was bedeutet `Laieninvestitur`?

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Das Wort „Laie“ ist ein Fremdwort aus der griechischen Sprache, von λαός („VolK“) und λαϊκός („zum Volk gehörig“), daraus lateinisch „laicus“ („Laie“). In kirchlichem/religiösem Zusammenhang ist ein Laie jemand, der kein Geistlicher ist (nicht zum Klerus gehört).

Das Wort „Investitur“ stammt von den lateinischen Wörtern „investire“ („einkleiden“) und „investitura“ („Einkleidung“).

Im Mittelalter hat es einen Konflikt um die Einsetzung (Investitur) von Geistlichen gegeben, den Investiturstreit. Seit Kaiser Otto I. haben die Könige und Kaiser verstärkt Geistlichen (Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte) weltliche Aufgaben übergeben.

Weltliche Herrscher haben eine Investitur (Einkleidung; so genannt, weil sie ihre Amtskleidung und Amtszeichen bekamen) von Geistlichen mit weltlichen Ämtern im Reich durchgeführt. Diese weltlichen Herrscher waren selbst Laien, keine Geistliche. Diese Amtseinsetzung von Geistlichen (besonders die Überreichung von Ring und Stab, den Symbolen ihrer geistlichen Autorität) durch weltliche Herrscher ist als Laieninvestitur angegriffen worden. Eine Kirchenreformbewegung strebte eine Rückbesinnung auf den christlichen Glauben und eine Beseitigung von weltlicher Einmischung an (als Freiheit der Kirche verstanden). Päpste und Kaiser/Könige (denen daran lag, ihnen gegenüber treue Männer in die Ämter zu bekommen) sind deshalb in einen Konflikt über die Investitur geraten.


Der Investiturstreit war der Höhepunkt eines politischen Konfliktes im mittelalterlichen Europa zwischen geistlicher und weltlicher Macht um die Amtseinsetzung von Geistlichen (Investitur). Als Zeit des Investiturstreites gelten für gewöhnlich die Jahre ab 1076 (Reichstag in Worms) bis zur Kompromisslösung des Wormser Konkordates im Jahre 1122.