Was haltet ihr von der Wehrpflicht?

7 Antworten

Ich (auch aus Österreich) hatte mir damals in der Zeit der Musterung (also mit 18, im Jahr 1987) und auch in den Jahren nachher (ich kam dann mit 20 zum Bundesheer) auch viel Gedanken über diese Pflicht gemacht. Und ich mochte sie nie. Damals musste man, wenn man statt der Wehrpflicht mit Bundesheer zum Zivildienst wollte, noch eine soganannte "Gewissensprüfung" ablegen, d.h. man musste glaubwürdige Gründe angeben (und das sollten schwerwiegende sein), die es einem verhindern, Dienst mit einer Waffe durchzuführen. Dies wurde dann 1991 abgeschafft und seit damals konnte man einfach so Zivildienst machen. Das hätte ich getan, wenn ich also 3 Jahre später 18 gewesen wäre. Ich war also nie ein "Fan" des Wehrdienstes, wenn ich auch über die prinzipielle Sinnhaftigkeit Bescheid wußte. Damals sagte man, es wird so einen Ernstfall nicht so schnell geben, "weil wir den meisten umliegenden Ländern sowieso egal sind". Aber Garantie dafür gab es nie, denn schon 1990 fing es in unserem Nachbarland Slowenien (damals noch Jugoslawien) an mit Krieg. Dieser endete zwar in Slowenien schnell, aber die Ausweitung von Ex-Jugoslawien und die ganze Tragik kennt man ja. Also hätte es an unseren Grenzen ausgeartet, müssten wir eben Grenz-Verteidugung tun. Auch dieser Assistenzeinsatz an der Ostgrenze besteht ja.

Zurück zu meiner Wehrpflicht: Ich war immer prinzipiell der Meinung, dass, wenn man etwas nicht freiwillig macht , es nicht gut ist. Bei mir in der Gruppe waren 99 % unwillige "Wehrmänner", die einfach das taten (oder manche auch fast nicht, die bakamen dann oft Ausgangsverbot) was dort angeschafft wurde. Das Ganze lief eigentlich darauf hinaus, dass man sich ziemlich (oder fast total) entmündigt vorkam, denn was dort tlw mit uns aufgeführt wurde, war reinster Kindergarten (und Kindergarten ist viel intelligenter, weil sinnvoll). Z.B ca 7x antreten immer in einer anderen Uniform, die man sich möglichst schnell umziehen musste. Die Waffe war schon lange geputzt, aber weil denen fad (auf deusch langweilig) war, musste man das 5x wiederholen, weil der Ausbildner noch irgendeinen "Mikro-Dreck" festgestellt hatte. Normale Gespräche mit Vorgesetzten gab es nicht, man musste immer eine "Meldung" durchführen, und bei jedem höherrangigen , der an einem vorbeiging, saluttieren. Als die 8 Monate vorbei waren, realisierten wir es alle nicht, dass der stinknormale Alltag nun wieder eine totale Aufwertng des Lebens war, denn nun durfte man sich ja wieder wie ein normaler Mensch verhalten. Das war für mich fast das Positivste am Heer, als es vorbei war und ich das normale Leben wieder besser zu schätzen wusste. Ich sehe diesen Verein bis heute noch sehr kritisch, und glaube, dass es (wie die allgemeine Meinung ist) dort viele gibt, die dort hautpberuflich sind, die für nichts anderes geeignet waren und folgedessen das Heer für sie eine Art "staatlicher Rettungsanker" ist. Eine "geschützte Werkstätte" quasi. Natürlich nicht für alle (gestehe ich ein, denn ich bin ja nicht hier , um Gruppen von Menschen abzuwerten), aber schon für ziemlich viele !!! (ist nicht negativ gemeint, ist Tatsache 😉)

Zur Ergänzung: Ich hätte mich natürlich vor so eine Komission stellen können, aber dafür war ich mir dann auch irgendwie "zu gut". Wenn die glaubten, das steht so im Gesetz (und einige Freunde meinten ,"wir machen es ja alle, also du wirst es auch schaffen"), dann also "zog ich es halt durch " ! Menschlich lernte ich zwar ein bisschen was, aber von irgeneiner "Moral" oder eines "Reif-Werdens" konnte ich nichts feststellen, denn das lernt man besser im "normalen" Leben, und nicht in so einem Gefängnis-ähnlichem Dasein.

