Warum wollen die Menschen nicht vernünftig sein sondern lieber egoistisch?

"Vernünftig" heißt hier im Sinne Kants gemäß dem kategorischen Imperativ zu handeln, den er aus der Vernunft erschlossen hat.

Die Philosophen Schopenhauer und Nietzsche haben hier durchaus plausible Erklärungen geliefert. Schopenhauer führt den Egoismus der allermeisten Menschen auf die Natur des Willens zum Leben zurück. Dieser (den er von Grund auf für böse hält) gaukelt dem Menschen vor, nur wenn er alle seine Willenskräfte in sich mobilisiert und damit seinen Egoismus bis zum höchsten Grade befeuert, könnte er seine Glücksziele erreichen. Diese Gaukelei des "Willens" erweist sich aber fast immer als das, was sie ist, nämlich eine "Gaukelei", mit der Folge, dass der Mensch im Unglück landet und leiden muss (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Erst durch Verneinung des "Willens" kann der Mensch dem Leiden entgehen und Mitleid und Empathie in sich entfalten. (Schopenhauer war hier aber pessimistisch, was die genannte "Verneinung" betrifft. Er sagte mal, die amorphe Masse der Menschen käme ihm dunkel bis schwarz vor, nur hier und da glimmen einzelne Lichter auf; das seien diejenigen, die ihren Willen verneint hätten).

Nietzsche sagte hierzu, diejenigen, die sich an Moral und Mitleid hielten, schwächen ihren Willen zur Macht und würden von den allermeisten anderen, die dies nicht tun, beim Streben nach den Gütern der Welt rüde beiseite gedrängt und hätten das Nachsehen.

Nicht über den Tellerrand zu seinem nächsten schauen zu können, ist ein geistiges Defizit.

Es ist in der Kindheit nicht erlernt worden, was nicht heißt das es im Erwachsenen Alter nicht nachgeholt werden kann. Dazu muss aber die Erkenntnis erlangt werden, das es für ein gut funktionierende Gesellschaft nötig ist.

Befindet sich eine solche Person immer im Rudel mit Gleichgestrickten ist das schwierig.

Soziales Kompetenz Training gehört meiner Meinung direkt mit in den Schulunterricht.

Vernunft ist auslegungssache.

Fakt ist, jeder kommt alleine auf die Welt, wird alleine sterben und hat in diesem Zeitraum 1 Leben, dass der Mensch gestalten kann wie er es für richtig hält.

Wenn Egoismus notwendig ist und dieses Leben so zu gestalten, wie er es für richtig hält, ist es vernünftig sich egoistisch zu verhalten.

Mein Motto ist "sharing is caring" ich teile liebend gerne alles mit den Personen die mir wichtig sind (und ab und zu Spende ich an z.b Obdachlose)

Ich bin nicht reich, habe nicht viel gespart und lebe zur Miete.

Es könnte mir finanziell besser gehen, trotzdem würde ich niemals erwarten, dass irgendwer irgendwas mit mir teilen muss - egal ob derjenige 1mio 10mio oder 10mrd.

Es könnte mir besser gehen (finanziell) und ich war sogar 2 mal obdachlos zwischen meinem 20 und 28 Lebensjahr

Die besten Vorraussetzungen in der Kindheit hatte ich auch nicht, eher ziemlich miserable

Ich bin ehrlich zu mir selbst.

Hätte ich andere Entscheidungen getroffen, dann ging es mir finanziell besser.

Jeder trifft in seinem Leben Entscheidungen und hat Möglichkeiten, wenn man sie nicht nutzt, können andere nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil es einem selber schlecht geht.

Der Mensch ist von Natur aus ein egoistisches Wesen, das auf Überleben ausgerichtet ist. Erst durch die Kultivierung von Wissen und Bildung hat er sich von einem Barbaren zu einem vernünftigen, moralischen Wesen mit Empathie für andere entwickelt. Leider sind viele Menschen immer noch egoistisch und folgen ihrer evolutionsbiologischen Veranlagung zum Egoismus, da sie glauben, dass dies im Leben erfolgsversprechender ist. Sie befürchten, durch moralisch vernünftiges Handeln Nachteile in einer egoistischen Gesellschaft zu erleiden.

Sie sind eben triebgesteuert.