was bedeutet die Farbe grau?

8 Antworten

Grau, die Farbe, hat genauso wie z.B. Liebe oder Wut keine Bedeutung, nichts was du wissen kannst, sondern es ist eine Erfahrung, die du mit den Sinnen machen kannst.

Deswegen ist einem Blinden diese Erfahrung versagt, egal wie toll du es ihm erklaeren wuerdest.

Bei dem Namen, stellst du diese Frage?

Grau ist aus dem Schwarzen heraus, dieses vom Licht erhellt, ist nun bereit für Neues, für`s Leben. In`s Graue kann man sich aber auch zurückziehen, wenn man sich nicht mehr zeigen will. Grau kann edel sein, aber auch schmutzig. Das Graue kann sich mit allem anfreunden, aber es kann einen auch erschaudern lassen, weil es wenig lebendig zu sein scheint. Es ist neutral. (dies reicht vorerst)

Grau, besonders wenn es in der Mitte von hell und dunkel liegt, zeichnet sich durch Negationen aus. Es ist weder farbig und weder hell noch dunkel. Grau ist nichts von allem, was charakteristisch wäre. Das ist der Charakter des Graus. Die vollkommene Neutralität ist seine Besonderheit.

Grau ist weder erregend noch beruhigend; es vermittelt weder Spannung noch Lösung; es ist weder nach innen noch nach außen gerichtet. Grau stellt überhaupt keinen Lebensbereich dar, in dem man leben kann. Grau ist nur Grenze und kein belebtes Territorium. Grau ist Niemandsland, ist Grenze als Kontur, als abstrakte Teilung von Gegensätzen.

Grau bedeutet Trennung, Distanz. Wer Grau bevorzugt, will sich distanzieren. Er will sich abschirmen, entweder weil er sich den Einflüssen nicht mehr aussetzen möchte oder aber weil er seine Absichten, seine Gefühle und Gedanken verbergen möchte.

Bei starker Ermüdung und in der Examenszeit, wo man sich überfordert oder überreizt fühlt und sich gerne gegen unangenehme Situationen abschirmen möchte, wird Grau signifikant bevorzugt. Aber auch wer sich ausgeglichen und vornehm distanziert gibt, drückt seine Haltung durch die Wahl von Grau aus („die graue Eminenz“)

Umgekehrt lehnen jene Menschen Grau als langweilige Farbe ab, die sich aus Gier engagieren, sich involvieren und glauben zu kurz zu kommen, wenn sie nicht überall dabei sein und mitreden können.

(Max Lüscher: "Psychologie der Farben")

Trauer, Dunkelheit, Einsamkeit, Kummer....vieles
Es muss aber nichts schlechtes bedeuten. Kommt drauf an, in welchem Zusammenhang