Was ist das Positive an einem kollektivem Heer ? Vllt der Katastrophenschutz, oder die sogenannte "psychologische Kriegsführung", dass die Nachbarländer auch wissen, wir haben eine Landesverteidigung. Aber damals wie heute vermutet mann, dass wenn es wirklich irgendeinen Angriff von außen gäbe, unser Bundesheer wohl "eher nicht sehr viel" ausrichten würde. Eine Gruppe von "Zinnsoldaten", und ein wenig Wind geht, und ale fliegen um !!

Also wie gesagt, pflichtmäßig tut der Mensch nichts gut. Es muss immer eine Motivation da sein. Die Diskussion des Berufsheeres gab es ja schon. Ja, diese Leute wären dann mit Motivation (oder eher noch) dabei. Österreich ist aber nun eher ein Land mit eher "staatichem System", und so entschloss man sich vor ein paar Jahren nach einer Abstimmung, dass die Pflicht zum Heeresdienst bzw diese zum Zivildienst bleibt.

Ich habe keine Lösung für deine Frage, ich versuchte das Ganze nur zu erörtern und erzählte eben meine Geschichte. Ich kann also verstehen, dass es dich nicht freut. Sieh es evtl positiv, dass du dich zumindest einfach so für den Zivildienst entscheiden kannst und versuche, für diese Zeit eine einigermaßen sinnvolle Tätigkeit zu bekommen. Vielleicht wird sie nicht so schlimm, wie du es glaubst. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du irgendwie das Beste für dich herausholen kannst !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sebastian200834  16.01.2022, 22:59

Ich nehme an in Österreich wird man die Wehrpflicht irgendwann abschaffen, dauert halt noch ein paar Jahre.

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PatrickOm  16.01.2022, 23:46
@Sebastian200834

Ja, ich glaube, es könnte sich schon mal abzeichnen, dass es kommen wird.

Ich habe vorhin einen Kommentar gelesen, dass sie in Deutschland nicht mehr existiert ? Stimmt das wirklich bzw habe ich gelesen , dass sie eigentlich ausgesetzt ist, seit 2011 (nur für den Spannungs- und Verteidigungsfall nicht).

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Sebastian200834  17.01.2022, 00:21
@PatrickOm

Ja genau, sie wurde in Deutschland 2011 ausgesetzt, aber die Verfassung erlaubt nach wie vor Männer zum Militärdienst zu verpflichten.

Zumindest theoretisch könnte diese jederzeit reaktiviert werden, praktisch ist damit nicht zu rechnen. (politisch wäre das seeeehr schwer umzusetzen)

Viele Staaten die bereits ein Berufsheer haben, haben die Wehrpflicht noch irgendwo in der Verfassung schlummern.

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Ich bin ja hier in Berlin und wir waren vor Jahrzehnten die Rettung für Bundeswehrverweigerer. Damals habe ich das noch anders gesehen und fand die Wehrpflicht grundsätzlich schlecht. Ich trug auch einen Friedenstauben-Button an meinem langen Mantel. ☺

Aber auch damals gab es die Wahl zwischen Zivil- und Wehrdienst. Wer wirklich nicht zum Bund wollte, konnte die Gesellschaft sozial unterstützen. Und das fand ich am Ende auch gut und finde es immer noch.

Ich will es nicht hoffen, aber wer weiß, was passiert und ob wir hier in Deutschland auch irgendwann mal in die Situation kommen, uns durch eine Armee verteidigen oder das Land sichern zu müssen. Außerdem braucht jedes Land in dieser unruhigen Welt eine Armee, um anderen Nationen Stärke zu signalisieren.

