Was hättet ihr gerne früher gewusst und was hat euch das Leben gelehrt?

7 Antworten

  • Hab keine Erwartungen.

Das ist wahr, denn dann ist die Enttäuschung nicht so groß.

  • Das Leben vergeht schnell, je älter man wird umso schneller läuft die Zeit

Das sagte meine Biebricher Oma immer, und sie hatte so recht.

  • Lügen haben kurze Beine

Es ist besser den geraden Weg der Ehrlichkeit zu gehen, man müsste sich alle Lügen merken können, aber sie kommen sowieso heraus.

  • Auch der schlimmste Liebeskummer kann überwunden werden

Auch wenn es ewig dauern kann.

  • Tue Gutes zu Lebzeiten, Blumen auf dem Grab nützen nichts

Ich habe mir nichts vorzuwerfen, hab eEltern und Freunde sterbebegleitet.

  • Geniesse das Leben, lass es Dir gut gehen

Solange es möglich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn ich früher gewusst hätte, wie grausam die Oberstufe ist, hätte ich nie versucht, das Abitur zu machen. Leider weiß ich das erst jetzt, nachdem ich die beiden schlimmsten Jahre meines Lebens erlebt habe.

Damals (vor zwei Jahren) war ich in Klasse 10 und stand vor der Entscheidung, wie es danach weitergehen soll. Zu dem Zeitpunkt hat mir die Tatsache glaube ich ein wenig Angst gemacht, dass sich mein Leben nach der Schule so drastisch verändern wird. Ich hatte außerdem keine Ahnung, was ich überhaupt machen soll. Das waren starke Faktoren, die mich schließlich dazu gebracht haben, in die Oberstufe zu gehen. Ich war einfach noch nicht bereit für eine so große Veränderung. Meine beiden Freunde sind jedoch nach Klasse 10 alle gegangen und haben Ausbildungen angefangen. Ich hatte in der Oberstufe also niemanden, mit dem ich wirklich befreundet war. Da ich nicht wirklich gut darin bin, auf Menschen zuzugehen, habe ich dort leider keine neuen Freunde gefunden. In den Pausen habe ich meistens an einem Tisch auf dem Pausenhof gesessen und gemalt. Ab und zu habe ich mich auch mit den Lehrern unterhalten, aber das kam eher selten vor. Die Einsamkeit in der Schule konnte ich jedoch einigermaßen ertragen, da ich noch Freunde hatte, die nicht (mehr) auf meiner Schule waren (also eine war nie auf meiner Schule, eine war bis Klasse 10 da und mit der dritten Person, die abgegangen ist, hatte ich in der Oberstufe leider keinen Kontakt mehr). Mit denen habe ich mich am Wochenende getroffen. Schlimmer war es, dass ich kaum noch Freizeit hatte. Ich habe versucht, alle Hausaufgaben zu schaffen und für alle Tests und Arbeiten zu lernen, aber es war einfach zu viel. Daher habe ich regelmäßig Ärger und schlechte Noten bekommen und keine Hausaufgaben gemacht. Das war auch nicht besonders gut für mein Selbstwertgefühl. Teilweise hatte ich sogar Angst davor, Tests und Arbeiten herauszubekommen. Die Lehrer haben das glaube ich bemerkt und ab und zu auch versucht, etwas positives an meinen Leistungen zu finden, um mir dies zu zeigen. Das hat manchmal für einen kurzen Moment geholfen, aber im Grunde genommen konnten sie trotz ihrem Mitleid nicht viel an meiner Situation ändern. Mir ging es trotzdem total mies. All das habe ich schon nach wenigen Monaten erlebt, aber ich habe trotzdem 1½ Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass ich nicht mehr auf diese Schule gehöre. Das hat mir dem Mut gegeben, loszulassen und etwas neues zu beginnen. Im Februar diesen Jahres habe ich mich für eine Ausbildung zur Maßschneiderin beworben und wurde angenommen. Daraufhin habe ich das letzte halbe Jahr noch hinter mich gebracht. Bis kurz vor den Sommerferien wussten an meiner Schule abgesehen von der Schul-/Stufenleitung genau drei Leute, dass ich bald gehen werde. Alle Eingeweihten waren Lehrer. Erst in meiner letzten Chemiestunde haben es ein paar meiner Mitschüler erfahren. In der Stunde hat uns nämlich die Lehrerin gefragt, was wir beruflich machen wollen. Sie gehörte zu dem Zeitpunkt noch nicht zu denen, die etwas wussten. Als ich von meinem Vorhaben erzählt habe, hat sie mir viel Glück gewünscht und sich riesig für mich gefreut. Überraschenderweise hat der Rest des Kurses ähnlich reagiert. Wie gesagt hatte ich nicht viel mit denen zu tun, aber natürlich fand ich das toll. Einige haben es aber auch erst an meinem letzten Schultag erfahren, an dem die Lehrer in der Schule eine kleine Abschiedsfeier für alle organisiert haben, die nach der 12. Klasse abgehen. Nachdem ich mein Zeugnis feierlich überreicht bekommen habe, bin ich mit dem Fachabitur von der Schule abgegangen. Das haben meine Eltern und ich mit einem Wochenende im Europa-Park gefeiert. In ca 1½ Wochen beginnt endlich meine Ausbildung. Hoffentlich wird es mir dadurch endlich besser gehen.

Das war meine Geschichte. Ich hoffe, dass ich dir damit irgendwie helfen konnte.


AnimeCustom 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 15:30

Woah, vielen Dank für deine Beitrag. Das hört sich sehr traurig an, aber ich bin auch froh, dass du es hinter dir lassen konntest und es nun vorbei ist. Ich wünsche dir auf jeden Fall nur alles erdenklich gute bei deiner neuen Ausbildung und für dein weiteres Leben. ^^

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Früher: Dass es einen lebendigen Gott gibt, der einem hilft, wo es nur geht. Vorher habe ich ne Menge Dummheiten begangen, gelernt daraus habe ich kaum etwas. Erst nach meiner Berufung, Schulung, die immer noch nötig ist.

Es gibt weder gut, noch böse. Jeder handelt gerecht.

Hätte ich das früher gewusst, dann wär ich damals ein sehr viel empathischerer Mensch gewesen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gesunder Menschenverstand

AnimeCustom 
Beitragsersteller
 14.08.2024, 21:43

Inwiefern handelt jeder gerecht?

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AnimeCustom 
Beitragsersteller
 14.08.2024, 21:46
@DeathTheKid42

Und trifft das auch zu, wenn man zum Beispiel in einer ethischen Zwickmühle steckt und etwas entscheiden muss, was beides keine befriedigende Lösung ist, aber man sich für eine Sache entscheiden muss? Stichwort: Trolley-Problem

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DeathTheKid42  14.08.2024, 21:49
@AnimeCustom

Ja, auch dann ist es gerecht. Wenn man die Wahl hat, entweder einen Mann oder 5 Kinder zu überfahren, dann halten es die meisten für gerecht(-fertigt) den Mann zu töten, um die Kinder zu retten.

Aber da Gerechtigkeit etwas subjektives ist, können andere das für ungerecht halten. (Zum Beispiel die Familie des Mannes.)

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Das man nicht mit Leuten diskutieren sollte, die Immun gegen Fakten sind.

Denen kannst du noch so oft die Wahrheit sagen, da kommt nur Müll raus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AnimeCustom 
Beitragsersteller
 14.08.2024, 21:43

wahre Worte

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