Was bedeutet 1.Korinther 3:19?
Denn dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott.
16 Antworten
„Seht zu, daß nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus;“ (Kol. 2:8)
LG ...
Gegenwärtig hängen ungefähr 80 Prozent aller Menschen einer Religion an. Vor 2000 Jahren und davor waren es möglicherweise nahezu 100 Prozent.
Die "Welt" ist stets das, dem die überwältigende Mehrheit der Menschen anhängen.
Daraus ist zu schließen, daß mit "Denn dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott" diejenigen als Schwachmaten bezeichnet werden, die irgend einer Religion anhängen, d. h. solche, die sich alternative Fakten zusammenglauben und meinen, damit und mittels Abschaltung des Verstandes gegen die Naturgesetze anstinken zu können.
Zu dieser Gruppe gehörten die Priesterschaften der Religionen und ihre Anhänger, die Anhänger eines sonstigen Aberglaubens, und zwangsläufig auch die meisten weltlichen Herrscher, die sich ebenfalls irgend einem Unsinnsglauben hingeben.
Offensichtlich ist es jedoch denen, die diesen Spruch verbreitet haben, völlig entgangen, daß sie selbst Gefangene ihres zurechtgeglaubten Weltbilds waren, einschließlich einer garantiert menschengemachten Lehre, die voller Widersprüche und Zirkelschlüsse ist.
Jedoch sehen es die meisten Anhänger von Religionen völlig anders.
Vieles was aus einer irdischen und daher zeitlich und auch vom Gesamtüberblick begrenzten Perspektive als weise erscheint, ist aus ewiger Sicht Torheit (und was aus ewiger Sicht weise ist, erscheint sehr oft aus irdischer Sicht wie Torheit).
Da gibt es auch noch eine andere Schriftstelle ein Kapitel davor:
Der irdisch gesinnte Mensch aber erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann.
Zu der Zeit als der Text entstanden ist, gab es schon (z.B. in Griechenland und Indien) Erkenntnisse dass die Erde kugelförmig ist, dass sich Erde und Planeten um die Sonne drehen, der Wasserkreislauf wurde erkannt, die Medizin operierte und setzte heilsame Pflanzen ein u.s.w.
All dies war dem Rabbi Paulus unbekannt. Wie konnte die Welt eine Kugel sein, wenn man vom höchsten Berg aus alle Lande überblicken konnte, wie es in den Evangelien heißt? u.s.w. All dies war dem frommen Juden damals sehr suspekt und Paulus meinte, er könne mit diesem Spruch `das Wissen der heiligen Schriften´ als ein `Wissen von Gott´ dagegen setzen, um seine eigene Person darstellen zu können, als weiser denn Mathematik, Philosophie, Medizin, Physik, Chemie und alles andere.
In der MacArthur-Studienbibel findet sich dazu:
"Mit Zitaten aus Hi 5,13 und Ps 94,11 bekräftigt Paulus seine Aussage aus 1,18-25 und erinnert die Korinther, dass menschliche Weisheit weder retten noch eine Gemeinde bauen, noch ihr Wachstum verhindern kann."
Im Walvoord-Bibelkommentar steht:
"Daher möchte Paulus die Gemeindeleiter (V. 18-20) und die Gläubigen in Korinth (V. 21-23) warnen. Die ersteren können eine Selbsttäuschung vermeiden, indem sie ihr Werk kritisch betrachten und erkennen, dass die Weisheit dieser Welt die Gesinnung Satans widerspiegelt (Eph 2,2) und Torheit bei Gott ist (1Kor 3,19). Paulus unterstreicht diese Aussage mit einem Zitat aus Hi 5,13 und Ps 94,11 .Die Korinther andererseits müssen begreifen, dass die Tatsache, dass sie sich eines Menschen rühmten (1Kor 3,21), auf dasselbe hinausläuft, wie wenn sie sich ihrer selbst rühmen.
Rühmen aber soll sich ein Christ nur Gottes (vgl. 1Kor 1,31), dem er gehört (1Kor 3,23; vgl. 1Kor 1,2;15,28) und der der Ursprung aller Segnungen ist, die ihm zuteil werden (vgl. 1Kor 1,30)."