Was haltet ihr davon dass Österreich Wölfe zum Abschuss freigegeben hat?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Kein Wolf soll abgeschlossen werden 71%
Wir brauchen keine Wölfe in Österreich 25%
Die Regierung hat alles andere versucht 4%

9 Antworten

Kein Wolf soll abgeschlossen werden

Hey!

Man sollte die Wölfe eben nicht abschießen. Diese Behauptung "Die meisten, die mitreden haben nichts mit Wölfen zu tun" ist erstmal irreführend und stumpf eine Behauptung ohne Beleg. Tatsächlich habe ich viel mit Wölfen zu tun - habe in der Oberlausitz gelebt, jetzt in Bayern in einem Wald mit Wölfen. Anyway: Selbst wenn man nichts mit Wölfen zu tun hat, darf man trotzdem mitreden und sich eine Meinung bilden - oder darf ich nichts über Justizirrtümer sagen, weil ich keine Juristin bin?

Sind Wölfe wirklich so eine große Gefahr für Nutztiere?

Nutztiere machen weniger als 1 % der Nahrung von Wölfen aus. Der Großteil sind Kaninchen, Wildschweine, Rehe und Wurzeln + Früchte. Es ist nicht so, dass Wölfe im Legionen-Style auf Grundstücke springen und Tiere reißen. Wölfe jagen zuerst mal im Wald, der Wald ist auch deren Gebiet, von mir aus also. Dort jagen die übrigens keine Menschen! Wölfe fressen keine Menschen und Konflikte sind äußerst selten, noch seltener, als bei Braunbären. Dieses eine Video, indem ein Jäger behauptet, ein Wolf habe ihn vertrieben, ist bestenfalls ein Indiz, wenn überhaupt. Wölfe sind keine blutrünstigen Monster, die alles fressen, was die sehen, wie man es sich manchmal vorstellt.

Nochmal: Wölfe töten jährlich, wenn es hochkommt, 4.000 - 6.000 (Zahlen variieren je nach Quelle) Nutztiere. Menschen täglich töten über 2.000.000 Nutztiere (nur in Deutschland)! Wer ist hier wohl die größere Gefahr?

Ökologische Bedeutung der Wölfe

Die ökologische Bedeutung der Wölfe ist von immenser Wichtigkeit für die Aufrechterhaltung der natürlichen Ökosysteme. Wölfe spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Tierpopulationen und der Erhaltung der biologischen Vielfalt. Wölfe sind Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette, und ihre Präsenz beeinflusst direkt die Populationsdynamik ihrer Beutetiere, wie zum Beispiel Hirsche, Elche, Wildschweine und andere mittelgroße bis große Herbivoren. Durch die Regulation der Beutetierpopulationen tragen Wölfe dazu bei, die Überweidung von Pflanzen und die Destabilisierung der Vegetation zu verhindern. Dies fördert die Biodiversität, da eine gesunde und vielfältige Pflanzengemeinschaft die Grundlage für eine Vielzahl anderer Tierarten bildet. Der Schutz der Wölfe kommt also nicht nur Wölfen, sondern auch anderen Tieren zugute

Sind Wölfe eine Gefahr für den Menschen?

Die Entwicklung der Wölfe hat - wie zu erwarten - zu Diskussionen und Sorgen in der Bevölkerung geführt. Eine häufig gestellte Frage lautet: "Muss ich Angst vor Wölfen haben?" Die Antwort darauf ist komplex. Wölfe sind von Natur aus scheue Tiere und meiden normalerweise den Kontakt mit Menschen. In den seltenen Fällen, in denen Wölfe sich Menschen nähern, handelt es sich in der Regel um neugierige Interaktionen oder territoriales Verhalten, nicht um gezielte Angriffe.

Dennoch ist es wichtig, Vorsicht walten zu lassen und Verhaltensregeln im Umgang mit Wölfen zu beachten, das gilt bei allen Tieren. Insbesondere wenn man auf Wanderungen oder in ländlichen Gebieten unterwegs ist, sollten Hunde an der Leine geführt werden, da sie als potenzielle Konkurrenz oder Beute angesehen werden können. Es ist auch ratsam, Wölfe nicht zu füttern oder anzulocken, um unnötige Nähe und mögliche Probleme zu vermeiden.

