Was für gute Argumente gibt es gegen den Karma-Irrglauben, wenn es mehr mit Ursache-Wirkung-Argumenten erklärt wird?

8 Antworten

Wozu sollte man dagegen argumentieren? Wenn jemand einem anderen etwas Schlechtes tut, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Energie der Tat kommt auf die handelnde Person zurück, oder es ist nicht so. Sollte es nicht so sein, hat es nicht geschadet, wenn sich Leute denken: Ich klaue lieber jetzt nicht dieses Fahrrad, weil das Leid, was ich damit verursache, werde ich irgendwann selbst erleiden.

Im Fall, dass es nicht wahr ist, ist es einfach eine Hilfe, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden will.

Damit der Leser durch den Begriff „Karma“ nicht verwirrt wird, ist es wohl angebracht, dieses Wort in seinem rechten Zusammenhang zu erklären. Das Wort Karma bedeutete ursprünglich Opferbräuche und Rituale und umfaßte „yajnas“, die vom einzelnen nach den An­weisungen der Heiligen Bücher vollzogen wurden. Jedoch später schloß es alle Arten von Tugenden, soziale und selbstreinigende, wie Wahrhaftigkeit, Reinheit, Enthaltsamkeit, Mäßigkeit, Ahimsa, allumfassende Liebe, selbstloses Dienen und alle Taten wohltätiger und menschenfreundlicher Art ein. Kurz gesagt, man legte großen Nachdruck auf die Entfaltung der Atam-gunas, die dabei helfen, das Gemüt zu beherrschen und die geistigen Kräfte in die rechte Rich­tung zu lenken, um dem höheren Zweck der Befreiung des Atman oder des gefangenen Geistes zu dienen. 

Jede Tat eines lebenden Wesens verursacht Karma, ob wissentlich oder unwissentlich vollbracht und ganz gleich, ob noch in latenter Form als Gedanke oder geistige Schwingung, als gesprochenes Wort oder tatsächliche Handlung verübt.

Der Begriff »Karma« wird in den vielen philosophischen und religiö­sen Schriften Indiens häufig verwandt. Von den Priestern und Pre­digern wurde er in der Tat so oft auf negative Weise gebraucht, daß viele dazu gelangten, ihn als vermeintliches Hindernis auf dem Weg zur spirituellen Erlösung anzusehen. Da er dem Westen fremd ist, wird er gewöhnlich ohne genügende Erklärung übergangen. Alle Meister niederer Grade oder Stufen sprechen von Befreiung durch das Vollbringen von Handlungen, ohne an ihre Früchte oder Aus­wirkungen gebunden zu sein oder nach ihnen zu verlangen. Doch das ist nur eine Teilwahrheit und halbes Wissen.

Nun erhebt sich die Frage: Wie können die Karmas ausgelöscht oder unwirksam gemacht werden? Für jene, die wirklich auf der Suche nach Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis sind, gibt es einen Aus­weg aus dem Labyrinth der Naturgesetze, in dem wir sonst unent­rinnbar gefangen sind. Der Zutritt zu diesem Ausgang oder der Weg heraus aus diesem karmischen Dschungel, der sich unvorstellbar weit in die Vergangenheit erstreckt, wird uns durch die erlösende Gnade des wahren Meisters enthüllt. Wenn er uns einmal in seine Obhut genommen und mit dem ewigen, heiligen Wort oder dem Tonstrom verbunden hat, sind wir nicht mehr in Reichweite von »Yama«, dem Todesengel, der den negativen Aspekt der Höchsten Kraft darstellt und jedem einzelnen im Universum entsprechend sei­ner Taten Gerechtigkeit zuteil werden läßt.

Soweit ich weiß, ist "Karma"  die Lehre dessen, dass jegliche/r Handlung/Tat/Gedanke ..etc....eine Folge hat.. also somit "Ursache und Wirkung."

Das ist ja im Grunde auch richtig... Es gibt keine Wirkung ohne Ursache, und es wird es nie eine Ursache geben können, die keinerlei Wirkung haben würde....

Somit ist Deine Frage etwas schwierig einzuordnen, bzw. zu verstehen.

Manche verstehen "Karma" auch als "Vorherbestimmung", aber das wäre Nonsens, denn sonst wäre ja NIEMAND für irgendwas "verantwortlich"....

"Karma" scheint mir eher folgendes zu sein:

" Du bist in eine Situation gesteckt, und jetzt löse diese Situation durch Deine gesetzten Ursachen SO, dass positive/angenehme Wirkungen entstehen..."

Eigentlich nur ein gutes Argument: Man kann Phänomene auch erklären, ohne "Karma" zu postulieren, und zwar einfacher. Daher ist Karma ein unnötiges Konzept, es ist nicht die beste Erklärung.

Gegen "Glauben" gibt es überhaupt keine Argumente, es sei denn es würden innerhalb dieses Glaubens Argumente präsentiert welche man hinterfragen könnte.