Was bedeutet Hub/Bohrung beim PKW-Motor?

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Hallo!

Aus den Daten lässt nur folgendes herauslesen:

  • Model A (75,1 x 84,0) ist ein Kurzhuber, drehzahlfreudig, anfahrtsschwach, kleinerer Hubraum, als Model B
  • Model B (90,0 x 84,0) ist ein Langhuber, drehzahlschwach, gutes Drehmoment aus dem Drehzahlkeller (anfahrtsstark), grösserer Hubraum , als Model A

Welcher der beiden Motoren der stärkere ist, kann so nicht gesagt werden. Beide Motore haben aber eine komplett andere Motorcharakteristik.

LG Bernd


User48572 
Beitragsersteller
 18.03.2017, 12:10

Hi, das handelt sich um 2 Modelle von BMW: du hast die frage 100% richtig beantwortet. Denn das trifft genau auf die modelle zu. danke für deine antwort. du bist fachlich ziemlich top!

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Da kann  man gar nichts vergleichen da fehlt Anzahl der Zylinder Ventile Anzahl Treibstoffart  Gemischaufbereitung alles spielt eine sehr wichtige Rolle auch die Laufleistung bis jetzt  usw .

Der Hub wird mit der Bohrung verglichen. 

Dieses Hub-Bohrungs-Verhältnis hat Einfluss auf das Betriebsverhalten des Motors. 

Während der Kurzhuber  weniger Hub als Bohrung hat, ist dies beim Langhuber umgekehrt. 

Sind beide ungefähr gleich, so spricht man von einem quadratischen Querschnitt. 

Während langhubige Motoren eher mit Drehmoment im unteren Drehzahlbereich glänzen, sind kurzhubige zu einem besonders hohen Drehzahlniveau und großen Ventilöffnungen fähig. 

Extremes Beispiel ist die aktuelle (2007) Formel 1 mit 2,4 Liter-V8 und etwa 98 mm Bohrung und 40 mm Hub. 

Letzterer sorgt dafür, dass die mittlere Kolbengeschwindigkeit trotz einer Maximaldrehzahl von 19.000 /min die mittlere Kolbengeschwindigkeit nicht wesentlich über 25 m/s ansteigt. 

Um das Gewicht der Kolben gering zu halten, gibt es keinen Ölabstreifring, fast keinen Kolbenschaft und einen Kolbenbolzen, der stark verkürzt unmittelbar unter dem Kolbenboden angebracht ist. 

http://www.kfz-tech.de/Biblio/Formelsammlung/Hub-Bohrung-Verhaeltnis.htm

Kurzhuber ist ein Begriff aus dem Verbrennungsmotorenbau und bezeichnet einen Motor, dessen Kolbenhub kleiner ist als die Zylinderbohrung, das Hubverhältnis ist also kleiner eins. Kurzhuber haben eine kleinere Wegstrecke zwischen den Totpunkten als hubraumgleiche Langhuber und damit eine höhere maximale Drehzahl bei gegebener mittlerer Kolbengeschwindigkeit.

Im Zylinderkopf eines Kurzhubers ist Platz für größere Ventile, dies erlaubt einen höheren Luft- oder Gemischdurchsatz, mehr Drehmoment bei höheren Drehzahlen und damit mehr Maximalleistung.

Ein Hubverhältnis von 0,54 mit einem Hub von 60,8 mm und einer Bohrung von 112 mm hat zum Beispiel die Ducati 1199 Panigale.
Es ermöglicht eine Vergrößerung der Einlassventile im Vergleich zur
Ducati 1198 Testastretta Evoluzione von 43,5 mm auf 46,8 mm und der
Auslassventile von 34,5 mm auf 38,2 mm.

Nachteile sind das vergleichsweise höhere Gewicht des Kolbens und der flache, thermisch ungünstigere Brennraum. Die längeren Flammwege können mit mehreren Zündkerzen pro Zylinder ausgeglichen werden.

Langhuber ist ein Begriff aus dem Verbrennungsmotorenbau und bezeichnet einen Motor, dessen Kolbenhub größer ist als die Zylinderbohrung, das sog. Hubverhältnis ist dann größer als 1.

Langhuber haben kompakte und damit thermisch effiziente
Verbrennungsräume. Ventilgesteuerte Zweitakt-Langhuber (siehe unten)
haben einen geringeren Treibstoffverbrauch als Kurzhuber.
Nachteilig sind eventuell die geringere Höchstdrehzahl und damit die
geringere Leistungsdichte und bei Viertaktern die kleineren Ein- und
Auslassventile. Für eine problemlose Schmierung gilt als oberste Kolbengeschwindigkeit 20 m/s.

Der Ottomotor mit dem vermutlich größten Hubverhältnis lief im Renn-Voiturette VX5 von Peugeot um 1910[1]: Der Zweizylinder
mit 2815 cm³ Hubraum hatte eine Zylinderbohrung von 80 mm und einem
Kolbenhub von 280 mm (Hubverhältnis 3,5:1). Ursache war ein
Wettbewerbsreglement, welches die Zylinderbohrung auf 80 mm festlegte
ohne den Hub zu begrenzen.[2] Der Ventoux mit 603 cm³ aus dem Renault 3
mit einer Zylinderbohrung von 49 mm und einem Kolbenhub von 80 mm
dürfte mit 1,63 unter den Motoren von Serien-PKW das größte
Hubverhältnis haben. Auch der Willys Go Devil Vierzylinder
mit einer Zylinderbohrung von 79,4 mm und einem Kolbenhub von 111,1 mm
ist mit 1,40 recht langhubig ausgelegt. Ein Beispiel für einen
langhubigen modernen Ottomotor ist der Motor des Mercedes A 200 (100 kW/136 PS).

Bei großen langsamlaufenden Zweitakt-Schiffsdieselmotoren ist die Höchstdrehzahl durch die Kavitationsgefahr
(Dampfblasenbildung) am direkt angetriebenen Propeller auf etwa 60 bis
120/min begrenzt. Dadurch ergeben sich trotz geringer mittlerer
Kolbengeschwindigkeiten sehr lange Hübe. So hat beispielsweise der Wärtsilä-Sulzer RTA96-C eine Zylinderbohrung von 960 mm und einen Kolbenhub von 2500 mm (Hubverhältnis 2,60:1).[3] Dessen Nachfolger, der X92 hat eine Zylinderbohrung von 920 mm und einen Kolbenhub von 3468 mm (Hubverhältnis 3,77:1)! [4]
Der mittelschnelle öl- und gasbetriebene MAN 2-Taktmotor 5G45ME hat
Zylinder mit einer Bohrung von 450 mm und einem Hub von 2250 mm
(Hubverhältnis 5:1).

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzhuber

https://de.wikipedia.org/wiki/Langhuber

Hub bedeutet wie viel mm zwischen den beiden Totpunkten ist und Bohrung welchen Durchmesser der Zylinder hat.

Da in deinem Beispiel die Bohrungen gleich sind, kannst du dir ja denken welcher Einzelhubraum geößer ist.

Allerdings sagt das alleine nichts über die Kraft eines Motors aus.

völlig witzlos die zylindermaße , wenn man kein getriebe dazu hat .


User48572 
Beitragsersteller
 17.03.2017, 22:33

6 HP 26 von ZF. BMW 

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