Was haltet ihr von der Body-Scan Meditation?

Liebello  26.03.2022, 12:56

was ist das?

in alle Körperteile "hineinspüren"?

manht 
Beitragsersteller
 26.03.2022, 15:15

Ja eine Art von Meditation um Körperbewusstsein zu entwickeln

Liebello  26.03.2022, 15:24

was meinst du mit Körperbewusstsein?

bewusst fühlen wie sich alle Teile des Körpers anfühlen?

manht 
Beitragsersteller
 26.03.2022, 19:01

Jap

8 Antworten

Das stammt aus dem Vipassana nach S.N. Goenka und stellt eine eher eigenwillige Technik dar, die nicht so einfach mit den alten Schriften (Palikanon) in Einklang zu bringen ist. Trotzdem hatte Goenka mit seiner Methode auch viele Erfolge zu verzeichnen. So wurde diese Meditation jahrelang in indischen Gefängnissen praktiziert. Es gibt in Deutschland mindestens einen Ort, wo du einen 10-Tageskurs belegen kannst. Bei der Originalmethode wird meines Erachtens erst die meditative Vertiefung und Konzentration durch Übung verstärkt bevor man mit dem Bodysweeping beginnt.

https://dvara.dhamma.org/de/


NewKemroy  27.03.2022, 18:12

Das Ziel der Methode ist definitiv Läuterung und nicht die Steigerung der Körperwahrnehmung.

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Ich arbeite viel damit. Sowohl bei mir als auch bei anderen.

So wirklich als Meditation würde ich das nicht bezeichnen. Es ist eher eine Übung, die man durchführt.

Der sog. "Body-Scan" ist quasi ein weiterer "Schritt" in der Achtsamkeitsmeditation ( Vipassana ). Im ersten Schritt lernt man, sich auf den Atem zu konzentrieren. Das allein dauert bereits Wochen, Monate oder noch länger...

Im nächsten Schritt lernt man dann, dieses "Gewahrsein" ( Achtsamkeit ) auf den ganzen Körper auszuweiten....

Das muss aber zuvor geübt werden durch andere ( z.B. Atem-Achtsamkeits-) Methoden. Und, das funktioniert nicht bei allen Mensche gleich gut. Bzw. kann bei manchen sogar zu "negativen" Empfindungen/Ergebnissen führen.

Der"Bodyscan" ohne vorherige ( qualifizierte ) Anleitung und ausreichend Übung ( in anderen kozentrativen Techniken ) bewirkt als im besten Falle eine "bessere Wahrnehmung des Körper"... Im schlechtesten Falle aber durchaus unangenehme Gefühle und eine Verschlechterung von Symptomen, die mit einer "gestörten körperlichen Wahrnehmung" zu tun haben.

Auch, wenn der "Bodyscan" in seiner heutigen Form von vielen Ärzten, Psychologen gelehrt wird, ist er nicht für jeder-man/frau geeignet, und sollte vor allem nicht ohne Vorbereitung geübt werden...

Deshalb ist die Frage "Was haltet ihr von..." nicht zielführend. Wie du selbst an den Antworten siehst, wissen die Wenigsten, was damit gemeint ist. Oder, haben die wenigsten damit ausreichend Erfahrung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

manht 
Beitragsersteller
 26.03.2022, 19:19

Ich habe Monaten lang meinen Achtsamkeitsanker bei der Atmung gehabt bis ich die Erkenntnis hatte, dass ich trotz der langen Übung, meinen Fokus nicht gut genug auf den Atem liegen kann. Deshalb ist mir die Überlegung gekommen meinen Fokus auf ein anderes Objekt zu lenken.

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Buddhismus  26.03.2022, 19:40
@manht

Meinst du denn, dass es mit einem anderen "Anker" besser funktioniert ?

Weil, der Bodyscan ja keinen fixen Anker bietet, sondern im wahrsten Sinne des Wortes "fließende" Konzentration fordert...

Das ist aber etwas Anderes als "Konzentration auf EIN Objekt".

Du kannst das natürlich versuchen. Allerdings würde ich dann "nebenbei" noch immer versuchen, einen "Anker" zu finden, auf den du längere Zeit ( und wenn es nur ein paar Minuten sind ) konzentrieren kannst.

Weißt du denn, was dich daran "hindert", dich "gut genug" auf deinen Atem zu konzentrieren ?

Möglicherweise hilft es dir, den Fokus z.B. auf das "Heben und Senken der Bauchdecke" zu richten...

Jedenfalls solltest du solchen Übungen ( eben der andauernden Konzentration ) nicht "ausweichen", in dem du eine ganz andere Methode wählst, sondern erst mal rausfinden, was deine Konzentration stört. Daran etwas "schrauben", dran bleiben...

Und, dann erst zur nächsten Übung wechseln.

Wie gesagt: versuch mal einen anderen "Punkt" zu finden, der dir vielleicht leichter "zugänglich" ist...

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manht 
Beitragsersteller
 27.03.2022, 11:05
@Buddhismus

Ich kann mich irgendwie nur auf die Atmung konzentrieren und sie natürlich fließen lassen wenn ich entweder mit geöffneten Augen auf meinen Bauch herunterblicke oder wenn ich meine Hand auf meine Bauchdecke lege. Allerdings besteht die Herausforderung darin, dass mein Arm in der Haltung nach ein paar Minuten einschläft.

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HeilerpraxisH  30.03.2022, 01:05

Super Kommentar! Danke!
Ich habe selbst einige Vipassana-Retreats in einem Kloster praktiziert und leite selbst Meditationen (kein Vipassana). Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass bei vielen Menschen zu viele Traumata oder Erinnerungen hochkommen/hochkamen und diese dann im schlechtesten Falle eine Betreuung brauchten. Bei mir selbst und unter meiner Anleitung ist das bis jetzt nie passiert, aber oft in sehr langen (Schweige)Retreats im Kloster. Bei mir kamen aber auch heftige Dinge hoch, aber mein Lehrer hat mich so gut begleitet, dass ich das selbst gut lösen und integrieren konnte.
Meditation hilft sehr bei der Achtsamkeit und Bewusstheit, aber man sollte es nicht einfach "aus Spaß" machen. Es kann sehr tiefgreifende Reinigungen und Prozesse anstoßen, die für manche zu viel sein könnten. Besonders bei psychisch labilen Personen.

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Kommt aufs Ziel an.

Wenn man z.B. untergewichtig ist, weil man seinen Hunger nicht spürt, oder nicht schlafen kann, weil man seine Müdigkeit nicht bewusst wahrnimmt, kann es sehr helfen.

Wenn man aber gerade gegen Tagesmüdigkeit und chronische Schmerzen ankämpft, kann es kontraproduktiv sein, sich das noch extra bewusst zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Iamjonbenet  26.03.2022, 13:01

Genau meine Meinung.

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Die finde ich super, bringt mich voll runter wenn ich Stress habe, ist auch mittagspausen-geeignet.

Aber irgendwelches theoretische Hintergrundwissen habe ich darüber nicht :-)