Was bedeutet das Sprichwort: „Was Hänsschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“?
Ja, ich weiß. Hänsschen soll das Kind/den Jugendlichen ausdrücken und Hans den erwachsenen Menschen nach seiner Entwicklung. Aber was soll das Sprichwort denn genau ausdrücken? Könnt ihr mir ein paar Beispiele nennen; wenn man was nicht als Kind lernt, was man im spaeteren Leben dann auch nicht gemeistert bekommt? Ich mein: Wenn ein Kind zum Beispiel nie Schuhe zu binden lernt, kann er es doch im spaeteren Leben, weil man einfach in dem "aelteren Alter" ist, oder liege ich da falsch?
Danke im Vorraus ! :)
12 Antworten
Früher dachte man, was nicht in der kindlichen Entwicklung gelernt wird, kann später nicht nachgeholt werden. Sie dachten dazu sei unser Gehirn nicht fähig,weil ein Erwachsener nicht mehr wächst. Nun hat uns die Hirnforschung eines Besseren gelehrt, dass der Mensch sein ganzen Leben lang lernen kann und dies auch tut. Sogar sein Gehirn verändertsich zeitlebens. Menschen die durch einen Unfall oder Krankheit Teile des Gehirns verloren hatten oder dies entfernt werden musste, zeigten das Funktionen auch von den noch bestehenden Gehirn übernommen wurden. Deswegen ist der Sinn des Spruches heute nicht mehr gültig. Der Mensch kann jeder Zeit alles lernen, wenn er eine entsprechende Reife besitzt, das Einzige was er dazu braucht ist ein Wille!
Ich habe viel gelesen, über Psychologie, Ethnologie, Soziologie weil ich als Kind keine Chance hatte zu lernen und später alles nachgeholt habe. Es macht mir einfach Spaß zu lernen, neugierig zu sein, wie der Mensch tickt, wie die Welt funktioniert, obwohl ich schon über 50 Jahre alt bin. Man sollte seine kindliche Neugier bewahren, dann funktioniert das Lernen auch.
Okay, find ich toll! :) Aber dieses Sprichwort beeindruckt dich in keinster Weise, hab ich Recht !? Ich danke dir auf jeden Fall fuer deine hilfreiche Antwort. :) .. Hab naemlich gerade etwas Probleme damit, meine Antwort in meiner mappe zu gestalten...
nö, es beeindruckt mich nicht, weil ich es doch selbst anders erfahren habe. Und sicher dauert das lernen etwas länger, wird schwieriger, aber man nutzt auch seine eigenen Erfahrungen und daraus kann man dann auch wieder nutzen ziehen. Neues mit Alten verknüpfen eine spannende Angelegenheit. Gerald Hüther hat über das Lernen auch viel gesagt und geschrieben. Also der Spruch stammt ja von Martin Luther und wer sich da ein bisschen auskennt, der weiß, was für ein Knabe der war. Frauenfeindlich bis zu den Socken zum Beispiel.
Wahrscheinlich ist damit gemeint dass wenn man es nciht lernen will, es nie mehr lernt! Oder man nur einmal die Chance dazu hat...
Zum Beispiel beim Schuhebinden wenn sich das Kind geweigert hätte, Schuhe binden zu lernen, lernt es nie, sich die Schuhe zu binden .
Aber ich finde auch, dass das nciht auf alle Sachen zutrifft...
Es geht im Prinzip um Erziehung, Benehmen. Wer nicht von klein auf z. B. Respekt gelernt hat, oder überhaupt zu lernen gelernt hat, kann es später kaum noch. Außerdem lernt man "Wissen" als Kind viel leichter als später.
Quatsch, man kann alles später lernen, wenn es auch schwieriger und länger dauert, auch seine Moralverstellung, Attitüden kann man später verändern. So bald man sein Umfeld wechselt, ist der Mensch bemüht sich anzupassen weil er dazu gehören will. Wenn ich in einer industriellen Welt aufgewachsen bin und später in einem Dorf irgendwo in Afrika lebe, werde ich auch von diesen Menschen und Lebensumstände lernen. Auch Traditionen übernehmen. Es ist Blödsinn zu behaupten man kann nichts mehr lernen, wer so denkt, der lernt auch nichts hinzu.
Aber wieso gibt es denn so Sprichwoerter? Da muss doch irgend etwas dran sein .. Ich mein: Wenn man zB als ein "weiblicher Teenager" nur von Kerlen verarscht wurde, wird sie sich im spaeteren Leben nicht mehr auf Kerle einlassen wollen & verspuehrt innerlichen Hass in sich, den sie gerne ausueben wolle, wenn dieser Kerl zB sexistische Witze macht . .
wer es nie gelernt hat, zu lernen oder sich anzupassen, dem fallt das sehr schwer, und mehr ist auch nicht gemeint. Als Kind lernt man Grundsätzliches einfach leichter, da "automatisch". Wer sich z.B. ständig drauf konzentrieren müsste, höflich zu sein, oder anständig zu essen, oder anderen zuzuhören, der kann sich kaum mit weiteren, neuen Dingen befassen. Natürlich kann man jederzeit DAZUlernen.
Das hat nicht so viel mit lernen zu tun, da man ja verletzt wurde (schlechte Erfahrungen gemacht hat). Aber wenn man von Kind an "gelernt" hätte, dass alle Menschen im Grunde gut sind, und man ihnen immer Fehler verzeihen muss, käme man nicht auf Rachegedanken. Und würde solchen Menschen instinktiv aus dem Weg gehen. Oder die einem....
Das Sprichwort selbst, stammt ursprünglich von Martin Luther und galt seinen Studenten und hieß:Was Hänsel nicht lernet, das lernet Hans auch nicht" Und Hans ist die verkürzte Form von Johannes
es heisst, was man als klein nicht lernt, lernt man auch nicht wenn man erwachsen ist. bsp: wer als klein nicht lernt, anständig zu essen, isst auch als erwachsener noch wie ein schwein =)
Da geht es darum, welches Benehmen und welche Herangehensweise dem Kind beigebracht wird: Macht man seine Arbeit gleich, zuverlässig und ordentlich, oder verschiebt man sie, schlunzt rum, und pfuscht dabei?
Grüßt man andere Leute, nimmt Rücksicht, trägt Verantwortung oder ist man stoffelig, egoistisch, rücksichtslos?
Es geht halt um soziales Lernen, das Erwachsenen schwerer fällt.
Solche Sachen sind später schwer zu verändern.
Schwieriger durchaus, aber eben nicht unmöglich, und dies sagt ja der Spruch aus, dass es unmöglich ist.
Dankeschoen fuer diese tolle Antwort. Darf ich wissen woher du das weißt, dass man so etwas frueher dachte?