Was hat das Universum für einen Sinn?


06.06.2023, 09:29

Also dass das Leben nach dem Tod irgendwie weiter geht, aber man auf einer alternativen Erde neu geboren wird.

20 Antworten

Das Universum ist in seiner Ausdehnung geradezu „monströs gigantisch“ zu nennen. Man stelle sich vor (bzw. kann es sich gar nicht vorstellen): der nächste Fixstern, also die nächste Sonne in unserer Milchstraße (Galaxie), ist Proxima Centauri. Er ist 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt. Wir Menschen könnten ihn erst nach einer 80 000 Jahre langen Reise erreichen. Noch viel weiter entfernt erkennen wir die Galaxie Andromeda, zu der das Licht 2,5 Millionen Jahre braucht, um dorthin zu gelangen. Eine Reise dorthin per Raumschiff würde zig Millionen und Abermillionen Jahre dauern. Von diesen Galaxien gibt es im Weltraum noch (50) Milliarden andere, und je Galaxie, also auch je in unserer Milchstraße, gibt es ca. 50 Milliarden weitere Fixsterne (Sonnen).

Guckt man sich die Galaxie Andromeda durch ein weit reichendes modernes Teleskop an, so sieht man die Fixsterne (Sonnen) in einem Ausschnitt - wegen der gigantischen Entfernung - wie Sandkörner in einem Stundenglas geschichtet.

So! Jetzt erkläre mir mal den Sinn all dieser Anordnungen! Unser winzig kleiner Verstand kann da nichts weiter tun als nur noch - passen. Fängt er doch an, über einen Sinn dieser riesigen, monströsen Ansammlungen zu reflektieren, so kann er uns mit weitschweifigen Erklärungen und Erzählungen so lange langweilen, bis der Arzt kommt. Aber einen Sinn wird er nicht herausgefunden haben.

Die ganze Anordnung der Planeten und Sonnen macht einen ziemlich amorphen Eindruck, sieht man einmal von den Umlaufbewegungen aller Planeten und Zwergplaneten um eine Sonne ab, die im gleichen Umlaufsinn erfolgt, den man rechtsläufig nennt. Außerdem rasen die Galaxiensysteme mit hoher Geschwindigkeit durchs All. Jedoch nur auf einem Planeten, der Erde, überrascht plötzlich die Fülle des Lebendigen, als da wären: Tiere, Menschen, Pflanzen, alles wohl organisiert und strukturiert. Auch hier fragt man sich: warum allein auf diesem winzigen Punkt Erde diese Fülle des Lebens, während sonst im All überall nur Leere, Odnis, Wüsteneien herrschen (soweit bisher festgestellt werden konnte)? Aber auf eine Antwort auf diese Fragen kann man vergeblich warten, vor allem auf die Frage, warum wir Menschen auf der Erde einige Zeit ausharren müssen und wohin die Reise anschließend geht. Die Antwort lautet immer nur - Schweigen!

Der Eindruck drängt sich auf, dass wir hier auf der Erde wie in einem Straflager längere Zeit ausharren müssen. Zumal keiner uns erklärt, was das Ganze soll. Es gibt noch mehr solcher Mutmaßungen, aber letzten Endes bleiben uns nur die Mutmaßungen, mehr nicht, es sei denn man vertraut sich einer Religion an.

Woher ich das weiß:Recherche

Timo3681 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 16:36

Haldor

Und wie findest Du das mit meiner Theorie, dass wir viele Varianten unseres Lebens Leben und auch alle möglichen Kombinationen, aber das es immer ähnliche Leben mit ähnlichen Lebensläufen sind?

Haldor  07.06.2023, 11:54
@Timo3681

Ebenfalls eine interessante Mutmaßung, aber leider wieder nur: Mutmaßung.

Anna5050  07.06.2023, 07:53

Was hat denn die Fülle des Lebens auf der Erde mit einem Straflager zu tun?

