Was bedeutet es für einen Menschen, chronisch krank zu sein?

7 Antworten

Das ist stressig. Wer eine Krankheit hat, die er wahrscheinlich ein Leben behalten wird, muss lernen, damit zu leben und umzugehen.Chronisch krank zu sein bedeutet oft, einige Dinge nicht mehr machen zu können, beim Essen aufzupassen usw.

Es ist schwierig, das so zu beantworten. Manche menschen haben sehr ernste chronische Krankheiten, bei anderen ist es kaum relevant.

Mir geht es so:

Man ist sich auf jeden Fall konstant einer gewissen Gefahr bewusst. Ich weiß, dass ich ein hohes Risiko für eine Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt, Thrombose und solche Dinge habe, weshalb es manchmal schwierig ist, wenn man von Todesfällen hört. Denn Alltag kann ich aber ganz normal leben, weshalb es körperlich bei mir keinerlei Einschränkungen gibt.

Hallo wie schon erwähnt ist das für jeden unterschiedlich, aber ich kann ja mal meine Krankheit und mein Leben damit Schildern:

Ich habe eine bisher noch Unbekannte Chronische Erkrankung.
Was mich zu dem Begriff Chronisch Kranke brachte waren meine Chronischen schmerzen. Das heißt ich habe mein ganzes Leben lang Ununterbrochen Schmerzen. Sogar im Schlaf, diese befinden sich Vor allem aufsteigend in meinen Gliedmaßen da ich auch unter Muskelschwäche Leide bin ich auf einen Rollstuhl angewiesen. Meine Krankheit betrifft ebenfalls meine Augen weshalb ich ohne (inzwischen 3-4 Fache) Vergrößerung keine Schrift (12-14 pt) und auch Musiknoten nicht lesen kann. Wie viele mit einer Chronischen Krankheit ist mein Körper nach kleinsten Anstrengungen sehr stark erschöpft weshalb ich zeitweise ab 14 Uhr auf dem Sofa liege und Fernsehschaue oder ein Hörspiel höre (lesen ist trotz eines E-Bookreaders zu anstrengend).
Zu Ärzten gehe ich nicht mehr da oft meine Symptome (wie die Schmerzen) nur als Eingebildet oder sogar Simuliert betrachtet werden. Häufig wird mir auch Unterstellt Psychische Probleme oder Stress einfach nicht im Griff zu haben und dass so etwas normal in meinem Alter (ich bin eine Teenagerin) ist.
Meine letzte Psychologin hat ohne es mit mir abzusprechen wegen einer Nichtigkeit ihre Schweigepflicht gebrochen.
Im Krankenhaus wo ich zur Diagnostik und Behandlung war wurde ich Traumatisiert, dass ich seither extremst klaustrophobisch bin und in anwesenheit von Ärzten entweder zittere, den tränen nahe oder komplett Agressiv zu sein.

Die Bürokratie macht es einer ,,Spinnerin" wie mir auch nicht gerade einfach. So habe ich keine Notenbefreiung für Sport bekommen und so bekam ich die Information, dass ich höchstwahrscheinlich einfach eine 6 bekommen werde (jetzt habe ich aber eine Kompetentere Lehrerin die mich Regeln lernen lässt)
Meine Krankheit wird nicht an erkannt weshalb ich Monatelang für eine Schwerbehindertenaußweis kämpfen musste (dort wurden mir aufgrund meiner Einbildung) auch nicht der Grat zugesichert welchen ich eigentlich hätte. Pflegegrat (also Finanzielle Unterstützung) sowie eine Teure Behandlung zu bezahlen wurden jedoch abgelehnt (ich spinne ja nur)

Vor meiner Krankheit habe ich darauf hingearbeitet endlich Rettungsanni zu werden und hatte auch Musikalisch einige erfolge. Mein Soziales Engagment kann ich gar nicht mehr aus üben da ich Körperlich nicht in der Lage bin verletzte zu versorgen (obwohl ich jegliche Theorie gelernt habe) im Umweltschutz wo ich auch Aktiv bin mache ich fast nur noch Infostandbetreuung. Und aus meinem Orchester bin ich Rausgeflogen (auch kann ich Zeitweise mein Instrument nicht halten).

Mein Leben wird überschattet von der Angst komplett zu versagen. Immer muss ich in jede Planung einbeziehen, dass ich wieder einmal auf einen Klinikaufenthalt warte. Und immer werde ich abgestempelt oder bemitleidet (was mir echt nicht hilft). Andere setzten sich aus Angst sich anzustecken von mir weg. Und auf die Klassenfahrt kann ich gar nicht mit, weil es zu anstrengend ist. Meine Leistungen in der Schule sinken in den Keller, da ich ständig fehle, eine Klasse musste ich auch schon wiederholen.
Und wenn ich davon spreche IMMER Schmerzen zu haben oder Müder zu sein wird das Abgewiegelt (wie ja dann schlaf halt mal richtig), da das Bild Chronischer Schmerz in den Köpfen der Menschn mit jammern über Altersbeschwerden gleichgesetzt wird. Oder die Leute vergleichen meine Situation mit ihrem Beinbruch oder Bänderriss.

Das leben ist mit einer Chronischen Krankheit nicht lustig und ich habe das Glück (zumindest manchmal oft auch Pech), dass Leute sehen dass ich Krank bin. Andere haben nicht diesen Segen. Trotzdem mein Chronischer teil ist unsichtbar und extrem stressig.

Ich hoffe ich konnte dir mit einem Groben blick in meine Welt weiterhelfen.
LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Völlig unterschiedlich.

Es gibt inzwischen so ein niedriges Level, ab wann jemand als chronisch krank oder behindert gilt, dass es für viele wohl kaum mehr Einfluss auf ihr Leben hat.

Meine Schwester z.B. hat Zöliakie, lebenslang, chronisch. Aber außer dass sie ein wenig auf ihre Ernährung achtet, hat die überhaupt keine Einschränkungen oder Leiden deswegen.

....Beispiel:

Ein Mensch hat chronisches Asthma (bedeutet - für immer - ein Leben lang)