Die Sicherstellung der äußeren und inneren Sicherheit, sowie soziale Aufwendungen für Bedürftige sind Aufgaben des Staates, also aller.

Jeder hat seinen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten, nennt sich Solidarität.

Jeder im Staat kann in die Lage kommen, diese Leistungen des Staates in Anspruch nehmen zu müssen (auch Verteidigung der äußeren Sicherheit>>>Krieg, oder dessen Vermeidung).

Die Gegenseite von diesen Rechten, sind die dazugehörigen Pflichten.

Zumal Du auch alles andere vom Staat gerne unentgeltlich gerne nimmst, ohne etwas zu geben, wie z.B. Schule, Ausbildung, Studium, etc.

Nach dem Nehmen kommt auch das Geben.

mfg Jens (Reservist)


ZumbaPES 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 16:48

In anderen Ländern gibt es auch keine Wehrpflicht. Ist also Quatsch was du sagst

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JUK1002  16.01.2022, 16:51
@ZumbaPES

Das was ich sagte, bleibt richtig.

Wenn einzelne Staaten aus welchen Gründen auch immer auf diese Dienste verzichten, ist das ihre jeweilige Entscheidung, aber kein Gegenargument für die Zwillinge "Rechte-Pflichten".

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ZumbaPES 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 16:52
@JUK1002

Doch. Man muss steuern zahlen. Das sind die Pflichten. Oder man muss arbeiten um Geld zu bekommen. Das sind genug Pflichten.

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JUK1002  16.01.2022, 16:55
@ZumbaPES

Sich freizukaufen halte ich für mangelnde Solidarität. Alle könnten Steuern sparen, wenn einige, die noch nie Steuern gezahlt haben (Schüler) mal den Arsch hochkriegen und etwas FÜR die Gemeinschaft TUN..

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ZumbaPES 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 16:56
@JUK1002

Schüler haben genug zu tun, was laberst du eigentlich

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JUK1002  16.01.2022, 17:00
@ZumbaPES

War wohl mißverständlich: Wehrpflicht beginnt i.d.R. unmittelbar nach der Zeit als Schüler.

Jetzt klar?

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Sebastian200834  17.01.2022, 00:24
@JUK1002

Wenn man Grundwehrdienst leisten muss verzögert es sich noch bis man steuern zahlt.

Sprich durch die Wehrpflicht liegt man dem Staat länger auf der Tasche.

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BurgN  16.01.2022, 17:19

Wenn jeder seinen Beitrag zur Gemeinschat zu leisten hat, dann wäre es ja naheliegend, dass man dies auch von Menschen erwartet, die nicht männlich sind und deren Solidaritätsbeitrag sich auf Steuern und Beiträge beschränkt?

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BurgN  16.01.2022, 17:32
@JUK1002

Is aber nicht so :).. fand ich schon in D nicht navollziehbar.

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Schadet manchen Mitmenschen sicherlich nicht einmal Regeln aufgezeigt zu bekommen. Aber was spricht gegen den Zivildienst als Alternative?

Ich weiß, das Gehalt ist ein Witz, aber ich fande das irgendwie entspannt, nach meiner Matura ein bisschen Pause von allem als Zivildiener zu haben. Hatte aber auch einen geilen Posten😉😅


ZumbaPES 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 16:11

Ja wenn man mehr im Leben vor hat als irgendeinen Kack zu studieren ist der Zivildienst kostbare verschwendete Lebenszeit

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TheBoostCreator  16.01.2022, 16:14
@ZumbaPES

Stimmt, aber ich habe es lieber, wenn es eine Pflicht für Zivildienst oder Heer gibt, als dass sich bei einem Unfall oder sonstiges niemand um mich kümmert, weil kein Personal da ist.

