Was denkt ihr über Minimalismus?

8 Antworten

https://de.wikipedia.org/wiki/Einfaches_Leben

Bewusst, freiwillig und aus Überzeugung, weniger konsumieren finde ich gut für Mensch, Tier und Umwelt.

Minimalismus definiert jeder anders für sich. Ich bin z.B. nicht der Meinung, dass man als Minimalistin oder Minimalist möglichst wenig Dinge besitzen muss. Es ist ja kein Wettbewerb.

Ich wollte meinen Besitz verkleinern, weil ich den ganzen Kram irgendwann eher als Ballast empfunden habe. Reizüberflutung war auch ein großes Thema. Mit der KonMari Methode habe ich es geschafft. Es dauerte über ein Jahr, bis ich den Prozess vollständig abgeschlossen hatte. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Rückfälle gab es keine. Ich habe auch Nichts vermisst oder mich hinterher geärgert, dass ich das Teil nicht mehr habe.

Mittlerweile gibt es zur KonMari Methode auch ein Taschenbuch, eine Art Aufräum-Tagebuch, das Einen durch diesen Prozess begleitet:

https://www.amazon.de/Alles-Ordnung-praktischer-KonMari-Begleiter-Wohnung/dp/3499006863/

Ich hätte mir das damals auch gewünscht.

Um zu verstehen, warum die Autorin bestimmte Dinge macht, wie sie macht, empfiehlt es sich ihre Bücher Magic Cleaning zu lesen. Ist aber kein Muss.

Ich habe danach die richtige Menge der Gegenstände für mich gefunden und mir angewöhnt, Dinge möglichst nur noch zu ersetzen, wenn sie kaputt gehen und nicht mehr reparierbar oder nutzbar sind. Es kommt auch vor, dass ich feststelle, dass ich diesen Gegenstand auch überhaupt nicht mehr ersetzen muss, weil ich mittlerweile auch gut ohne auskomme.

Ich kaufe wenig (manchmal auch 1 Jahr lang gar Nichts), achte aber mehr auf die Qualität (nicht auf Marken). Ich habe auch nicht das Gefühl auf etwas zu verzichten oder (als Frau), etwas zu verpassen, weil ich nicht dem neuesten Modetrend hinterherrenne. ;)

Es ist sehr einfach sich neue Dinge ins Haus zu holen, aber diese auch wieder loszuwerden nicht.

Ich habe nicht viele Bücher zum Thema Minimalismus gelesen, aber dieses hier fand ich hilfreich, weil es kurz und knapp verschiedene Themen behandelt:

Das kann doch weg!: Das befreiende Gefühl, mit weniger zu leben. 55 Tipps für einen minimalistischen Lebensstil von Fumio Sasaki.

Man kann es auch als E-Book kaufen und, je nachdem, wo man es kauft, gibt es auch eine kostenlose Leseprobe.

Ansonsten kann ich noch den Youtube Kanal A to Zen Life empfehlen. Ist zwar komplett auf Englisch, aber man kann sich die Untertitel übersetzen lassen.

Es gibt noch zahlreiche andere Methoden und Ratgeber zu diesem Thema. Die KonMari Methode ist nicht für Jeden was. (Außerdem schmeisst man natürlich auch nicht alles weg, sondern spendet oder verkauft die Sachen.)

Ein minimalistischer Lebensstil ist nicht für Jeden was. Das muss man wollen. Ohne Zwang. :)

In manchen Punkten halte ich es für gut bspw

Technik und Elektronik z.b wenn man das Handy statt sich alle 12 bis 25 Monate ein neues ggfs teueres Gerät holt das bisherige Gerät stattdessen noch weitere 12 bis 24 Monate weiter nutzt - vor allem wenn es noch funktionstüchtig ist.

Da halte ich sehr viel von. Vielleicht hat es auch mit meiner Situation als Kind und Jugendlicher zu tun in der ich immer sehr wenig aber dafür gutes hatte. Ich finde dass der Spruch "Weniger ist mehr" fast immer stimmt. Wenn du von allem weniger hast benutzt du jedes einzelne wesentlich mehr und schenkst allem viel mehr Beachtung.

Die meisten Menschen die ich kenne haben von allem viel zu viel, und es nützt garnichts. Wenn man 50 Paare Schuhe hat kann man jedes einzelne garnicht oft genug tragen und erstens etwas von ihnen zu haben, und zweitens dass sie sich lohnen. Ganz zu schweigen von 70 T-Shirts oder 5000 Fotos auf dem Handy.

Wichtig dabei ist auch die starke Minimierung der Mengen aller Dinge, und gleichzeitig die Steigerung der Qualität. Geringe Menge bei gleichzeitig hoher Qualität bedeutet unterm Strich das Gleiche ausgegeben zu haben wie bei der 10-fachen Menge in schlechterer Qualität, bei gleichzeitig intensiveren Nutzung, höheren Aufmerksamkeit und Wertschätzung, sowie höherem Nutzwert, längerer Lebensdauer und somit der Einsparung von Ressourcen und Schonung der Umwelt. Man macht also alles richtig gegenüber einem Überkonsum.

Ein grober Überblick: Ich besitze 4 Paare Schuhe die jeweils 220,- Euro gekostet haben und sehr viele Jahre getragen werden. Ich werde sie auch neu besohlen lassen wenn es soweit ist und pflege sie aufwändig. Für den Sommer habe ich 7 T-Shirts die alle schon ein paar Jahre intensiv getragen wurden, aber aufgrund ihrer Qualität noch fast aussehen wie neu. Mir fehlen keine weiteren T-Shirts weil von ihnen immer 3 oder 4 frisch gewaschen im Schrank hängen. Hätte ich 25 würde ich jedes einzelne höchstens zwei mal pro Sommer tragen.

Entscheidet man sich für Minimalismus und hoher Qualität der Dinge, wie man sie zum Beispiel bei Manufactum bekommt, spart man trotz hoher Preise sogar viel Geld und fühlt sich freier, leichter und geniesst mehr. Es gibt bei mir mittlerweile sogar Jahre in denen ich absolut nichts kaufen muss weil alles da ist und alles lange hält. Keine Jeans, keine Schuhe, keine Küchenwerkzeuge oder Taschen.


Cordhose974 
Beitragsersteller
 04.11.2022, 16:46

Das hört sich sehr gut an und ist genau der Plan, den ich erreichen möchte, denn zuviel Ballast bzw zu viele Gegenstände, erdrücken mich.

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Könnte ich nicht weil ich es zu extrem finde aber wer es machen möchte soll es machen.

Ich brauche halt nur das, was ich brauche. Alles andere ist nur unnötiger Ballast und engt ein. Aber einige mögen ja genau das.


Cordhose974 
Beitragsersteller
 04.11.2022, 15:57

Ich arbeite darauf hin, nur noch das zu besitzen, was ich gebrauche.

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dnpdnp2  04.11.2022, 15:59
@Cordhose974

Habe selbst auch erst später damit angefangen. Hab nach wie vor Kram zu Hause den ich nicht brauche und der rum steht, aber mittlerweile alles irgendwie im Keller. Dafür kann ich den neu gewonnen Platz ganz gut nutzen.

Manchmal hol ich aber auch alles hoch wenn ich eine kreative Phase habe. Alles dabei präsent zu haben und direkten zugriff ist ganz praktisch um seine Kreativität in dem Moment zu fördern. Vielleicht mach ich aber auch einfach aus dem Keller ein Kreativzimmer.

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