Warum wurde die Monarchie in England wieder eingeführt? (im Jahr 1660)

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Im Parlament gab es nicht immer nur eine poltische Ausrichtung. Im englischen Bürgerkrieg, der aus einem Streit zwischen Parlament (genauer: einer Mehrheit in ihm) und König hervorgegangen war, entstand zwar zunächst eine Republik („Commonwealth“), aber der General Oliver Cornwall, der das Parlamentsheer siegreich angeführt hatte, löste 1653 das Parlament auf. Es kam zu einer Militärdiktatur mit ihm selbst als „Lord Protector“.

Als er 1658 starb, wurde sein Sohn Richard Cromwell sein Nachfolger. Ihm fehlte aber Erfahrung, Willenskraft und politische Fähigkeit. Die Armeeoffiziere wollten ihn als von ihnen abhängiges Werkzeug verwenden. Ein politisches Werben republikanischer Kräfte bei den Soldaten war allerdings erfolgreich, eine Wiedereinsetzung des Parlaments zu erreichen. Richard Cromwell wurde zum Rücktritt gedrängt (1659). In der Folgezeit kam es zu Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen Parlament und Armee, in denen sich verschiedene Personen und Gruppen gegenüberstanden. Die unklare Herrschaftssituation und Unruhe begünstigte eine zunehmende Neigung zur Wiederherstellung der Monarchie, um Stabilität zu erreichen und einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Die 1660 mächtigen Generäle George Monck und Thomas Fairfax hielten in der entstandenen Lage diese Lösung auch für einen guten Weg. In einem neugewählten Parlament hatten Anhänger der Monarchie die Mehrheit.

In Büchern gibt es Geschichtsdarstellungen mit Erklärung der Hintergründe, z. B.:

Hans-Christoph Schröder, Die Revolutionen Englands im 17. Jahrhundert . Erstausgabe, [3. Aufllage]. Frankfurt am Main : Suhrkamp, [1995] (Edition Suhrkamp ; 1279 = Neue historische Bibliothek N.[eue] F.[olge] Band 279). ISBN 3-518-11279-1

Das ist etwas, dass sich in der Geschichte immer wieder widerholt hat - vgl. z.B. franz. Revolution. Siehe Stichwort Restauration bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Restauration_%28Geschichte%29

Das neue Syastem war dann einfach nicht stark genug, sich dauerhaft zu halten. Die neuen Herrscher sind meist hauptsächlich damit beschäftigt, sich gegen die Verteidiger des alten Systems zur Wehr zu setzen. Daurch sind sie nicht in der Lage, sich um die Probleme zu kümmern, die zur Abschaffung des alten Systems geführt haben. Aufgrund dieses mangelnden Fortschritts mangelt es auch an Unterstützern. Und Feinde des neuen Systems finden sich schnell, da es immer (meist mächtige) Leute gibt, die vom alten System profitierten.

Komplizierte Sache, hier die Kurzform ( viel zu stark vereinfacht, aber auswendig weiß ichs nicht besser): England war nicht wirklich Republik von 1649 bis 1660. Zuerst herrschte Oliver Cromwell als "Lord Protector", da ers nicht geschafft hat, seine Herrschaft friedlich zu festigen (es wollten ja nicht alle die Republik) war das eher eine dikdatur. Vor seinem Tod hat er seinen Sohn zu seinem nachfolger erklärt (Unterschied zur Monarchie???), der war aber unfähig, und so wurde der gestürzt und die Monarchie wieder eingeführt.


LiloB  26.02.2010, 15:04

Gut, kurz, treffend - DH

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Oliver Cromwell lies nach einem Bürgerkrieg den König hinrichten und die Republik ausrufen. Nachdem Oliver Cromwell starb, konnte sein Sohn nicht überzeugen. Da haben sich die Engländer Karl den 2. als König geholt. Es war auch dem Namen nach nur eine Republik. Heute würde man es Militärdiktatur nennen.

naja - und so blieb das bis heute - damit "das britische Volk" nie schuld ist falls britische Soldaten rumgeschickt werden. Alleinverantwortung Königshaus. Irgendwie praktisch. drum zahlen die nie Schadenersatz