Warum Würstchen an Heiligabend?
Immer liest und hört man, dass man an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat isst. Soll eine Tradition sein, hat man immer so gemacht, ist Kult ... was weiß ich? Bei uns gab es das nie. Wir haben dem Fest angemessen etwas Feineres gegessen, wmit ich nicht sagen will, das Kartoffelsalat primitives Essen ist (Würstchen schon, aber nichts mit Kartoffeln ist primitiv).
Also, warum gab es oder gibt es noch bei euch Würstchen mit Kartoffelsalat?
Ich habe paar Ideen, aber ihr könnt gerne was Eigenes schreiben.
32 Stimmen
31 Antworten
Traditionell ist der Heilige Abend ja noch Fasttag. Das ist zwar weitgehend in Vergessenheit geraten, aber geblieben ist doch die Tradition, ein eher bescheidenes Essen zu machen. Zu Mittag z.B. nur eine Brennsuppe oder eine Käsesuppe, am Abend dann Kartoffelsalat mit Wurst. In manchen Familien hat man das auch verfeinert, z.B. aus dem Kartoffelsalat einen Kartoffel-Gemüse-Salat gemacht und statt Wurst z.B. etwas Pökelzunge oder geräucherte Entenbrust. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird dann groß aufgetischt.
War bei uns nur der Fall, wenn mein deutscher Opa an Heiligabend was zubereitet hat. Ich fand es nice, der Kartoffelsalat war unschlagbar und Würstchen gehen immer.
PS: der Opa hat sogar die Mayo selber gemacht.
Heiligabend gab es bei mir Daheim immer nur etwas sehr einfaches Hafersuppe, Gerstensuppe, oder eben Würstchen mit Kartoffelsalat. Ich habe es so gelernt das man daran gedenkt das die Heilige Familie überall abgewiesen wurde und Maria deswegen in einem Stall gebären musste eigentlich eine Schande für die Gesellschaft. Gefeiert wird erst am 1. Weihnachtstag da wird dann die Geburt Jesu gefeiert mit gutem Essen etc.
Bei uns gab es noch nie Würstchen mit Kartoffelsalat, hahaha. Warum auch?
Haben bisher immer Raclette oder Fondue gemacht
Wir haben dem Fest angemessen etwas Feineres gegessen
Was angemessen ist, bestimmt letztendlich jeder für sich selbst. 😉
Also, warum gab es oder gibt es noch bei euch Würstchen mit Kartoffelsalat?
Als ich noch klein war, gab es das auch immer bei uns. Grund war, dass wir nen landwirtschaftlichen Betrieb haben. Die Stallarbeiten müssen jeden Tag, auch Heiligabend, erledigt werden. Zudem wollten wir als Familie auch in den Weihnachtsgottesdienst. Weihnachtsmann und Geschenke dekorieren auch noch. Daneben noch ein komplexes Essen zuzubereiten war zeitlich nicht drin.
Das festlicher Essen gab es die Tage danach. Gottesdienst war dann ja nicht und auch Geschenke waren alle schon ausgepackt. Da war dann mehr Zeit.
Nachdem meine Geschwister und ich älter wurden und sich die Hofstrukturen verändert hatten, wurde das dann anders. Dann gab es dann keinen Kartoffelsalat mit Bockwurst mehr. Dann gab's eher Raclette und mitlerweile immer Ente und Rouladen.
Eine Graupensuppe lasse ich persönlich gelten. Schägt alle Würstchen um Längen. Ist aber eben für uns nicht gerade ein Familienessen.