Was haltet ihr von einer Kastration bei einem Hund (Moral)?

9 Antworten

Wenn es sich um einen Rüden handelt und der nicht regelmäßig zum Paaren kommt, oder ggf. sogar läufige Hündinnen in der Umgebung sind, auf die er nicht drauf darf, tust du dem Tier einen Riesengefallen.

Wir haben das vor einigen Jahren bei unserem eigenen mitbekommen. Nach unserem Umzug war die Hündin der Nachbarin läufig. Unser Dackel-Jack-Russell-Mix ist drei Tage lang fast durchgedreht, hat nichts mehr gegessen und die halbe Zeit gefiept. Nach der Kastration hat ihn das nicht mehr interessiert.

Nur wenn es dem Hund hilft, sprich aus medizinischen Gründen oder wenn Rüden völlig unter läufigen Hündinnen leiden die sie nicht decken dürfen. Ansonsten sollten sie intakt bleiben. Kastration aus reiner Bequemlichkeit, bin ich völlig dagegen.

Kommt für mich auf den Einzelfall an.

Wenn der Rüde stark darunter leidet - Stichwort läufige Hündinnen, oder hypersexuell ist oder sexuellmotivierte Aggressionen zeigt oder medizinische Gründe dahinter stehen seh ich persönlich da kein Problem.

Ihn zu kastrieren, weil er dann ruhiger und gehorsamer sein soll ist aber falsch. Beides hängt mit der Erziehung zusammen.

Ebenso sehe ich das bei Hündinnen. Sie kastrieren zu lassen, nur damit man nicht aufpassen muss oder nicht's mehr kleckert - also reine Bequemlichkeit - finde ich daneben. Sollte sie aber nach den Läufigkeiten sehr unter Scheinträchtigkeiten leiden oder Gebärmutterentzündung haben bzw. auch sexuell motivierte Aggression finde ich das okay.

Juristisch betrachtet ist es nämlich eigentlich auch gar nicht erlaubt einen Hund aus reiner Bequemlichkeit kastrieren zu lassen: https://www.kanzlei-sbeaucamp.de/die-kastration-des-hundes-eine-juristische-betrachtung/


Aluriel  10.07.2018, 18:58

Wer als Nebenweirkung Gewichtszunahme aufzählt, disqulifiziert sich schon selbst. Bei einem Tier in menschlicher Obhut, ist es des Menschen Schuld, wenn das Tier an Gewicht zu nimmt.

Auch ist der Absatz "zur weiteren Nutzung" nicht widerlegt. Es wird nur gesagt dass in erster Linie Nutztiere gemeint sind.

Wäre eine Kastration gegen das Gesetz, würden 10000 Tierarztpraxen bestraft. Dem ist aber nun einmal nicht so

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EvaRelativ  11.07.2018, 08:28
@Aluriel

Wo kein Kläger da kein Richter.

Den meisten Leuten kommt das doch komplett entgegen, dass es so ist, wie es ist. Auch den Tierschützern aus mir vollkommen nachvollziehbaren Gründen: Inkompetente Halter, die nicht in der Lage sind zu verhindern, dass sich ihre Tiere unkontrolliert vermehren oder Menschen, die einmal Welpen wollen, weil die so niedlich sind oder der eigene Hund so toll oder weil sie sich grade so gut verkaufen lassen.

Meine Hündin war 13 Jahre lang nicht kastriert. Wozu auch? Sie hatte keine Probleme mit den Läufigkeiten oder heftige Scheinträchtigkeiten und ich sah mich durchaus in der Lage in der Zeit mit ihr an der langen Leine in Gegenden spazieren zu gehen, wo man kaum jemanden trifft. Sauber gehalten hat sie sich selbst. Also war in meinen Augen auch keine Notwendigkeit zur Kastration gegeben.

Bei vielen ist es eben reine Bequemlichkeit.
Und aus diesem Grund einem Tier eine OP zuzumuten finde ich persönlich nicht richtig. Aber meine Meinung musst du selbstverständlich nicht teilen. Du kannst auch weiterhin alte Antworten von mir raussuchen und deinen Senf dazu geben.

