Was bedeutet es wenn man aufeinmal so Lebensmüde ist?

Support

Hallo Coco1303,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Viele Grüße

Klaus, Support10 von gutefrage

4 Antworten

Im Grunde kennen wahrscheinlich viele dieses Gefühl. Es ist erstmal wichtig herauszufinden, ob es sich dabei evtl. um psychische Probleme handelt oder eher um eine hyperbolische Ausdrucksweise des Desinteresse und der Demotivation.

In meinem Fall trifft definitiv letzteres zu, wobei ich mich in einer eher privilegierten Position befinde, die für viele wahrscheinlich nicht zutreffen mag.

In meinem konkreten Fall rührt die Demotivation daher, dass schulische Bemühungen für meine Zukunft nicht mehr von wirklicher Relevanz sind, da meine Noten in den vergangenen Semestern gut genug waren, sodass ich das letzte Semester der Qualifikationsphase im Grunde kaum noch Präsenz zeigen müsste (hier Präsenz nicht mit physischer Präsenz gleichzusetzen, die darf natürlich nicht vernachlässigt werden) und dennoch ein deutlich überdurchschnittliches Abiturzeugnis erlangen würde. Da sich meine Pläne für die Zukunft hauptsächlich auf Studienfächer ohne NC oder ähnlichem ausweiten, würde mir das erreichen eines Durchschnitts von 1,0 nur im Sinne der Profilierung etwas bringen, was für mein Ego nicht von großer Bedeutung ist.

Letztlich ziehe ich meine Motivation gegen dieses Gefühl daraus, dass meine Arbeitseinstellung und meine persönlichen und fachlichen Fähigkeiten zwar eine große Anstrengung bedeuten und oft nicht wirklich zum Glücklichsein beitragen, aber ich eigentlich bislang nicht weiter dadurch zu Schaden gekommen bin oder mich wirklich bemühen musste (es liegt viel mehr in meiner Natur). Demnach sehe ich, trotz Leeregefühl, keinen Sinn darin aufzuhören und mich künstlich gegen den Leistungsdrang zu wehren.

Disclaimer: Bei tatsächlichen psychischen Problemen ist diese Strategie nicht zu empfehlen. Generell wahrscheinlich eher nicht.

Ich mag zwar die Frage nicht ausdrücklich beantwortet haben, aber vielleicht bietet eine andere, spezifische Perspektive für irgendjemanden in gewisser Weise eine Quelle der Erkenntnis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Same bro. Sind zu viele Gefühle auf einmal. Zu viele negative Sachen. Aber bei mir halt nicht ohne Grund yk?

lg🤍

Dass du depressiv bist. Dir nichts mehr erhoffen kannst/willst. Warte einfach ab. Das Leben geht schneller zu Ende, als man denkt.

Man denkt leichtfertig, man sei lebensmüde. Dabei ist einem oft nur langweilig, oder man ist müde, dem Alltagstrott stur zu folgen/folgen zu müssen.

Ich denke, es ist nicht das Leben, das einem manchmal lästig ist. Sondern die Situation, die Umstände, das Schicksal oder die Unlust, die vordergrundig mächtiger ist, als der Lebenswille.

Jeder hat mal Phasen, Tage, Monate, Jahre, in denen solche Gefühle und Gedanken aufkommen, dass man lebensmüde ist.

Da steckt jedoch "müde" drin. Und das wird man nur nach vielen Anstrengungen oder langer Lebenszeit - oder leider auch bei großem Leid, das, vielleicht schon lange, an der Lebensenergie und - freude nagt und sie immer kleiner werden lässt.

Lebensmüde wird oft mit einem Ende setzen des Lebens assoziiert. Aber auch Burn Out, Stress oder Probleme, die Energie fordern, können die Ursache sein. Wie alles im Leben ist nichts von Dauer. Weder Freude noch Trauer, weder Lebensfrust noch Lebensakzeptanz.

Ich hab mal vor einiger Zeit ein Gedicht aufgrund eigener Erfahrungen geschrieben. Augenzwinkernd beschreibe ich eine Phase des Lebens, die "unangenehm" war, Am wichtigsten ist der letzte Vers:

 Ich hänge grad täglich im Alltag nur rum
 und hangle mich hängend von Tief zu mehr Schnief.
 Fast alles hängt mir heut zum Halse heraus,
 sogar schon mein Hang für was Schräges hängt schief!
 
 Ich frage mich täglich zigtausende Fragen,
 erfrage auch gleich, wo die Lösungen sind.
 Na, fraglich - ob ich so auch zweifelsfrei alles
 geduldig und schlüssig beantwortet find.
 
 Denn Kummer, die Tränen und Süchte des Sehnens,
 die Krisen der Hoffnung, die Trauergirlanden,
 das Wehlamentieren, die Zwiefalt des Zweifelns:
 Ich fühl mich von allen oft gar nicht verstanden!
 
 Verstehe ja selber mein Inneres nicht.
 Ach, kann mich denn niemand in Liebe sezieren?
 Ich hab mal gehört, die Geduld mit sich selber
 würd` wohl mit der Zeit jedes Fragen parieren.
 
 Ob morgen, im Sommer, in einigen Jahren,
 nun - irgendwann werden die Fragen schon passen.
 Wenn das auch recht schwerfällt, die Antworten hierzu
 will ich mir in Zukunft klar aufzeigen lassen!

" Irgendwie keine Lust mehr " kann nicht stimmen. Es muss einen Grund geben weshalb du so denkst. Dieser muss nichtmal ein aktuelles Geschehen sein.