Über den Sinn von unserem Heer lässt sich streiten, aber auch die leisten Katastrophenschutz etc.😉😅

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Sebastian200834  17.01.2022, 00:22
@TheBoostCreator

Andere Länder haben auch ein funktionierendes Rettungswesen, und die haben keinen zivildienst. Mir konnte bisher noch niemand ein Argument liefern wieso man dafür Zwangsarbeiter braucht.

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TheBoostCreator  17.01.2022, 00:26
@Sebastian200834

In diesen Ländern zahlt man auch mehr Steuern und entsprechend mehr für die SV. Weil Fixangestellte eben teurer sind. Klar geht das ohne Zwangsarbeiter auch, aber beides hat Vor- und Nachteile. Das ist immer die Millionenfrage, was da besser ist. ^^

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Sebastian200834  17.01.2022, 00:31
@TheBoostCreator

Selbstverständlich ist es besser hier Leute anzuwerben die das auch machen wollen und entsprechend auch besser machen.

Als Zivildiener kann man niemals die Arbeit leisten die ein ausgebildeter Pfleger zB leisten kann, man kann nur für einfache Hilfsarbeiten eingesetzt werden.

Österreich ist ein Hochsteuerland, ich kann dir viele Länder aufzählen wo man deutlich weniger Steuern zahlt UND wo es keine Wehrpflicht gibt.

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TheBoostCreator  17.01.2022, 00:39
@Sebastian200834

Ja ich mein wenn es andere Länder besser machen, dann sag ich ja auch nichts, sollte das stimmen, was du sagst. Ich bin auch in diesem Thema nicht so stark drinnen. Expertise kann ich keine abgeben. Was ich aber behaupten würde: Wir in Ö haben eines der besten Gesundheitssysteme überhaupt, so viel machen wir denk ich nicht falsch, oder? Aber irgendeinen Grund muss es ja haben, dass es sich bei anderen Ländern mit weniger Steuern ausgeht... Geringere Gehälter, weniger Sozialleistungen etc. Ich denk man kann nicht so pauschalisiert sagen, die machen es so, deshalb müssen wir es auch so machen, wenn du verstehst was ich mein ^^. Aber ich geb dir schon recht. Perfekt ist unser System sicher nicht^^

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Sebastian200834  17.01.2022, 00:50
@TheBoostCreator

Kein Problem, man kann ja über alles diskutieren.

Also ich kann dir keine Zahlen nennen aber das mit dem Zivildienst ist ja auch nicht sehr effizient. Ein Tischler zB bringt seinem Arbeitgeber deutlich mehr wenn er Möbel herstellt als er zB einem Krankenhaus bringt wenn er dort nicht viel zu tun hat und nur manchmal den Patienten Essen bringt oder ähnliches (die Arbeit vom Arzt kann er ja nicht machen).

Generell halte ich es für sehr fragwürdig zu sagen es gut ist wenn der Staat Geld spart indem er 18 Jährige zwingt für 400 Euro im Monat zu arbeiten. Steuern sparen legitimiert es in meinen Augen nicht jemanden auszubeuten.

Wenn ich wählen könnte ob ich nun 200€ mehr Steuern bezahlen müsste wäre mir das noch lieber als ein Jahr zu verlieren in dem ich 30.000€ verdienen könnte.

Dazu entstehen oft Leerzeiten, sprich während ich gewartet habe bis ich zum Grundwehrdienst muss war ich 4 Monate lang arbeitslos, und so geht es vielen Jungen. Kein Arbeitgeber wollte mich einstellen in der Zeit mit der Begründung dass das keinen Sinn hat wenn ich dann eh für ein halbes Jahr weg bin.

"Aber irgendeinen Grund muss es ja haben, dass es sich bei anderen Ländern mit weniger Steuern ausgeht... Geringere Gehälter"

Österreich hat eine extrem aufgeblähte Verwaltung, bei uns gibt es so derartig viele Staatsbedienstete die nichts machen den ganzen Tag, die nur irgendwo in ihren Ämtern herum sitzen und däumchen drehen.

