Was fasziniert euch an Pen & Paper Rollenspielen?
Für ein Schulprojekt würde ich gerne wissen, was euch an Pen & Paper Rollenspielen fasziniert, wie ihr dazu gekommen seid, was eure Favoriten sind etc. Alles was mit dem Thema zu tun hat ist willkommen :)
7 Antworten
Hab es zweimal je ein paar Stunden gespielt
War ganz witzig
Muss man aber definitiv ein Typ für sein
Wenn man gerne rollen spielt und eine lebende Phantasie hat bietet sich sowas halt an
Ich bin ehr der Leveln und looten Typ und würde da nie ein regelmäßiges dauerhaftes Hobby draus machen
Also findest du, das dass eher etwas für "Nerds" ist, oder braucht man nur eine Portion Fantasie?
Ich spiele seit 30 Jahren.
Angefangen hatte das in der siebten Klasse, als ich mal bei einem neuen Mitschüler übernachtet hatte und er eins der damaligen Spiele auspackte und ich es einfach ausprobierte.
Damals in der Schulzeit hatten wir und regelmäßig getroffen und vor allem AD&D und einige anderen Titel gespielt haben.
Die Spiele und die Leute wechselten. Irgendwann fing ich selbst an Abenteuer zu leiten und hörte damit Jahre später wieder auf.
Was mir besonders Spaß macht, ist die Interaktion zwischen den Charakteren, wenn die gut ausgearbeitet sind, dann kann es ziemliuch tiefgängig werden.
Meine Favoriten sind Spiele aus den Bereichen Steampunk, viktorianisches Mystery und Star Wars. Die klassische Fantasy wie aus D&D eher weniger.
Mein favorisierten Spielstil wäre das cinematisches Rollenspiel, also Spiele die Simulation und Realismus pfeifen, sondern schnelle und einfache Regeln haben, die auf coole Action mehr wert legen als auf Erbsenzählen.
Am wenigsten mag ich taktische Spiele, die eine große Anleihe aus dem Tabletop haben, wo man bei jedem Kampf Miniaturen über eine Battlemap schieben muss und wie schon gesagt Erbsenzählerei, das geht ja manchmal weit über das Haushalten von Munition und Feilschen um jedes Brötchen das man kauft heraus.
Welches Szenario würdest du mir als Anfänger empfehlen?
das ist sicherlich Geschmackssache.
Historische Bezüge können komplexer sein, als reine Fantasy Settings. Zum Beispiel bei dem viktorianischen Zeitalter sind die gesellschaftlichen Normen und Zwänge extrem wichtig.
Da würde ich ein SciFi oder ein Fantasy Setting bevorzugen, da sich der Neueinsteiger dann erst mal auf die Regeln und das allgemeine Spiel konzentrieren kann.
Dann würde ich persönlich, taktische Spiele und überladene Regelsysteme wie D&D, DSA und Co vermeiden und eher zu einem übersichtlicheren System tendierden.
Für mich ist Pen & Paper das beste Spiel überhaupt.
Kein anderes Unterhaltungsmedium ist so kreativ, flexibel und vielschichtig wie Pen & Paper.
Ich habe 1983 bei einem Nachbarsjungen ein paar Ork-Zinnfiguren bewundert und kurz darauf spielte ich mit ein paar Schulfreunden MIDGARD 1. Wenig später wurden in einer Firmgruppe händeringend Spieler für DSA 1 gesucht. Seitdem lassen mich diese Spiele nicht mehr los.
In jedem Genre kann man als Spielleiter wunderbare Geschichten erzählen und seine Spieler in Welten abtauchen lassen.
Nur die Phantasie setzt die Grenzen des möglichen. Ob man ein Kuscheltier bei PP&P, einen Vampir in der World of Darkness oder in Game of Thrones Ned Stark, Herrscher über Winterfell spielen will.
Übrigens George R. R. Martin ist auch Rollenspieler. Der Beweis:
https://youtube.com/watch?v=faHLenXgJwc
Kein Videospiel-RPG oder MMORPG kann eine Geschichte mit so vielen Freiheiten und Möglichkeiten erzählen wie ein menschlicher Spielleiter und sie dabei persönlich auf seine Spieler/Figuren abstimmen. Kein Grafikchip kann mit der eigenen Vorstellungskraft mithalten.
Ich liebe es als SL eine Geschichte zu erzählen und eine plastische Welt darzustellen in der meine Spieler die entscheidenden Rollen spielen. Den NPCs Leben einzuhauchen und sie durch Mimik, Gestik und Stimme darzustellen. Ein kleines bisschen Impro-Theater gehört bei mir dazu.