Außerdem: Wölfe haben Angst vor dem Menschen, das müssen die nicht wieder lernen. Denkt ihr Braunbären machen sich vor euch in die Hose, obwohl wir die ausgerottet haben bundesweit? Und - als wäre das Verhalten von Wölfen in Bezug auf Nutztiere früher anders gewesen.

Fazit

Die Rückkehr der Wölfe hat in den letzten Jahren sowohl positive als auch kontroverse Reaktionen hervorgerufen. Die ökologische Bedeutung der Wölfe als Schlüsselart und ihr Beitrag zur Aufrechterhaltung der biologischen Vielfalt sind unbestreitbar. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Wölfe eine wichtige Rolle bei der Regulation von Tierpopulationen spielen und dazu beitragen, das Gleichgewicht in den Ökosystemen zu erhalten.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium
Kein Wolf soll abgeschlossen werden

(eigentlich eher ein Mittelding, ich bin dennoch fürs erschießen, allerdings in anderen Situationen)

Nö, im Grunde wird hier in den Europäischen Ländern, gerade in DE und Österreich eigentlich fast nix getan. Aber im rum heulen waren wir hier schon immer gut wenn's nicht so läuft wie wir wollen.

Wir meinen ein kleiner Stromzaun, wenn überhaupt und oft nichtmal 2 Herdenschutzhunde würden reichen um Wölfe fern zu halten. Diese Herdis sind dann auch noch total untauglich gezüchtete Pyrenäenberghunde oder andere Rassen die zwar die passenden Triebe haben, aber denen total Arbeitsuntauglich sind. Zu fett, zu träge, nicht fit.

Was man tun sollte? Im Grunde würde man nichtmal einen Zaun brauchen. Stellt mal 5 CAO's aus den alten Linien oder originale Kangals, nicht diese fetten Viecher hier aus DE, auf diese Weiden. Das reicht auch für Hundert Schafe oder mehr. Aber nein man beschäftigt sich nichtmal damit und sagt einfach "bevor ich bisschen recherchieren müsste und was tun müsste, lass ich lieber alle abknallen!".

Nehmen wir Länder wie die Türkei als Beispiel. Die haben deutlich mehr Wölfe als wird. Die haben noch so richtig viele Wölfe und in manchen teilen auch Hyänen + sehr viele Kojoten. Da geht's richtig ab mit den Schafherden. Da heult kein Schäfer rum und diese Schäfer dort haben Schafherden, so große gibt es hier gar nicht.

Da hört man kein jammern, kein mimimi. Wieso nicht? Die haben dann bei sehr großen Herden etwa 10 Kangals (wie gesagt noch originale) oder Akbash die da mit rum laufen. Da passiert nur selten was schlimmeres. Wenn der Wolf es schafft mal 1 Schaf zu holen hat er Glück. Und selbst wenn - klar die Schäfer sind darüber nicht glücklich aber die sind da viel entspannter wie wir hier. Ich hatte schon mit einigen Schäfern Kontakt aufgenommen, auch aus Turkmenistan usw - eigentlich der Hunde wegen eben, aber die meinten auch, niemand ist froh wenn ein Schaf gerissen wird, aber das ist die Natur und damit muss man leben. Die leben da wirklich schön im Einklang mit Wölfen und die haben viel mehr Wölfe dort als wir hier uns überhaupt vorstellen könnten.

Und wehe man kommt mir hier jetzt mit "aber die Kosten!". Ja der Hund kostet schon was, die Haltung aber nur mäßig viel. Brot aufweichen in Milch und Wasser, ab und zu ne Keule Fleisch. So leben diese Hunde seit tausenden von Jahren und werden steinalt. Klar ein Hobbyschäfer wird sich sowas seltener "leisten" können, da steht dann aber auch die Frage im Raum ob dass das richtige Hobby ist. Wird keiner hören wollen aber wenn die Natur so unter dem "Hobby" von Menschen leiden dass nun Tiere geschossen werden müssen, dann tut's mir leid - da ist mein Verständnis zumindest am Ende. Ich finde auch ganz einfach dass unsere tolle Regierung da gerne auch unterstützen darf. HSH für richtige Berufsschäfer z.B sollten steuerfrei sein und gerne darf die Regierung sich da auch an andern Kosten beteiligen. Sonst haben die ja auch für jeden Mist Geld. Hobbyschäfer müssen natürlich selbst schauen. Ist immerhin ein Hobby. Sage selbst ich.