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Aluriel  11.07.2018, 20:21
@EvaRelativ

Oh dank des Internets schreien die Leute nach Anwälten wie früher nach ihrer Mama ;) Es gibt in jedem Dorf jemand mit Langweile, einem Anwalt und gefährlichem Internettierschutzhalbwissen.

Aber, eine Kastration ist und bleibt nun mal völlig ok ;)

Bei Katzen gibt es in manchen Regionen sogar eine Kastrationspflicht (ja ich weiß anderer zyklus usw., geht um das "unversehrte Tier"

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EvaRelativ  12.07.2018, 07:10
@Aluriel

Bei Freigängerkatzen ist es aber auch eine andere Situation als bei einem Familienhund, denn eine Freigängerkatze streunt unkontrolliert und unkontrollierbar durch die Gegend. Der Familienhund i.d.R. nicht, da kann der Mensch sehr wohl Einfluss nehmen und ungewollte Vermehrung verhindern.

Das ist ja als würdest du Äpfel und Birnen vergleichen. Zumal es in der Fragestellung explizit um einen Hund ging und nicht um eine streunende Katze.

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Aluriel  16.07.2018, 18:49
@EvaRelativ

Ich schrieb, es geht um die Unversehrtheit der Tiere nach der geschrieben wird, Eine Kastration ist kein Allheilmittel, aber auch in gar keinem Fall etwas so negatives, wie hier in 90% der Fälle geschrieben wird

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EvaRelativ  17.07.2018, 21:06
@Aluriel

Ich bin ja auch nur dafür, dass man sich VORHER intensiv damit auseinandersetzt und es nicht uninformiert macht nur weil jemand anders meint, dass das so super ist oder auf Grund falscher Vorstellungen und gar Bequemlichkeit.

Wenn sich jemand intensiv damit auseinandergesetzt hat und dann nach Abwägung aller Fakten zu dem Schluss gekommen ist, dass eine Kastration die beste Wahl ist, dann bin ich die Letzte, die dagegen wettert.

Mich stört eben, dass oft pauschal und quasi nebenbei alles Kastriert wird ganz ohne "Not".

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Ich finde es nicht okay wenn kastriert wird weil der Hund dann rum streunern kann ( haben wir leider im Freundeskreis ) oder weil die Hündin "dreck" macht.

Wenn er einen wichtigen gesundheitlichen Grund gibt finde ich es nicht gleich okay sondern es muss dann einfach gemacht werden.

Ich weiß aber nicht wie das bei rüden aussieht die darunter leiden, ist das ein gesundheitlicher Grund. .. ich weiß es nicht, habe da keine Erfahrung .
hatte erst einen rüden der kam schon kastriert hier an. Ich weiß auch nicht ob eine Sterilisation schon ausreicht um dem rüden leid zu ersparen.

Kenne 2 rüdenhalter die es durch Erziehung geregelt bekommen haben, da wurde der Hund abgelenkt, hat seine Grenzen bekommen und wenn er nichts gefressen hat 5 Tage obwohl es immer wieder angeboten wird Pech für den Hund frisst er halt nichts, er wird nicht wegen einer läufig Hündin verhungern. Nach der 5 läufigen Hündin haben die nicht mehr so genörgelt.

Meine Hündin ist kastriert weil sie eine starke Gebärmutter Entzündung bekommen hat nachdem ein 'der tut nix' Hund sie von uns ungewollt gedeckt hat. Vorher hatten wir mit der läufigkeit nie Probleme. Habe auch vorher nie daran gedacht sie zu kastrieren weil man das nicht einfach so macht.

Ist zwar kaum passend aber ich würde mein Kind auch nicht unfruchtbar machen im Baby alter damit es später mit 13 kein Kind bekommt.. da würde man in leben nie drüber nachdenken, so ist das für mich beim Hund auch