Bei meinen Spielern lege ich Wert darauf, dass die Figuren mehr als nur Zahlen auf einem Blatt Papier sind. Sie müssen eine gewisse Tiefe und Vergangenheit haben, Ecken und Kanten sind sozusagen Pflicht. Das Ausspielen derselben sowieso.
Nachdem ich mich sehr lange in verschiedenen Fantasy und SCIFI Welten herumgetrieben habe, zieht es mich momentan in viktorianische Zeiten.
Rippers mit Savage Worlds Regeln, wenn ich Lust auf schnelle, pulpige und taktische Kämpfe habe, oder eher erzähllastige Planetary Romance in Space 1889.
Grusel und Horror nach H.P. Lovecraft ist nach langer Spielzeit mein nächstes Projekt. Das Cthulhu Abenteuer “Abwärts” spielt hauptsächlich in einem Fahrstuhl und lehrt meine Spieler das Fürchten.😨😉
Meine Begeisterung gipfelte darin, dass ich Gründungs- und Vorstandsmitglied eines PnP Rollenspielvereins wurde, der von unserer Stadtbücherei u. a. mit Räumlichkeiten und Werbung unterstützt wird. Wir haben uns speziell der Jugendförderung verschrieben, da Pen & Paper Rollenspiele besonders gut geeignet sind, Kindern und Jugendlichen Problemlösungsstrategien zu vermitteln, soziale Fertigkeiten zu erlangen, das Lernen und die Erzählkompetenz zu fördern und um gemeinsam sinnvoll Zeit zu verbringen.
Das Sagen übrigens Videospieleentwickler zu PnP:
https://youtube.com/watch?v=Zift89L_sac
Ganz nebenbei kann PnP auch ein sehr günstiges Hobby sein. Im normal Fall reicht ein Grundregelwerk, Papier, Stifte, Würfel und ein paar Freunde. Kostenpunkt zwischen 0€ (Kostenloser Download im Web) und ca.50 €. Mit dieser Austattung und etwas Phantasie kann man sich und seine Freunde mehrere Dutzend Stunden prächtig unterhalten.
Mit wie viele Kinofilme kann man sich und seinen Freunden berieseln lassen bis 50€ aufgebraucht sind?
Das interaktive Kopfkino im Rollenspiel ist für euch und eure Mitspieler kostenlos und unendlich, solange ihr Spaß daran habt.
Wer überhaupt nicht weiß über was ich hier schwärme sei folgende YT Filmchen ans Herz gelegt.
Was ist Pen and Paper von Orkenspalter TV ca. 8 Min.
https://youtube.com/watch?v=H_zLvsvghXc
Was ist Pen and Paper von Orkenspalter TV ca. 30 Min.
https://youtube.com/watch?v=5SwAX6UCCyE
Was ist Rollenspiel mit Demo (drei Teilig):
https://youtube.com/watch?v=oi3s3Z7u9kQ
Midgard : http://midgard-online.de
DSA:
http://www.ulisses-spiele.de/sortiment/rollenspiele/das-schwarze-auge/
Rippers: http://www.prometheusgames.de/verlag/verlagsprodukte/savage-worlds/rippers/
Space 1889: http://www.uhrwerk-verlag.de/spiele-und-systeme/space-1889/
Cthulhu: http://www.pegasus.de/cthulhu/
Noch Fragen? Einfach Melden.
☺
Hoffentlich konnte ich helfen
Dash
Ich habe im Netz von sogenannten Kampagnen gelesen, mehrere Spiele mir übergeordeter Handlung. Mir ist aber nicht ganz klar, wie diese funktionieren bzw. was hat das mit dem ewigen Spiel zu tun?
Ein einzelnes Abenteuer ist vom Umfang einem Kinofilm ähnlich. Eine abgeschlossene Geschichte die in wenigen Spielsitzungen abgehandelt wird. Ein klarer Anfang und Ende so wie ein recht schnell aufgebauter Spannungsbogen.
Wenn die Charaktere und ihr Hintergrund vorgegeben sind, nennt man das auch einen Oneshot. Das sind Abenteuer die oft auf Conventions angeboten werden, um ein System/Spiel einem neuen Publikum vorzustellen.
Bei Oneshots können Charaktere oft eine recht kurze Lebenszeit haben, da die getroffenen Entscheidungen nur die einzelne Spielsitzung/en betreffen. Besonders bei Horror RPGs wie Cthuhlu, bei dem Charaktere recht schnell sterben oder wahnsinnig werden.
