Warum wird es nicht akzeptiert wenn man introvertiert ist?

7 Antworten

Wenn du bereits negative Folgen wie Kündigungen und Anfeindungen durch deine (vermeintliche?) Introvertiertheit zu spüren bekommen hast, würde ich dir zu Selbstreflektion und ggf. professioneller Unterstützung dabei zu raten!

Nur, weil jemand sich nicht am Smalltalk in der Mittagspause beteiligt, wird niemand gekündigt oder angefeindet. Wenn aber die Weigerung, sich mit anderen zu unterhalten, so weit geht, dass die Arbeitsleistung beeinträchtigt wird, kann es deshalb schon zu einer Kündigung kommen. Und wenn diese Person dabei insgesamt eine innere und dadurch auch äußere Haltung hat, die einfach nur in Richtung von Abwehr geht, dann wirkt das auf andere Menschen eben auch hochgradig unsympathisch. Aber genau das geht eben über "introvertiert" WEIT hinaus bzw. ist eventuell ganz was anderes...

Es wird nicht PRINZIPIELL negativ gesehen.

Aber wenn man am Arbeitsplatz Kollegen hat mit denen man zusammenarbeiten muss und die nicht kommunizieren wollen, dann kann das schon zu gravierenden Problemen führen! Dass das sehr ärgerlich für andere ist, müssen dann auch die Introvertierten akzeptieren.

In solchen Fällen sollten sich die außergewöhnlich Introvertierten eine Aufgabe suchen, bei der sie alleine und ohne viel Kommunikation erfolgreich sein können. Davon gibt es viele.

Introvertierte, ruhigere Menschen sind meistens viel eher dazu in der Lage - in sich selbst ruhend - konzentrierter, effektiver und damit auch produktiver zu arbeiten...

... und neigen von ihrem Naturell her eher dazu, anderen Menschen im Gespräch zuzuhören und nicht sich selbst in den Mittelpunkt von Diskussionen zu stellen.

Menschen, welche das negativ sehen stellen ihr EGO gerne in den Mittelpunkt, hören sich selbst gerne und viel reden und erwarten das im Gespräch so auch von Anderen, um so zu EGO-Bestätigung zu gelangen und / oder um sich gern streithaft zu "reiben".

Von daher - lass Dich nicht beirren !

Außer - Du würdest im Verkauf-Außendienst arbeiten....

...schickes Outfit, aber wenn es dann im Kunden-Gespräch ums fachliche Detail geht geschickt ablenken durch recht viel inhaltloses Zeug labern, rumschleimen, ganz im Sinne von "Sicheres Auftreten bei im Grunde vollkommener Ahnungslosigkeit !"

Solche Menschen übertragen das unbewusst evtl. auch auf den privaten Bereich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde es sogar eher angenehm, wenn mein Gegenüber introvertiert ist. Liegt eventuell auch daran, dass ich genauso bin. Ich habe über die Zeit gelernt, gerade durch mein Studium, wie man eine gewisse Extrovertiertheit "faken" kann. Grundsätzlich solltest du dich aber zu nichts zwingen, gerade wenn das auf deiner Arbeit nicht unbedingt nötig ist zb bei Kundenkontakt oder ähnlichen Sachen.

Ich schätze mal, dass die Leute auch ein wenig sensationsgeil sind und man durch dein Introvertiertsein eher weniger von dir und deinem Privatleben mitbekommt. Und wenn Menschen etwas unbedingt wissen wollen, das aber nicht bekommen, dann reagieren sie mit Anfeindungen und evesogar mit Provokationen, die dich aus der Reserve locken wollen.

Sonst könnte man vielleicht denken, dass du dich als etwas Besseres als deine Kolleg*innen siehst und dir eine gewisse Arroganz zuschreiben.

Aber keines der beiden Szenarien ist von dir verschuldet, also setz dich nicht unter Stress, sowas kann böse Folgen für Psyche und Körper haben! Wenn du dir dennoch vielleicht sogar etwas mehr Offenheit und Kommunikation wünschen würdest oder es einfach kurz erklären möchtest, dann rate ich dir, ehrlich zu sein. Einfach eine entspannte Situation finden, vielleicht in der Mittagspause, und dann einfach mal sagen, dass dein introvertiertes Verhalten nicht falsch aufgenommen werden soll und dass du einfach schüchtern bist und vielleicht grundsätzlich sogar gerne reden würdest, aber du nicht so recht weißt, worüber eigentlich.

Nach einer gescheiten Erklärung sollte dir das keiner mehr übel nehmen :)

Viel Glück!

Wenn du introvertiert bist, musst du nicht direkt kündigt werden.

Wenn die gekündigt wurdest, sei froh, dann hattest du nicht den richtigen Arbeitsplatz.