Und es sind halt leider meist immer die Hobby Schäfer die rum jammern. Die welche das ganze Hauptberuflich machen sind nämlich meist schon ganz gut aufgestellt. Da sind wir hier tatsächlich eine Ausnahme, ich arbeite ebenfalls auf einem Hof, dort wird auch eher hobbymäßig Vieh gehalten. Aber wir haben mittlerweile auch aufgerüstet und haben seitdem bis auf ein Huhn, welches oben am Wald mit den Schafen zusammen stand, nichts verloren. Da war man natürlich auch genervt. Aber so ist das halt. Wir leben nicht alleine auf dieser Erde. Aus dem Grund kommt hier ja auch zu meinem nochmal ein ordentlicher und hoffentlich arbeitstauglicher HSH dazu der dann im Gegensatz zu meinem auch spät abends und Nachts aufpassen darf.

Soweit erstmal also meine Meinung dazu, ich bin schlicht weg dagegen jetzt schon nur ans erschießen zu denken ohne dass man WIRKLICH mal was anderes versucht hätte.

ABER ich bin auch nicht gänzlich gegen das mit dem erschießen. Sollte ein Wolf sich z.B zu wohl in der Nähe der Menschen fühlen und nicht verschwinden wollen, dann würde ich den Jäger holen lassen. Da muss man dann einfach diese harte Maßnahme durchführen. Und auch wenn ein Bauer starke Probleme mit dem Wolf hat, würde ich den Jäger nachts halt mal in der nähe der Herde ansitzen lassen. Das aber eben nur wenn weder ein ordentlicher Zaun noch wirklich gute Herdenschutzhunde etwas bringen. Erschießen sollte immer die letzte Wahl sein.

Einigen hier wird meine Antwort sicher nicht schmecken. Aber damit kann ich leben, im Gegensatz zu den meisten hier arbeite ich nämlich tatsächlich mit Vieh und bin mir den Risiken die der Wolf stellt mehr als bewusst. Ich halte nur nicht viel vom "Kontrollierten" schießen von Wölfen. Denn ich kann mir mehr als nur gut vorstellen dass sich nicht jeder daran halten wird. Das ist meine Hauptsorge.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
☑️ Andere Antwort,

… da auch Du den Fehler machst und hier nur (wie schon so viele diesbezügliche Fragen vor Dir) „schwarz“ und „weiss“ als Antwortoptionen anbietest.

Die Frage wird hier ja sinngemäß nicht das erste mal gestellt. Einfach mal die Suche von GuteFrage benutzen. Es ändern sich die Meinungen hier ja nicht speziell dadurch, das es jetzt um Österreich geht.

Zur Debatte an sich:

Gerade zum Thema Wolf gibt es viel "Meinung" bei allen möglichen Leuten.

Aber sehr viele dieser Leute haben mit dem Wolf selber gar nichts zu tun. Sie leben nicht mit ihm, er hat keinerlei Auswirkung auf ihr persönliches Leben. Trotzdem "meinen" sie, da mitreden zu können und irgendwelche Forderungen stellen zu müssen, deren Folgen dann aber andere Menschen betreffen und nicht sie selber.

Und diese anderen Menschen sollen das dann einfach so hinnehmen, sollen mit den Folgen dann eben einfach so leben, weil irgendwer Drittes etwas "findet".

Und ihre "Argumente" haben die „Leute mit den Meinungen“ vom Hörensagen, weil sie da mal was gehört haben was für sie "irgendwie richtig und logisch“ oder irgendwie „nach toller, heiler Natur“ klang (wohlgemerkt als Laie, der das ggf. in der Tiefe gar nicht hinterfragen und beurteilen kann). Nicht aus persönlichem Erleben.

Das ist erst einmal vom Grundsatz her ein Problem und führt (wie man an der aktuellen Wolfsdebatte sehen kann) zu einer Spaltung und einem "gegeneinander" anstatt zu einem "miteinander".