Haldor  07.06.2023, 12:33
@Anna5050

Ja, eine berechtigte Frage. Der blaue Planet bietet in der Tat eine derartige Fülle von Pflanzen und Tieren, von denen die Menschen an sich gut leben, sich gut ernähren können. Doch die Überbevölkerung macht da einen Strich durch die Rechnung: In vielen Ländern der Erde herrscht – wie bekannt – Elend und Armut. In den privilegierten Ländern kann die Verteilung nur mit Mühe durchgeführt werden. Die genannte Fülle ist nötig, denn wenn die Menschen schon auf diesen Erdball „verfrachtet“ werden, müssen sie ja von etwas leben. Dazu dient die „Fülle“.

Betrachtete man aber das Leben der Menschen im eigentlichen Sinne, so fragt man sich irgendwann: Warum muss ich hier ausharren, ca. 70 bis 80 Jahre? Die Antwort: Schweigen. In einem Straflager wird den Gefangenen wenigstens durch Richterbeschluss gesagt, warum sie dorthin verbannt worden sind. Doch diese Ansage fehlt im Falle der „Geworfenheit“ (Begriff des Existentialismus) des Menschen auf diese Erde. Ihm wird auch nicht mitgeteilt, woher er eigentlich kommt, d.h. wo existierte er vor seiner Geburt. Nur eine Gewissheit hat er: durch seinen Tod wird er irgendwann das Straflager Erde verlassen. Aber auch hier wieder die grausame Erkenntnis: niemand teilt ihm mit, wann er sterben muss. Auch wohin die Reise nach dem Tode geht, ist uns völlig unbekannt. Und dass wir wider unseren Willen auf die Erde befördert worden sind, ist (im eigentlichen Sinne betrachtet) auch keine Gnade, sondern etwas ziemlich Unangenehmes, denn die Erde ist alles andere als das Paradies; vielmehr herrschen hier Kampf, Konkurrenz, Rivalität, oft Elend und Armut. Krankheiten drohen, Kriege können alles bescheidene Glück kaputtschlagen.

Soweit also die Erde als Straflager definiert, eigentlich gesehen, von den meisten irgendwann auch so empfunden, abgesehen von den Glücklichen, d.h. denjenigen, die im Kampf obsiegt haben. Die anderen werden durch den Selbsterhaltungstrieb auf der Erde festgehalten

Timo3681 
Beitragsersteller
 07.06.2023, 16:38
@Haldor

Könnte es sein, das sich unser Leben immer und immer wiederholt, aber jedes weitere Leben auch etwas Fortschrittlicher und besser ist? Vielleicht bekommen wir irgendwann ein Leben, wo wir unsere Erde zum Paradies gemacht haben, alle Probleme wie z.B. Tod, Krankheit, Hunger etc. gelöst haben und bereits zu dem Sternen aufgebrochen sind. Was meinst Du?

Haldor  07.06.2023, 17:33
@Timo3681

Eine interessante Theorie: Das heißt also, dass man, falls man sich als würdig erweist, nicht gleich ins Reich Gottes kommt, sondern in eine nächsthöhere, fortschrittlichere irdische Existenz. Das ist gar nicht so abwegig, denn irgendeinen Sinn muss es doch haben, dass wir hier auf der Erde einige Zeit ausharren müssen.

Steine stellen sich die Frage nach dem Sinn des Universums nicht, genausowenig wie dies Wassertropfen oder Photonen tun.

Der Begriff "Sinn" bekommt erst dann Bedeutung, wenn eine bewusste Spezies, z.B. der Mensch, nach einem solchen sucht oder fragt.

Womit sich aber auch die Frage stellt: Muß ein "Sinn" überhaupt bestehen, lediglich deswegen, weil Mensch einen solchen zu finden wünscht?

Oder auch anders gefragt: macht die Frage nach einem "Sinn" des Universums überhaupt Sinn?

Der Wunsch nach einen Sinn wohnt dem Menschen inne. Nicht dem Universum.

Atheistisch argumentiert, findet Dein Leben hier auf einer dünnen Biosphärenhülle auf der Erde statt und endet auch hier. Vollständig.

