Warum wurden Flüchtlinge aus der DDR nicht zurückgeschickt bzw Abgeschoben?

12 Antworten

Das ist eine sehr berechtigte Frage. Die sollten sich all diejenigen Ostbürger auch stellen, die heute völlig gegen Migration sind.

Damals sah die BRD die DDR als gleichwertige Deutsche.

Dass DDR-Bürger sooo gut ausgebildet waren, dass sie ohne Probleme in die Westbetriebe konnten, habe ich so überhaupt nicht erlebt. Die Computerprogramme waren im Westen viel weiter als im Osten ebenso die andere Technik in den Betrieben. Einzig allein Maurer und Hilfsarbeiter konnten gleich beginnen. Selbst für die Supermärkte musste man erst Kassentraining nehmen.

Das Thema Besitz ist eine sehr heikle Sache. DIe DDR riss sich das Hab und Gut der Flüchtlinge unter den Nagel. In den 80ern war aus meinem Dorf ein Ehepaar im Westen geblieben, da kamen Leute des Staates und versiegelten die Wohnung. Dann räumten sie sie aus. Das Inventar stand später im An- und Verkauf, da kontne sich jeder DDR-Bürger dran bedienen.

In die Häuser setzten sich andere rein. Und die haben dann nach der Wende noch anderen die Ohren voll gejammert. Meine Ansicht: wenn man etwas kaufen will, muss man sich mit den Eigentümern auseinandersetzen. Da die im Westen waren, ging das nicht. Also lässt man die Finger davon. Nach dem Mauerfall wollten die Alteigentümer natürlich ihr Hab und Gut zurück. Wer sich hat vom SED-Staat da reinsetzen lassen, ist selber Schuld und hat sich mit den Folgen auch auseinanderzusetzen.

Sie wären im Gefängnis gelandet oder die Stasi hätte sie beseitigt. Flucht aus der DDR wurde nicht toleriert, deswegen haben die an der Grenze/ Mauer so viele erschossen auch Kinder in Ost-Berlin an der Grenze.

Es waren und sind Deutsche, die nach Ansicht der Politik in der Bundesrepublik auch deutsche Staatsbürger waren. Warum sollte man die abschieben? Es gab da auch irgendwelche Sachen wie politisch verfolgt, eingesperrt, freigekauft usw. Also nicht nur wirtschaftliche Gründe.

Der Unterschied war, die DDR Leute waren auch Deutsche, das wurde allerdings oft vergessen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

adelaide196970  10.07.2021, 21:28

wer hat das vergessen? Niemand. Für uns waren das schon immer Deutsche und wir redeten von unseren deutschen Brüdern und Schwestern im Osten.

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zetra  10.07.2021, 21:47
@adelaide196970

Nur wenn es ums erben ging, dann wurde unter der Hand gemogelt und es gab keine Brüder und Schwestern mehr, es gab Fälschungen von Abtretungen auf ein Erbe. So sah es "auch" aus, wenn es um größere Summen ging. Also alles von Fall zu Fall ist das zu sehen. Selber alles durchgelebt.

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adelaide196970  10.07.2021, 21:55
@zetra

wo war das? In der DDR untereinander? Vom Westen aus konnte man nichts erben. Wir sind so erzogen worden, dass wir die DDR Bürger als Deutsche sehen . Sie gehören zu uns und die DDR wurde gar nicht erst anerkannt.

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zetra  11.07.2021, 09:38
@adelaide196970

Das war innerhalb der Familien, von Hamburg mit Ostberlin. Mein Rechtsanwalt wollte es einfach nicht glauben, das sich seine Kaste in Hamburg zu solch schmutzigen Deal mitmachten? Es muss Geld im Spiel gewesen sein und der Grund, "Wir verschenken doch nicht unser Geld an die Kommunisten"!

Da hat der kleine Bürgerin Westen wie im Osten, nichts mit zu tun, danach war das ja noch einmal deutlich mit dem Restitutionsgesetz, dem Gesetz von Kohl erlassen, deutlich zu sehen.

https://taz.de/!1478275/

Und so ging es mit der Treuhand weiter. Dass ist die Negativseite der Vereinigung und die neuen Brachen im Sinne, das alles Arbeitsplätze vernichtet wurden und nur wenige davon neu geschaffen, zeigt ja den tatsächlichen Zustand an. Alles soll verniedlicht werden, allerdings der Osten ist insgesamt immer noch das Stiefkind und es wird sich daran auch nicht viel ändern.

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zetra  08.10.2021, 12:32
@adelaide196970

Sehr wohl konnte der Ossi im Westen erben, nach dem Gesetz. Das es ihm nicht leicht gemacht, bzw. vereitelt wurde, schrieb ich doch.

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Für die BRD waren die DDR-Bürger rechtlich gesehen Deutsche und somit Staatsbürger.

Außerdem sind die eher aus politischen Gründen geflohen.