Was geschieht im Gehirn eines Menschen, dessen "Wille gebrochen" wird?
Ich habe gestern eine Frage in Bezug auf die Rekruten in den Boot-Camps der US Marines gestellt. Bei fast allen Antworten wurde gesagt, dass dort der "Wille, die Seele gebrochen" wird und aus einem zivilen Menschen ein Soldat gemacht wird.
Was geschieht dabei im Gehirn, so dass es zu diesem Unterschied zwischen dem sog. normalen Menschen und dem seelisch gebrochenen, zum Soldaten umprogrammierten kommt?
Soweit ich informiert bin, schafft es nicht jeder durch die 13 Wochen der dortigen Ausbildung. Warum, weil SEIN Wille zu stark ist und sich nicht brechen lässt? Weil der Rekrut Angst vor den Prozeduren bekommt? Weil es ihm abartig vorkommt?
3 Antworten
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Ich glaub kaum, dass dir hier jemand sagen kann, ob eine anders geartete neuronale Vernetzung werfolgt und wieweit die synaptischen Verschaltungen sich ändern und wenn ja, in welcher Weise.
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Wer dort "Dienst tun will", der will genau das erleben, was Du kritisierst.
Das sind schon spezielle Menschen, die sich anschließen.
Meiner Meinung nach ist der Motor fürs Durchhalten die Perspektive, später genau die Rolle des "Arschtretenden" einnehmen zu können.
Für mich wäre es nichts. Weil ich meinen Willen und meine Freiheit nicht rausprügeln, oder rausschreien lassen werde.
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Wille brechen heißt soweit ich weiß: Du erleidest so viel seelischen Schaden, dass sich die Instanz Gehirn und Seele nicht mehr verbinden. Sprich: Du spürst den Schmerz - seelisch - nicht mehr. Irgendwann gibt JEDE Seele auf und unterwirft sich dem was noch vorhanden ist. Es versucht zu überleben als letzte Instanz. Und wenn man der Seele quasi mitteilt dass die einzige Chance körperlich zu überleben ist sich zu unterwerfen wird sie das tun.
Klingt leicht schwammig :S
Es gibt viele Methoden Menschen "zu brechen". Eines haben aber alle gemeinsam: Sie sind durch und durch grausam.
Diejenigen die aussortiert werden und scheinbar nicht geeignet sind dafür sind übrigens nicht die schwachen - sondern die stärkeren - weil sie sich nicht so leicht unterordnen lassen. Was ein einzelnen Mensch aushält ist halt sehr verschieden.
Interessant dabei ist dass im Prinzip jeder gebrochen werden kann. Es dauert nur bei manchen länger. Und warum sollte man für eine Person, die ohnehin danach nicht mehr als eine Marionette ist mehr Aufwand betreiben als nötig.
An Kindern kann man das vllt am Leichtesten erklären: Sie sind darauf angewiesen geschützt zu werden damit sich auch ihre Seele in Ruhe entwickeln kann. Schlimme Ereignisse sorgen aber mitunter sehr schnell dafür dass sie gefühllos werden - weil sich die Seele abtrennt. Also der Teil, der zu fühlen Imstande ist.
Ich bin kein Forscher - habe nur einiges aus Interesse darüber gelesen. Kein Anspruch auf Richtigkeit bitte :o
Ein Bootcamp ist für mich jedoch etwas anderes wenn ich ehrlich bin...
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Ich finde das ist sehr gut erklärt. Danke.
Jemandem Ordnung bei zu bringen ist eine Sache. Gehirnwäsche und den Willen eines Menschen so zu demütigen, dass er Dinge tut gegen die menschliche Ethik ist ein Verbrechen. Die Schuldigen sind hierbei die "Ausbilder", nicht die hirnlosen Seelen die sich dann z.B. auch als Selbstmordattentäter in die Luft sprengen.
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Ich würde nichtmal den Ausbildern die Schuld geben weil diese selbst schon auf gewissen Weise gefühllos sein müssen. Ich würde die Schuld jenen geben die davon nix mitbekommen aber hinter einem großen Schreibtisch das Ganze für eine gute Idee halten und beauftragen.
genau das passiert ja ständig. gerade jetzt.
Ich vermute, daß da massive Änderungen der Verschaltungen passieren, die später nur sehr schwer wieder repariert werden können (also jede Menge Arbeit für Psychologen)