Warum wird in Deutschland soviel indiziert?
Warum gibt es GTA San Andreas in Deutschland nur geschnitten, und Alben wie z.B von Cannibal Corpse werden indiziert/beschlagnahmt, obwohl brutale Filme die realistischer als Spiele sind aber oft erlaubt. ist das nicht voll der Widerspruch?
2 Antworten
Mei, GTA SA wurde 2005 indiziert. Das ist mittlerweile fast 20 Jahre her. Heute würde ein Spiel dieser Art mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf dem Index landen.
Da könntest du auch sagen, dass die viel realistischeren Spiele heute im Normalfall nicht mehr indiziert werden. Zeit ändern sich halt.
Im übrigen bin ich mir relativ sicher das GTA SA von Index runter ist. Zumindest hab ich die uncut Steam Version und ich wüsste nicht, dass ich die irgendwie auf Umwegen aktiviert hätte.
Weil sich in den 80ger Jahren die Meinung durchsetzte das selbst Erwachsene Menschen nicht mündig genug sind selbst zu entscheiden was sie sehen wollen und was nicht. Seither haben wir eine Behörde die ohne klare Regelungen entscheidet was frei und was nach welcher Liste Indiziert ist.
In Zeiten des Internet eine doppelt sinnfreie Organisation da jede Menge indizierte bzw beschlagtnammte Filme problemlos uncut in Österreich gekauft werden können. Vollkommen legal übrigens da auch die Beschlagnahme nicht den Besitz verbietet.
Gehört schon lange auf den Mullhaufen der Geschichte.
Das ist falsch. Indiziert heißt nicht verboten.
Es bedeutet nur, das es nicht an Kindern und Jugendlichen verkauft werden darf, und daher auch nicht öffentlich beworben oder in Verkaufsräumen ausgestellt.
Erwachsene Menschen dürfen aber durchaus auch indizierte Medien ganz normal und legal in Deutschland kaufen - jedoch nur gegen Altersnachweis.
Da die altersverifikation für die Verkäufer aber ein sehr umständliches und u.U. kostspieliges Prozedere ist, besonders für Online Stores, verzichten sie meist darauf solche Produkte anzubieten.
Also werden von den Entwicklern solcher Medien eben entschärfte Varianten angeboten, für die solch Einschränkungen nicht gelten.
Bei beschlagnahmten Medien sieht es anders aus.
Die dürfen erst gar nicht in den Handel, weil der Inhalt dermaßen problematisch ist, das eben nicht nur Kinder davon betroffen sind.
Hier ist es aber in der Regel nicht nur die Gewaltdarstellung das Problem, sondern die "Message" die der Film oder das Spiel verbreitet.
Beschlagnahmungen passieren auch nicht willkürlich, sondern nach klaren Regeln und erst nach einem richterlichen Urteil.
Weil sich in den 80ger Jahren die Meinung durchsetzte das selbst Erwachsene Menschen nicht mündig genug sind selbst zu entscheiden was sie sehen wollen und was nicht.
Das gröbere Konzept der Indizierung wie wir sie heute kennen stammt bereits aus den 1920ern und in der BRD wurde die gesetzlich Grundlage für Indizierungen bereits 1954 geschaffen. Das Viele das Aufkeimen von Indizierungen auf die 1980er datieren liegt eher am damaligen Siegeszug der VHS und der zunehmenden Verfügbarkeit von Filmen, außerhalb des relativ kontrollierten Kinobereichs.
Man muss dazu auch sagen, dass damals FSK Freigaben für die Abgabe von Filmen noch nicht bindend waren und die USK im für Videospiele noch nicht existierte. Das heißt, war ein Film bzw. Videospiel nicht indiziert konnte zum damaligen Zeitpunkt, jeder Händler diese unabhängig der Freigabe, oder Eignung für Jugendliche an diese Abgeben.
Indizierungen dienten, dahingehend schon eher dem Jugendschutz. Zunehmend absurd wurden sie eher erst aber 2003, als FSK und USK Freigaben binden für die Abgabe von Filmen und Videospielen wurden.