmen immer wieder verschärft. Diese Methodik lässt sich in vielen Bereichen der hitlerschen Politik gegenüber Volk und Vaterland wiederfinden, man schaut erstmal wie weit Maßnahmen seitens Staat, in diesem Fall einmal mehr der SS, vom Volk toleriert werden, regt sich nichts erfolgt der totale Zugriff, kommt Unruhe auf werden die Zügel lockerer gelassen. Bestes Beispiel dafür die anfänglichen Maßnahmen gegen die Juden im Reich und seine Generalprobe im Vorfeld mit der Aktion T4.

Anweisung Martin Bormann im Februar 1938: "Die Orden sind der militante Arm der katholischen Kirche. Sie müssen daher von ihren Einflussgebieten zurückgedrängt, eingeengt und schließlich vernichtet werden."

schätzen wir mal die Zahl im Jahr 1941 auf das Doppelte?

knapp daneben! Es gab im Einflussgebiet der Nationalsozialisten 1600 Köster, von denen auf 306 "zugegriffen" wurde. Im Vatikan nimmt man das stillschweigend zur Kenntnis.

Hitler will um jeden Preis innenpolitische Unruhen im Entscheidungsjahr 1941 "Lebensraum im Osten" vermeiden und gibt den Erlass: "Ab sofort haben Beschlagnahmen von kirchlichem und klösterlichem Vermögen bis auf weiteres zu unterbleiben." Der Zusatz "bis auf weiteres" wird schließlich endgültig, abgesehen von kleinen Raubzügen, da die Herrenrasse ab dem Russland-Feldzug ihre Prioritäten nur noch im Felde und bei der "Endlösung der Judenfrage" sehen. Ohne diese Kriegsschauplätze wäre aus deinem zitierten "Tropfen auf dem heißen Stein" eine komplette Vernichtung, um in Nazi-Sprachgebrauch zu bleiben, dieser Einrichtungen erfolgt. Mit dieser Faktenlage muss leider erkannt werden, das dein ursprünglicher Beitrag mit dem Abschluss

Klöster konnten, so lange sie die Füße still hielten, unbehelligt weiter existieren...

nicht den geschichtlichen Tatsachen entspricht und wenn dann nur mit der Einschränkung, das man sie hat leben lassen aufgrund der Wichtigkeit der anderen Schauplätze.

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Klöster wurden geschlossen. Was dann mit den Nonnen (besonders den jungen) passierte ist ja wohl klar. Verheiratet.


KolnFC  08.01.2022, 11:20

Was ist daran klar? Die Nationalsozialisten führten ein Unrechtsregim aber Zwangsheirat gehört nicht dazu.

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iqKleinerDrache  08.01.2022, 11:23
@KolnFC

ja was wird wohl aus jungen Frauen die dann daheim sind ohne den Schutz eines Klosters. Natürlich nicht alle ... aber mind. doch mal 70% würde ich sagen.

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KolnFC  08.01.2022, 11:25
@iqKleinerDrache

Ich bezweifle dass es dazu verlässliche Zahlen gibt aber so oder so wurden sie nicht von den Nazis verheiratet...

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iqKleinerDrache  08.01.2022, 11:28
@KolnFC

wahrscheinlich hast du recht, weil der Klostersturm fand 1941 statt mitten im Krieg. Da gabs nicht viele Männer die sie heiraten hätten können. Aber wahrscheinlich nach dem Krieg in dem Chaos sind nicht alle in Klöster zurück gekehrt. Aber meine 70% wären damit zu hoch gegriffen. Hab das selbst mit den Männermangel und der Zeit nicht gleich überissen gehabt. Ich reduziere meine Zahl auf 30%.

Die aufmüpfigen Nonnen 1941 kamen gleich ins KZ --- eigentlich Schutzhaft --- dannn aber von dort ins KZ-

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KolnFC  08.01.2022, 11:36
@iqKleinerDrache

Ja genau wie Gewerkschafter, Intellektuelle oder schlicht jeder andere, der sich dem Regime entgegenstellte. Da waren Geistlich keine Ausnahme, nahmen aber auch keine besonders exaltierte Position ein.

Es gab durchaus anständige Kleriker, die mutig und prominent Widerstand leisteten, es gab aber auch Einrichtungen, die Zwangsarbeiter einsetzen.

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Nonnen wurden weitgehend in Ruhe gelassen.

Die Nazis haben aber Nonnen ausfindig gemacht, die früher Juden waren und konvertiert sind. Die haben sie aus den Klöstern in die KZs deportiert.