Generell die EU investiert viel Geld auch sehr fragwürdig. Da gibt es auch extrem viele Bedienstete die man sich eigentlich schenken könnte.

Ich halte die Wehrpflicht auch deshalb für fragwürdig weil es faktisch eine Art der Zwangsarbeit ist, und weil es extrem sexistisch ist dass man nur weil man einen Penis hat 6 oder 9 Monate fast unbezahlt für den Staat arbeiten muss.

Lediglich ist die Gesellschaftliche Wahrnehmung halt so dass es kaum wer als Zwangsarbeit oder als sexistisch ansieht weil das ja gefühlt schon ewig so ist und die Leute generell viel nicht hinterfragen was sie von Kind auf gewohnt waren.

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TheBoostCreator  17.01.2022, 01:12
@Sebastian200834

Das ist schon alles schlüssig, was du hier geschrieben hast. Aber derzeit das System radikal so umzustellen, dass keine "Lemminge" nötig sind, wird aufgrund vom Mangel an Fachkräften und der auf Lemminge abgestimmten Struktur in diesem Bereich nicht funktionieren. Das muss fließend von statten gehen. Über Jahre...Und wie du schon richtig erwähnt hast, auch in der Verwaltung etc. Das will sich vermutlich keiner auf die Schultern heben lassen, weil ja immer eine Chance besteht, dass irgendetwas über so einen langen Zeitraum schiefgeht^^. Ich bin auch keiner, der sagt, Zivildienst und Grundwehrdienst sollte unbedingt bleiben, aber einfach sagen, wir schaffen von heute auf morgen alles ab, wird so nicht funktionieren^^.

"Ich halte die Wehrpflicht auch deshalb für fragwürdig weil es faktisch eine Art der Zwangsarbeit ist, und weil es extrem sexistisch ist dass man nur weil man einen Penis hat 6 oder 9 Monate fast unbezahlt für den Staat arbeiten muss."

Da stimme ich dir voll zu, da habe ich auch nichts zu ergänzen. Wenn dann alle Geschlechter...:)

Dass der Zivildienst aus der Sicht des Zivildieners oder auch Rekrut :-) eine Zeitverschwendung ist, stimmt natürlich.

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Sebastian200834  17.01.2022, 01:18
@TheBoostCreator

Ja selbstverständlich kann man es eh nicht von heute auf morgen alles umändern das ist klar. Jetzt zu Zeiten Coronas ist eine Änderung in dem Bereich natürlich sowieso nicht möglich.

Das wäre eher was wenn dann mal wieder Normalität da ist, da kann man dann solche Änderungen angehen.

Man könnte dann ja zB mal langsam anfangen, mal den Zivildienst auf 6 Monat runter kürzen und Nebenbei schonmal anfangen Personal anzuwerben.

Dann könnte man zB festlegen dass am 01.01.2024 oder so niemand mehr zum Zivildienst oder Grundwehrdienst eingezogen wird. Dann können die betroffenen Stellen schonmal alles umstrukturieren anfangen. Das Bundesheer könnte dann auch schon Anfangen ein paar Kaderpräsenzeinheiten aufzustellen.

So eine Reform braucht 1 oder 2 Jahre um sich ordentlich durchzuführen. Würde man jetzt sagen ab morgen sind alle Grundwehrdiener und Zivildiener entlassen wäre das natürlich katastrophal, so realistisch bin ich.

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TheBoostCreator  17.01.2022, 01:25
@Sebastian200834

An sich ja ein guter Plan. Ich sehe das Problem eher bei den Verantwortlichen bzw. der Verantwortlichkeit. Da wirds viel Gegenwind aus den eigenen Reihen geben, sollte dann als Budgetausgleich ein Budgettopf angegriffen werden, der nicht vorgesehen war bzw. der Bürger direkt tiefer in die Tasche greifen muss... Wie gesagt, da muss sich einmal einer finden, der das Ganze in die Hand nimmt. Ich sehe da ehrlich gesagt schwarz. Aber ich lass mich gern eines besseren belehren^^

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Sebastian200834  17.01.2022, 11:45
@TheBoostCreator

Das stimmt zu einem gewissen Grad, und das ist auch der Grund wieso wir die Wehrpflicht noch haben. Wären alle diese Probleme nicht da dann hätten wir eh seit 20 Jahren eine Berufsarmee. Aus Militärischer Sicht hätten wir direkt mal nach dem kalten Krieg locker auf die Wehrpflicht verzichten können.

