Warum essen soviele Leute Würstchen mit Kartoffelsalat an Heiligabend?
Ich mein das ist doch ein Festtag, und Würstchen mit Kartoffelsalat erinnert mich eher an meine Single Studi zeit wenn mal wieder nichts anständiges im Kühlschrank ist und man ein schnelles Nachtmahl braucht. Trotzdem sagen viele Leute dass das ihr Traditionelles Weihnachtsessen ist, aber warum ? Ich wär ehrlich gesagt ein wenig Verwundert wenn an Heiligabend keine Fette Pute den ganzen Tag schon im Ofen Schmorrt und ihren duft im Haus verteilt während die Maronen vorbereitet werden.
13 Antworten
Dein Irrtum (den Du mit sehr vielen anderen teilst) besteht darin, dass Heiligabend ein Festtag sei. Nein, es ist nur der Vorabend zum Weihnachtsfest. Deshalb ja auch der Name "Heilig-Abend". An diesem Tag wurde früher in der Regel sogar noch gearbeitet. Noch heute braucht man einen halben Urlaubstag, wenn man am 24.12. frei haben möchte (der andere halbe ist dann der 31.12.).
Am 24.12. gibt es daher noch nicht das Festessen, sondern etwas Einfaches, was man gut vorbereiten kann. Ein weiterer praktischer Punkt dabei ist, dass man am Heiligabend (so man Christ ist) in die Christvesper geht, also gar keine Zeit zum Kochen hat. Dann kommt man nach Hause, so gegen 18:00Uhr, und freut sich, dass das Essen schon fertig ist.
Nicht nur früher, auch heute noch ist der 24.12. ein regulärer Werktag an dem gearbeitet wird.
Das hat gleich mehrere Gründe.
1. Viele arbeiten an dem Tag ganz normal. Stellst du dich nach einem anstrengenden Arbeitstag stundenlang in die Küche und machst eine Roulade oder eine fette Pute?
2. Viele Christen besuchen eine Christvesper am späten Nachmittag. Danach mag man sich nicht mehr in die Küche stellen, sondern ist froh wenn das Essen schnell fertig ist.
3. Die Adventseit ist traditionell die 2. Fastenzeit im Jahr. Die Fastenzeit endet am 1. Weihnachtsfeiertag bzw. mit dem Nachtgottesdienst an Heiligabend. Kartoffelsalat mit Würstchen soll das unterstreichen. Vor allem soll damit an den strengen Fastentag zu Heiligabend erinnert werden, bevor es an den Weihnachtsfeiertagen dann wieder üppiges Essen gibt.
Das soll Bescheidenheit symbolisieren und ist ein Gegenentwurf zu den reichhaltigen Gerichten die am Folgetag aufgetischt werden
Hast du schon mal so eine Pute mit Beilagen zubereitet?
Trotzdem sagen viele Leute dass das ihr Traditionelles Weihnachtsessen ist, aber warum ?
Ich kann es dir mal aus der Sicht von meinem Mann und mir bzw. unserer Familie sagen: Weil dann eine(r) - in der Regel die Frau - den ganzen Weihnachtstag mit Kochen und nichts anderem verbringt, damit sich die Familie den Bauch vollschlagen kann.
Mit "Weihnachtstage genießen" ist es dann Essig. Mutti steht im Schweiße ihres Angesichts in der Küche und die Familie liegt pappsatt unterm Weihnachtsbaum.
Je früher man erkennt, dass man sich von diesem Zwang freimachen kann, umso besser. Dann haben alle was von Weihnachten. Mein Mann und ich machen dann bei gutem Wetter lieber lange Spaziergänge als den ganzen Tag zu kochen und zu "fressen".
Würstchen und Kartoffelsalat ist da eine super Maßnahme, weil man den Salat gut vorbereiten kann. Raclette ist auch super, wie ich finde. Für nächstes Jahr haben meine Kinder schon Currywurst-Pommes gebucht.
Naja gut, wenn ich mit meiner familie zusammenkomme bleib ich auch ein paar Tage und wir bereiten als Familie zusammen alles vor, ist eigentlich relativ entspannt, der Vogel brät sich ja fast alleine im Ofen, immer mal wieder übrgießen, hier und da macht der eine über den Tag die maronen, der andere macht Rotkraut usw. und es hat sich eigentlich nie nach Stress angefühlt, allerdings kommen auch nie sooo viele Leute und zur Kirche oder so gehen wir auch nicht. Bis am Abend ist dann eigentlich alles fertig und vorbereitet, meistens muss man nur noch die Nudeln kochen und dann kanns eigentlich auch schon losgehen.
Bei uns Bratwürstl mit Sauerkraut.
Heiligabend ist extrem stressig - wer hat da noch Zeit, groß aufzukochen?
das findet dann meist am 25. statt.