Warum war das Cembalo so wichtig/angesehen in der Barockzeit?

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Die Bedeutung des Cembalo fußt auf zwei Dingen, nämlich einerseits der vorwiegend höfischen Hausmusik (z.B. Virginalmusik in England) oder als Begleitinstrument für Lieder oder in der Kammermusik seit der Barockzeit. Andererseits rührt seine Bedeutung aus seiner Funktion als Generalbassinstrument her: Am Cembalo konnte man den in der Barockzeit überaus wichtigen Generalbass nicht nur als Bassmelodie in der linken Hand spielen, sondern darüber hinaus auch die entsprechenden Akkorde in der rechten Hand - oder man improvisierte dazu. Das bedeutet aber: Das Cembalo hatte die Möglichkeit, die gesamte harmonische Information einer Komposition auf einmal zu transportieren, wenn auch reduziert, aber ohne dass es viele andere Instrumente brauchte.
Diese Eigenschaft hatten damals nur wenige Instrumente, nämlich vor allem die Orgel, die Laute/Theorbe und das Cembalo. Die Orgel ist ein großes, unbewegliches Instrument in der Kirche und hat in der Kirchenmusik ein Monopol. Die Laute/Theorbe ist leicht und tragbar, aber ein recht leises Instrument, das nur in kleinen Ensembles gut zu hören ist und meist auch viel Verstärkung braucht. Das Cembalo ist aber auch in größeren Besetzungen hörbar und dennoch auch ein bewegbares Instrument.