Bei den anderen europäischen Ländern war es ja auch großteils so dass mit Abschaffung der Wehrpflicht auch der Zivildienst weggefallen ist.

In Deutschland zB war dies 2011 der Fall, und da ist auch nicht das gesamte Gesundheitssystem zusammen gebrochen.

In Österreich steigt ja der Druck auf die Politik immer mehr die Wehrpflicht abzuschaffen, vorallem bei den jüngeren Leuten könnte eine Partei die das macht ordentlich punkten. (fast 80% meiner Studienkollegen zB sind gegen die Wehrpflicht)

Weiters auch wird es für Politiker immer schwerer sachlich zu rechtfertigen wieso wir eine Wehrpflicht haben die nur für Männer gilt, dem Gerechtigkeitsempfinden das die meisten Leute heutzutage haben widerspricht das Grundlegend.

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TheBoostCreator  17.01.2022, 22:55
@Sebastian200834

Ja, das würd ich so auch alles unterschreiben. Die junge Bevölkerung wird mit großer Wahrscheinlichkeit mehrheitlich dagegen sein, das kann ich mir schon vorstellen. Leider merke ich von diesem Druck gegen die Politik eher weniger. Aber das ist vermutlich Themen wie Ibiza, Kurz und derzeit Corona geschuldet. Solange sich Österreich da immer wieder mit Themen wie Ibiza und co. beschäftigen muss, werden solche Themen leider untergehen und nicht erhört werden^^. Aber da schweife ich jetzt ab und das ist auch eine ganz andere Geschichte ;)

Aber finde ich super, dass man auch ab und zu Diskussionen mit Menschen führen kann, die so ein Thema nicht gleich persönlich nehmen^^

LG

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Sebastian200834  17.01.2022, 23:03
@TheBoostCreator

Ja es gab natürlich sehr viele andere Themen in den vergangenen Jahren.

Und bei der ÖVP (die ja eher von älteren Leuten gewählt wird) ist natürlich noch kein Druck da die Wehrpflicht abzuschaffen, je älter desto eher ist ja jemand pro Wehrpflicht.

Anders schaut es bei den NEOS zB aus, die werden eher von jüngeren Leuten die sehr liberal eingestellt sind gewählt. Die könnten damit ordentlich Punkten.

Bei der FPÖ ist es verschieden, unter den jungen FPÖ Wählern sind sehr viele Wehrpflichtgegner. Also ich kenne auch viele die die FPÖ nur wegen der Wehrpflicht nicht wählen. Darauf werden die FPÖ Politiker irgendwann mal reagieren müssen.

Und ja hat mich auch gefreut zu diskutieren

lg

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Bis zu dem Zeitpunkt hat der Staat einiges an Geld in dich investiert (zB Schule), dafür bezahlst du halt mit ein paar Monaten Dienst für deine Heimat.

Hab selbst früher nix davon gehalten, inzwischen sehe ich das anders, ein bisschen Disziplin und Arbeit für die Allgemeinheit schadet den Leuten nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs

ZumbaPES 
Beitragsersteller
 22.01.2022, 21:22

Nochmal: Ob MIR das schadet, weißt du nicht.

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sa652ma  23.01.2022, 06:07
@ZumbaPES

Du musst dort nichts schädigendes tun, gibt sogar Putzbefreiungen und diverse andere Dinge wenn man „krank“ ist. Und wennst einen an der Waffel hättest wärst untauglich. 🤷‍♂️

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