Warum wird man immer verletzt,wenn man ein gutes Herz hat?
Ich bin leider sehr gutmütig und zu nett.
Leider haben viele Freundschaften nicht gehalten. Habe vor kurzem eine gute Freundin verloren, war immer für sie da, hab ihr geschenke gemacht, sie getröstet wenn es ihr schlecht ging. Habe versucht, ihr Ratschläge etc zu geben. Aber leider hat sie das alles nicht wert geschätzt und mich eher links liegen gelassen.
Ich bin bis heute traurig darüber und finde keine Antwort...
Was denkt ihr, warum haben es gute Menschen so schwer und werden ausgenutzt und nicht wertgeschätzt? :((
18 Antworten
Deine Enttäuschung, Lorenanell, kann ich sehr gut nachempfinden.
Schlimm, wenn wir anderen Gutes tun aber dafür keinen Dank bekommen, kaum Beachtung erfahren!
Nun ist die Sache mit dem „Ein-Guter-Mensch-Sein“ schon recht verflixt.
Ich muss eingestehen, dass ich wohl kein guter Mensch bin. Denn ein guter Mensch ist einfach gut - ohne irgendetwas zu erwarten.
Ich muss mich leider manchmal in einem zynischen Spruch wiederfinden:
Alle denken immer nur an sich.-
Nur ich denke auch an mich.
Du schreibst:
Leider haben viele Freundschaften nicht gehalten.
Wenn dir das schon öfters passiert ist, dann kannst du ja jetzt einmal überlegen, wie sich die Freundschaften entwickelt haben und wie sie zu Ende gingen.
Könnte es sein, dass du dich immer mal wieder enttäuscht zurückgezogen hast oder haben sich deine Freundinnen jeweils von dir entfernt?
Ich wünsche dir, dass du die Freundinnen - aber auch dich - ein bisschen besser verstehen lernst – und dann vielleicht sogar deine Enttäuschung weniger und deine Freundschaften mehr werden.
Und besonders wünsche ich dir, dass du daran festhältst, ein guter Mensch zu sein! -
Dass Du meine Antwort hilfreich findest hat mich ganz besonders gefreut.
Denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet!
Vielen Dank!
Ergänzend noch zwei Zitate. Das eine von Bert Brecht aus der Dreigroschenoper:
Natürlich hab ich leider recht,
die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht.
Wir wären gut - anstatt so roh,
doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.
Und als Kontrast noch eine Stimme aus der 13./14. Jahrhundert.
Da schrieb Marguerite Porete - sie wurde wegen ihrer Schriften 1310 in Paris verbrannt - in "Der Spiegel der einfachen Seelen":
Die Nächstenliebe gibt jedermann,
was sie an Tauglichem hat.
Sie hält sich auch selbst nicht zurück,
und dadurch verspricht sie in ihrer großen Freigiebigkeit oft,
was sie gar nicht hat, in der Hoffnung, dass gelte:
Je mehr man gibt, umso mehr hat man.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marguerite_Porete
Wie wir nun zwischen den "Verhältnissen" und der "Nächstenliebe" unseren Weg finden, das ist sicher für jeden Menschen eine gewaltige Herausforderung.
Und ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest - und die Nächstenliebe dabei nicht zu kurz kommt ;-)
Alles Gute!
Ich finde, es geht nicht darum, "zu nett" zu sein, "immer für jemanden da zu sein" und solche Sachen. Ich denke, es geht um eine gute Balance zwischen Geben und Nehmen. Wenn die Balance gestört ist - entweder vom Geber oder vom Nehmer - dann stimmt es mit der Beziehung nicht mehr.
Man kann jemanden auch mit dem "immer-da-sein-und-immer-helfen" stressen. Ich denke wir brauchen beide Qualitäten: Geben und Nehmen. Manchmal braucht man auch die hohe Kunst der Zurückhaltung.
Zu den Ratschlägen: Entweder sind die Ratschläge wirklich offene Angebote (dann ist es auch egal, was der andere damit macht) oder es sind eben keine offenen Angebote und man knüpft die Erwartung daran, dass der andere das dann bitte auch so machen soll, wie ich es ihm vorgeschlagen habe.
Interessante Frage!
- Nicht jede(r), die ein gutes Herz hat, wird ,,immer" verletzt. Es kommt vor, aber nicht immer.
- Beim ,,Helfen" und ,,Geschenken" immer fragen, ob diese Hilfe gewünscht wird. Hilfe, Geschenke und Ratschläge können --obwohl ehrlich und gut gemeint-- vom Empfänger UNBEWUSST als ,,Bevormundung" empfunden werden; insbesondere dann, wenn sie ungefragt angeboten werden.
- Ich möchte nicht konkret auf die Beziehung zur guten Freundin eingehen, weil ich diese nicht kenne. Die Frage war allgemein gestellt; also war meine Antwort auch allgemein.
- Sehr oft erfolgt Hilfe & Unterstützung aus einer Antrieb; ohne konkret auf die ,,gefühlten" Bedürfnisse des\der Anderen einzugehen. Es ist für den Empfänger sehr schwierig dieses anzusprechen, weil es als Undankbarkeit interpretiert wird.
Ganz einfach- weil es viele Arschlöcher gibt (egal welchen Geschlechts), die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Dafür gehen die über Leichen. D.h. wenn jemand wie Du deren Weg kreuzt, ist das ein gefundenes Fressen und sie lachen sich im Stillen einen Ast, weil es so einfach bei Dir ist.
Die Kunst ist, sich solche Leute von vornherein vom Hals zu halten. Je älter Du wirst, desto besser klappt das!
Hallo, Lorenanell !
Da kann ich deine Enttäuschung gut verstehen.
Aber glaube mir, die sogenannten Freunde wird es immer wieder geben, die sterben nicht aus.
Dies passiert nicht nur im realen Leben, sondern auch virtuell.
Wenn du immer nur dann konfrontiert wirst, um den Müll aufzufangen, dann kannst du auf diese Person gerne verzichten, ohne dass du was verloren hast.
Meistens fehlt ihnen auch noch die Intelligenz, sodass du sie ganz schnell durchschaust. Sie versuchen dir vorzumachen, sie wären deine besten Freunde,in Wirklichkeit sind sie vom Neid zerfressen, und sie gönnen dir absolut nichts. Sülzen dich aber täglich zu, dass du die einzige und beste Freundin bist.......
Nun, richtige Freunde sind immer füreinander da. Es ist ein Geben und Nehmen, ohne jegliche Erwartungen....
Mit lieben Grüßen, Renate.
Hast Du auch schon diese traurige Erfahrung machen müssen? Ich auch leider.
Ja, natürlich. Das habe ich gerade bei unserer Sunflower kommentiert.
Das ist wirklich bitter, dass gleich mehrere Personen diese negative Erfahrung machen mussten
Ja, das ist traurig,aber wahr. Das mussten mehrere Personen feststellen.
Da bleiben nur Konsequenzen, diese Person ist einfach toxisch
Richtig! Genauso ist es und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.