  1. Sind diejenigen die etwas fordern denn auch bereit, die dadurch entstehenden Folgen selber mit ihrem persönlichen Portemonnaie zu bezahlen und deshalb persönlich irgendwelche Mühen auf sich zu nehmen um die Folgen abzumildern? Nein.
  2. Haben sie denn Lösungen, die diesen anderen Leuten (die es wirklich betrifft) konkret helfen? Nein, ebenfalls nicht.

Da kommen nur irgendwelche abstrakten Vorschläge nach dem Motto "Die könnten ja einfach…(Herdenhunde/Zäune/Esel/...)" die auch wieder darauf hinaus laufen, das Sie den Wolf haben wollen, Andere aber damit klar kommen und die Folgen (Aufwand/Kosten) tragen sollen. Es läuft also wieder auf Punkt 1 oben hinaus.

Das macht diese ganze Diskussion in der Gesellschaft im Moment so schwierig.

Zum Wolf:

Der Wolf muss erst wieder lernen, das ihm vom Menschen aktiv Gefahr droht, damit er sich vom Menschen selber und seinem Nutzvieh fern hält.

Das erreicht man nicht, indem man tatenlos zusieht und nichts macht.

Denn der Wolf ist ein schlaues Tier. Er lernt dazu und gibt dieses Wissen an seine Nachkommen weiter die sich das Verhalten abschauen und es dann, wenn sie die Eltern verlassen und eigene Rudel gründen, dieses Wissen auch in die Welt hinaus weitertragen.

Das heisst, das sich das Verhalten des Wolfes auch durch unser eigenes Verhalten (und wie viel Angst wird dem Wolf machen) verändert. Denn unser Verhalten dem Wolf gegenüber wird vom Wolf sehr wohl erkannt und er richtet sich darauf ein. Wenn er merkt, das wir ihm nichts tun, dann wird er immer mehr die Scheu verlieren und die Wahrscheinlichkeit von Konfrontationen wird immer mehr ansteigen.

Früher wurde er vom Menschen aktiv gejagt, verletzt, getötet. Das Miterleben solcher Situationen hat dem Wolf klar gemacht, das er den Menschen und seine Behausungen, seine Tierhaltung etc. meiden muss.

Heute findet das nicht mehr statt. Der Wolf merkt, das ihm vom Menschen außer "gescheucht zu werden" nichts Ernsthaftes mehr droht. Er läuft ein paar Meter weg, schaut sich um und merkt "mehr passiert hier nicht".

Das ist nicht nur für uns selber irgendwann gefährlich, weil er den Respekt vor dem Menschen verliert sondern führt mittelfristig auch zu immer mehr Problemen, da er sich auch in die unmittelbare Näher der Menschen, deren Behausungen, ihrer Nutz- und Haustiere, Straßen etc. begibt. 

Und dass das keine bloße "Spinnerei" ist sondern bereits jetzt ganz real passiert, das kann man hier zum Beispiel sehen, wo ein Wolfsrudel bereits dazugelernt hat und den Menschen offen konfrontiert um ihm das erlegte Wild abspenstig zu machen. Oder in dem anderen Beispiel wo er seelenruhig 8 km durch eine Großstadt spaziert.

Tipp: Das ganze verlinkte Video ist im Zusammenhang mit diesem Thema interessant. Es werden da nämlich auch noch andere Punkte angesprochen.

Fazit

Es geht weder darum „alle Wölfe einfach so machen zu lassen“ noch „alle Wölfe abzuschießen“.

Wenn es eine einfache, für alle gangbare Lösung gäbe, dann hätte man die schon lange gewählt. Gibt es aber leider nicht. Also wird man weiter versuchen, da einen Kompromiss zu finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Wir brauchen keine Wölfe in Österreich

In Deutschland auch nicht.

Zu dicht besiedelt, das WIRD Probleme geben, auch wenn die grünen Traumtänzer das nicht wahrhaben wollen.

Die Tiere passen sich an, verlieren ihre Scheu vor dem Mensch und irgendwann ändert sich auch der Speiseplan, wenn da ständig so langsame 2-Beiner im Revier rumlaufen......

Um auf diese Frage eine angemessene Antwort geben zu können, besitze ich schlicht nicht die Expertise. Ich nehme an, dass die Problematik in der Realität weitaus komplexer ist, als viele Menschen (und auch gewisse Politiker) das wahrhaben möchten.

Umso spannender finde ich es, wie viele Menschen eine klare Meinung zu dem Thema vertreten.