Es gibt andere Weltanschauungen, bspw. die christliche, die von einem inneren Sein ausgehen, dass nicht vergeht und erlöst werden kann: Die Seele.

Alles Herumkonstruieren von "Wiedergeburt in einem alternativen Universum" ist nur der unbeholfene Versuch, aus der atheistischen Weltanschauung auszubrechen. Sei Dir dessen bewusst! Daher der Vorschlag: Schaue Dir die Weltanschauungen an, die es gibt, und schließe Dich einer an.

Rein physikalisch finde ich Deine Überlegungen hier "schrecklich".

Aus Überlegungen des Sinns im Universum, sage ich mal, "Du hast Deinen Lem nicht gelesen" (s. Stanislaw Lem und seine Essays). Ein Atheist vor dem Herrn (wenn diese Redewendung hier erlaubt ist). Wenn Du Dich mit seinem puren Atheismus nicht abfinden magst, realisiere bitte: In den Naturwissenschaften geht es nie um Sinn, immer nur um das Wie.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik
Da unser Universum riesig ist, könnte es demzufolge nicht auch endlos viele alternative Erden geben?

Nein.

Irgendwann stirbt auch unser Universum, könnten wir bis dahin vielleicht auch alles mögliche an Varianten unseres Lebens und alles mögliche am Kombinationen erlebt haben?

Nein.

Also dass das Leben nach dem Tod irgendwie weiter geht, aber man auf einer alternativen Erde neu geboren wird.

Nein.

Das alles sind Ideen, an die man glauben kann, für deren tatsächliche Existenz aber nicht das geringste Indiz spricht.

Alex

Zu viele Fragen auf einmal, um diese alle sinnvoll beantworten zu können.

Aber erst einmal grundsätzlich: In einem Unendlichen Universum gibt es eine unendliche Anzahl an Galaxien, hierdurch eine unendliche Anzahl an Sternen und dadurch bedingt eine unendliche Anzahl an Planeten.

Sprich: Es ist unmöglich, dass es in einem unendlichen Universum etwas Endliches gibt ;-) Es ist damit auch unmöglich, das ein unendliches Universum sterben kann.

Ich persönlich bezweifle übrigens die Unendlichkeit des Universums. Denn nach der aktuell mehrheitlich bevorzugten Wissenschafts-Theorie hat es ja einen Startpunkt (den Urknall) gegeben. Und ein unendliches Universum kann keinen "Beginn" haben. Aber das ist ein anderes Thema, da ich die Theorie des Urknalls nicht unterstütze. es gibt genügend andere wissenschaftliche Theorien, welche meiner Ansicht nach wahrscheinlicher sind.

jetzt mal weg vom Universum, denn dies hat mit Deinen restlichen Fragen nichts zu tuen. Wie gesagt: Es sind definitiv zuviel Fragen auf einmal.

Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass wir wiedergeboren werden - und zwar unmittelbar nach dem Tod unseres derzeitigen (physischen) Körpers. Denn dann wandert unsere Seele ein einen neuen Körper. Denn irgendwoher muss die Seele eines jeden Babys ja wohl kommen.

Zudem gibt es da den Energieerhaltungssatz, welcher noch nicht widerlegt werden konnte und besagt, dass man Energie weder vernichten noch aus dem Nichts heraus erschaffen kann.

Da der Menschliche Körper und vor allem sein Geist, seine Seele, seine Psyche aber aus Energie besteht und mit Energien arbeitet, muss also unsere Energie nach dem Tod des Körpers irgendwo hin gehen. Und da liegt der Übergang dieser Energie in einen anderen Körper wesentlich näher - als deren "Verpuffung" im freien Raum ;-)

Mehr will ich jetzt erst einmal nicht antworten, da ich mir denke, dass sich aus meiner Antwort für Dich neue Fragen ergeben werden ;-) Aber bitte: Langsam ... nicht alles auf einmal - und gerne dann auch per PN.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!