Eine Kampagne ist mehr mit einer langen TV Serie zu vergleichen. z.B. Game of Thornes. Die Handlung kann mehrere Spannungsbögen enthalten und wird über mehrere Spielsitzungen aufgebaut. Mehrere Einzelabenteuer werden durch einen roten Faden verknüpft. Dabei hat man auch die Möglichkeit selbst erstellte Charaktere in der Geschichte weiter zu entwickeln. Nicht nur regeltechnisch, d.h. Verbesserung und/oder neu Erlernen von Fertigkeiten und Talenten, sondern auch wie sich die gespielte Story auf den Charakter auswirkt. Aufstieg und Fall in Organisationen/Familien, Heirat, Rache usw. Dies ist natürlich von der jeweiligen Vergangenheit und Geschichte der einzelnen Charaktere abhängig und natürlich können Figuren auch in diesen Geschichten sterben und von anderen "Hauptrollen/Spielercharakteren" ersetzt werden.
Dies ist die klassische Art Pen & Paper in seiner heimischen Gruppe zu spielen. Solche Kampagnen haben bei mir Jahre überdauert, obwohl nur 2 Wochen zwischen den einzelnen Spielsitzungen lagen. Ähnlich wie bei epischen Romanserien wie die Midkemia Saga oder das Rad der Zeit.
Muss leider zugeben, dass ich noch nie selber gespielt habe, da ich nicht genug aus meinem Freundeskreis dazu begeistern konnte.
Bin allerdings begeisterter Zuschauer bei RocketBeansTV (z.B. P&P T.E.A.R.S und P&P B.E.A.R.D.S)
Faszienieren tut mich vorallem daran, dass man in cooperation mit einem guten Spielleiter tatsächlich seine Ideen direkt ins Spiel einfliessen lassen kann (im Gegensatz zu einem Videospiel).
Da wir mit unserem Verein das Rollenspiel stärken und verbreiten wollen, ist dein Schicksal für uns furchtbar.😉
Dagegen muss man etwas tun.😁
Also wenn genug Zeit und echtes interresse besteht gibt es schon Möglichkeiten. Z.B. beim GRT am 24.02.2018 -> www.gratisrollenspieltag.de
Sorry für ungefragte Ratschläge.😊
Also ich spiele seit ca 8 Jahren mit meinen Freunden DSA (Das Schwarze Auge). Ich spiele gerne mit ihnen dieses Spiel, da es einen für ein paar Stunden in eine völlig andere Welt zieht. Man kann es sich vorstellen wie einen geselligen abend auf der Couch mit den Jungs/Mädels und nem Bier dazu, nur dass man gedanklich in einer anderen Welt ist, abenteuer erlebt und Unsinn veranstaltet.
Natürlich versucht man immer sich an das Abenteuer zu halten, was gerade gespielt wird, aber man ist eben in dieser Welt sehr frei in seinen Entscheidungen. Dabei muss man aber beachten, dass man einen Character spielt, der einen eigenen Character hat. Zum beispiel kannst du eine starke Goldgier haben, dann musst du das auch ausspielen und stattdessen nicht einfach sagen "ach lassen wir die Kiste voll Gold liegen, die ist zu schwer". Man muss die Nuancen des Characters eben ausspielen.
Weiterhin entwickelt sich der Character während des Spielens, zwar langsam, aber stetig.
Gerade die Tiefe, die manche Charactere an den Tag legen können und der Spaß, den man haben kann für ein paar Stunden eben nicht auf einer Couch zu sitzen, sondern durch eine Stadt zu wandeln und einen geheimen Hexerzirkel auseinander zu nehmen, mit den anderen Spielern und Nicht-Spielercharacteren zu interagieren, das ist schon toll.
Muss man denn irgendwas bei der Charakter Erstellung beachten, oder wirken alle Charakter auf Anhieb authentisch?
Naja du solltest dir vorher überlegen, wie dein Charakter funktionieren soll. Also so typische Fragen sind:
Wie gut soll er kommunizieren können?
Wie soll er handeln, wenn er vor moralische Fragen gestellt wird?
Starke Gruppenzugehörigkeit oder eher Einzelgänger?
Welche Hintergrundgeschichte hat er? Also Wo kommt er her, was hat er gemacht, wieso ist er jetzt hier?
Auf Grund einer Hintergrundgeschichte lässt sich auch erklären, warum er z.B. gut im Nahkampf oder Fernkampf ist oder dass er gut in der Wildnis überleben kann oder sich super mit Kräuterkunde auskennt.
Die Frage ist ja wie man Nerd definiert