Warum wird in Deutschland nicht die Gesamte benötigte Energie aus Regenerative Energiequellen erzeugt?
Warum wird in Deutschland nicht die Gesamte benötigte Energie aus Regenerative Energiequellen erzeugt?
6 Antworten
Es wäre aus finanzieller und ökologischer Sichtweiße und geopolitischen Abhängigkeiten von massiven Vorteil, wenn wir das täten, es ist auch ein langfristiges Ziel dies zu erreichen.
Allerdings haben wir sehr lange und bürokratisch komplexe Genehmigungsverfahren. Windanlagen könnten in der Bürokratie knappe 7-10 Jahre hängen.
Zusätzlich kommen dann noch die Bürgerproteste dazu, welche hier ebenfalls zu Verzögerungen führen können.
Gerade für die erneuerbaren Energien sind noch zusätzliche Infrastrukturmodernisierung innerhalb des Stromnetztes wichtig. Hierbei sind Projekte bereits jetzt in der Planung wie Südlink, welches Windenergie aus dem Norden in den Süden transportieren muss. Auch hier gibt es bereits massive Verzögerungen aufgrund der Bürgerproteste. Erst sollten es normale Trassen sein was die Bürger nicht hübsch zum ansehen finden, nun sollen es Erdkabel mit HGÜ sein was den Bauern nicht gefällt. Nun werden für diese Bauern Studien durchgeführt um zu beweisen das es keine Auswirkungen auf die Ernte zu befürchten gibt, und so weiter. Das alles benötigt unfassbar viel Zeit.
In der Politik sind Gesetzgebungen geplant, welche die Planungsverfahren beschleunigen sollen.
Weil man nicht einfach mit dem Finger schnippen kann und einige zigtausend Windkraftwerke und Solaranlagen entstehen aus dem Nichts.
Zuerst war jahrzehntelang der Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken schlichtweg billiger. Niemand will seinen Strom teurer einkaufen als nötig.
Und dann wurde jahrzehntelang keine Priorität auf die erneuerbaren Energien gelegt. Es wurde nicht als höheres Interesse angesehen, weshalb es nicht durch Förderungen attraktiv gemacht wurde und schon kleine Einwände einzelner Unwilliger ausreichten, um ein Projekt zu stoppen.
Auch heute noch legt die Politik fleißig Steine in den Weg derer, die abseits großer Energiekonzerne irgendein lokales Projekt starten wollen. Und dazu kommt der Fachkräftemangel, d.h. wenn du was bauen willst und darfst, kannst du nicht weil dir jede Firma sagt "die nächsten beiden Jahre sind unsere Auftragsbücher voll".
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Außerdem: Du sprichst von "gesamter Energie", aber du meinst nur die Stromversorgung.
Zum gesamten Energiebedarf des Landes zählen z.B. auch der Sprit, mit dem Autos herumfahren und die Kohle, mit der in den Stahlwerken das Erz zu Eisen geschmolzen wird. Am einen Punkt gibts zu viele, die sagen "E-Autos sind für mich keine Option" (teilweise sogar gerechtfertigt, z.B. weil man sich sowieso keinen Neuwagen leisten kann) und am anderen Punkt ist der Wasserstoff (inbesondere grüner Wasserstoff) als Alternative schlichtweg noch zu teuer und in zu geringer Menge verfügbar.
Weil wir uns wie immer selber im weg stehen. Wir bräuchten vom einen auf den nächsten Moment so viele Rohstoffe und vor allem auch Platz, dass wir Angst davor haben es würde nicht funktionieren. Mal ganz abgesehen von den Enormen kosten und den Nachteilen.
Nicht jeder möchte gerne neben einem Windkraftwerk wohnen.
LG
Theoretisch ginge das jetzt schon. Wir haben 66,5 GW installierte Leistung an WKA und 69,1 GW installierte PV-Anlagen. Das Problem ist das die Anlagen aber selten mehr als 1/3 ausgelastet werden. Dazu sind die beiden Anlagentypen nicht stabil genug.
Das lässt sich nur durch entsprechende Energiespeicher ändern. Hier befinden wir uns aber hinsichtlich effektiver Anlagentypen immer noch in der Phase der Forschung. Teilweise noch in der Grundlagenforschung.
Weil das nicht von heute auf morgen geht!
Leider leben wir nicht bei „Wünsch Dir Was!“, sondern in der Realität. Diese Umrüstung muß finanziert werden und die Energie muß auch erst einmal vom Herstellungsort zum Verbraucher gelangen. Dafür müssen neue Leitungen gelegt werden. Also noch mehr Zeit Investitionen!